Des Verfassers Geburt

Mein Großvater heiratete zu Berlin eine Dame von Vermögen, aus der Familie Arnsdorf, mit welcher er verschiedene beträchtliche Güter bekam. Er zeugte mit ihr zwei Söhne und drei Töchter. Sein jüngster Sohn war mein Vater; seine älteste Tochter ward an den Obersten Dewitz verheiratet, welcher nachmals Statthalter in Pommern ward, und das Gut Malchin in dieser Provinz mit ihr bekam. Die zweite Tochter ward Äbtissin in einem, für Erziehung junger Frauenzimmer vom Stande, gestifteten protestantischen Kloster, heiratete aber nachmals den Oberstleutnant Rebeur, welcher Brücen-Wald mit ihr bekam. Seine jüngste Tochter ward mit dem General-Major Lattorf verheiratet, dem sie seine beiden besten Güter Konikendorf und Woletz zubrachte. Solchergestalt gab er alle mit seiner Frau erhaltenen Güter seinen Töchtern, und seine Söhne bekamen weiter nichts, als Erziehung und eine kleine Summe Geldes. Nachdem er sie bei der großen Musketier-Garde des Churfürsten angebracht hatte, so überließ er ihnen, ihr Glück bei der Armee selbst zu machen, so wie er es ehedem gemacht hatte. Sein ältester Sohn Carl blieb als Leutnant in der Belagerung von Namur. Sein jüngster Sohn, mein Vater, heiratete Elisabeth Catharina Detring aus einer angesehenen Familie in Westphalen, und stand damals als Leutnant bei einem Schottischen Regimente, welches der Graf von Leven in Diensten des Churfürsten kommandierte. So ward ich zu Detring-Schloss, dem Stammgute dieser Familie, 1692 geboren.

Da dieses Regiment nach Flandern befehligt ward, so nahm mein Vater meine Mutter mit dahin, wo wir bis 1698 blieben, da das Regiment wieder noch Schottland ging, wohin wir es begleiteten. Als es nunmehr nach Fort-William zur Besatzung kam, so ward ich, der ich damals fünf Jahr alt war, einem Groß-Onkel, dem jüngsten Bruder meines Großvaters anvertraut, welcher ein kleines Gut bei Cupar besaß, wo ich in die Schule ging und drei Jahr blieb, da denn mein Vater mich nach Fort-William hohlen ließ, wo ich noch drei Jahr blieb.