Abb. 6. Böttingerhaus

Abb. 6. Böttingerhaus. Von einem der höchsten Beamten des Fürstbischofs, dem Geheimrat v. Böttinger, als typischer Bürgerpalast um 1715, wahrscheinlich auch von Johann Leonhard Dientzenhofer, erbaut. In der Grundrissanlage Variation des Grundrisses der Genueser Stadtpaläste. Mehrfach gestufte Terrassenanlage mit Freitreppen, die später abgebrochen wurden.

Dekoration der Fenster und Türumrahmungen, insbesondere des Portals und des Balkons, sowie der giebeligen Dachaufbauten außergewöhnlich prunkvoll. Beinahe ein Wüten in Verkröpfungen, Giebeldurchbrechungen, Abschrägungen, Pilasterhinterlagen usw. Trotzdem überwuchert der Schmuck nicht die Fassade, das System des Ganzen bleibt klar ersichtlich. Das phantastische Temperament des Erbauers lässt gelegentlich die grundlegenden Linien der Architektur durch das Ornament unbedenklich überschneiden.


Entsprechend reich ist auch die Dekoration des Inneren gehalten. Die Zuschreibung der Bildhauerarbeiten noch nicht gesichert.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Barockstädte