Abb. 69 und 70. Hofkirche

Abb. 69 und 70. Hofkirche. 1738 wurde mit dem Bau begonnen, der dem Italiener Gaetano Chiaveri übertragen wurde. 1751 eingeweiht. Trotzdem außer ihm noch andere Italiener zur Mitwirkung herangezogen wurden, haben auch deutsche Bildhauer, Stuckateure und Dekorateure daran mitgearbeitet. So unverkennbar auch die italienische Anregung sein mag, stellt die Kirche doch durch Chorausbildung und Turmlösung die Verbindung mit dem deutschen Barock her. Die italienischen Anregungen lassen sich teils auf römische Architekturen, insbesondere beim Turm auf St. Agnese zurückführen, teils machen sich aber auch französische Einflüsse vom Ende des 17. Jahrhunderts bemerkbar.
Besonders lebendig ist die Gestaltung des Turms, der einen in sich selbst ständig sich wandelnden Grundriss zeigt, der sich von den unteren zu den oberen Geschossen zunehmend verjüngt und vereinfacht.

Ein besonderer Reiz liegt auch in dem Statuenschmuck des Turms und der Erdgeschossfassade. Überhaupt ist der gesamte Bau geradezu besät mit Statuen, die nicht nur selbst überaus lebendig sind, sondern vor allem durch ihre Stellung zu den Nischen, indem sie diese bald überschneiden, bald zurücktreten, die an und für sich etwas strenge und sachliche Architektur verlebendigen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Barockstädte