Abb. 50 und 51. Residenz.

Abb. 50 und 51. Residenz. Eine nicht einheitliche Architektur aus den verschiedenartigsten Einzelbaulichkeiten zusammengesetzt, die ihrerseits wieder in die verschiedensten Entstehungszeiten zurückreichen.

Die Anlage der damals noch herzoglichen Burg im 14. Jahrhundert in ihrer geschichtlichen Entwicklung zu verfolgen, ist hier nicht der Ort, da uns in diesem Zusammenhang lediglich das architektonische Schaffen der Barockzeit interessiert. Es nahm seinen Ausgang in den Restaurations- und Wiederaufbauarbeiten nach einem Brande im Jahre 1674. Von da ab wurde ständig gebaut, besonders unter Max Emanuel, der Enrico Zuccali und später Effner zur Dekoration der Innenräume heranzog. 1729 neuer Brand, der wieder eine Neuausstattung der meisten Zimmer des Schlosses, diesmal durch Francois Cuvilliés dem älteren zur Folge hatte. 1750 wieder ein Brand, dem das Residenztheater, das schönste Barocktheater Deutschlands, von Francois Cuvilliés erbaut, seine Entstehung verdankt.


Während die Außenarchitektur fast durchweg früheren Zeiten entstammt, ist die Innendekoration der meisten Räume erst im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts entstanden. Zum Teil sind es die gleichen Räume, die immer wieder neu dekoriert wurden. Das Ganze ist ja heute Museum, aber die Anpassung an den neuen Zweck ist mit so großem Takt durchgeführt, dass wir in den meisten Räumen noch einen ziemlich genauen Eindruck des früheren Zustandes empfangen.

Die ,,Reichen Zimmer“ verdanken ihre Ausstattung nach dem Brande von 1729 wohl im wesentlichen dem Francois Cuvilliés. An einem Teil hatte noch Effner mitgearbeitet. Der Bau und die Innendekoration ziehen sich von 1730-1737 hin. Zahlreiche Münchner Künstler wirkten daran mit, die hier nicht im einzelnen aufgeführt werden können. Starke farbige Wirkung der Dekorationen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Barockstädte