Das zionistische Problem.

Bei dieser Gelegenheit, da schon das zionistische Problem gestreift wurde, möge das lächerlich-schändliche Vorgehen Sir Francis Montefiores erwähnt werden. Der edle Sir, welcher jahrelang an der Spitze der zionistischen Federation in England stand, hat gegenwärtig seinen Austritt aus der zionistischen Weltorganisation angemeldet, weil . . . österreichische, ungarische, deutsche und türkische Juden derselben angehören.

Damit könnte wohl die ganze zionistische Ideologie ad absurdum geführt werden. Die sog. jüdischen Assimilanten hatten also doch vielleicht nicht Unrecht, das Vorhandensein einer einheitlichen jüdischen Nation zu negieren. Die Gegner des Zionismus haben wohl nie daran gedacht, denselben mit dem Argumente zu bekämpfen, dass beim Ausbruche eines Weltkrieges die allweltliche zionistische Organisation vollständig versagen wird, aber tatsächlich hat der Weltkrieg gewisse schwache Seiten des modernen Zionismus enthüllt.


Mag auch der Schritt Sir Francis Montefiores bloß die Meinungsäußerung einer einzelnen Person darstellen, derselbe wird jedoch nach Beendigung des Krieges sicher nicht ohne Folgen bleiben und im zionistischen Lager nicht nur zu heftigen Diskussionen, sondern auch zu prinzipiellen Revisionen und Taktikänderungen führen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Weltkrieg und die Judenfrage.