Zehnte Fortsetzung

Dieser ganze Krieg mit Papierkugeln, deren sich England neben den Dum Dum-Geschossen und den Silberkugeln Lloyd Georges bedient, diese Ströme von schmutziger Tinte, die es neben den unerschöpflichen Blutströmen fließen lässt, haben etwas unsagbar Widerwärtiges und Unanständiges. Marktweiber, die sich gekränkt fühlen und ihrem Groll Luft machen möchten, pflegen in Ermangelung sachlicher Argumente den Gegner mit Beschimpfungen zu überschütten und ihm alles, was er, sein Vater oder Großvater, sein Onkel oder seine Tante je in Wort oder Tat gefehlt haben, vorzuwerfen. Ganz so machen es die Engländer, indem sie deutsche Bücher und Aussprüche deutscher Schriftsteller und Historiker als Beweise für die böse Gesinnung der Deutschen in der Welt verbreiten. Diese erbärmliche Methode ist zwischen großen Völkern bisher nicht dagewesen und — unglaublich, aber wahr! — offensichtlich der Kampfesweise der Antisemiten gegen die Juden abgelauscht. Die Übersetzung des Buches von Bernhardi, in einer Million Exemplare verbreitet, erinnert lebhaft an die . . . Talmudübersetzungen, welche die Antisemiten zu verbreiten pflegten, um die Juden zu diskreditieren. Freilich konnte man es nicht wagen, den Urtext so zu fälschen, zu beschneiden und zu verstümmeln, wie es mit dem Talmud geschah, dessen Sprache schwierig und dessen Inhalt oft dunkel ist. Aber was perfide Übersetzerkunststückchen an Verdrehungen, Übertreibungen, Verlegungen und Aufbauschungen des Originals zu leisten vermögen, ist geschehen, um den Worten des Verfassers eine Gehässigkeit unterzuschieben, über die er selbst entsetzt sein müsste. Und die Sammlung von Aussprüchen Nietzsches, Treitschkes und anderer deutscher Autoren, die von englischer Seite in die Welt gesetzt werden, um zu beweisen, wie schwarz die deutsche Seele sei, bilden eine Analogie zu den antisemitischen „Darstellungen der jüdischen Lehre", von Eisenmengers „Entdecktem Judentum", bis zu Rohlings „Talmudjuden", zu Drummonts „La France juive" und dem schmutzigsten und niedrigsten von allen, Niemojowskis „Judenseele", Plumpe und treulose Hände haben in entlegenen Büchern Sätze aus dem Zusammenhange gerissen, sie, ohne ihre zeitliche und räumliche Bedingtheit zu berücksichtigen, unter Verschweigung der ihnen widersprechenden Ansichten, derart zusammengestöppelt oder durcheinander geworfen, dass ein gräuliches Zerrbild herauskam, welches, im einzelnen einen trügerischen Schimmer von Wahrheit vortäuschend, im ganzen die perverseste und abscheulichste Lüge und die nichtswürdigste Verleumdung bildete. Von Nietzsche sind ein paar Phrasen bekannt geworden: Übermensch, Sichausleben, Wille zur Macht, blonde Bestie, gerade die Elemente seiner Lehre, welche in Deutschland am heftigsten bekämpft worden sind. Das soll nun ein Beweis sein für die brutale Machtgier der Deutschen, die im Militarismus verkörpert sei und zur Unterjochung der slawischen und romanischen Welt strebe. Somit sei Zarathustra der geistige Urheber des jetzigen Krieges.

Der angeblich „teutonische Übermensch" Nietzsches ist in Wirklichkeit dem Lebensideal der romanischen Renaissance abgelauscht, sein Urbild ist Cäsar Borgia, ein italianisierter Spanier; das Muster des hemmungslosen Sichauslebens fand Nietzsche bei den italienischen Menschen des 15. und 16. Jahrhunderts. „Die blonde Bestie", das sind die Wikinger und Normannen, die im 9. und 10. Jahrhundert den Nordwesten von Deutschland verwüstet, Hamburg zerstört und den (primitiven) russischen, englischen und französischen Staat gegründet haben. Der skrupellose „Wille zur Macht" ist in der ganzen Weltgeschichte niemals sichtbarer in die Erscheinung getreten, als im englischen Weltreich und seinen Schöpfern, von Simon von Monfort über Marlborough und Warren Hastings bis zu Jameson und Cecil Rhodes. (Die edelsten Blüten des Menschengeschlechts sind diese Helden allerdings nicht.) Nietzsches Lebensphilosophie wurde nirgends so vielfach und heftig bestritten wie eben in Deutschland. Man kann sich keinen schärferen Gegensatz denken, als zwischen dem, was jetzt als „Militarismus" verschrien wird und dem „Sichausleben". Der Einsiedler von Sils Maria wurde nicht müde, seine innere Verwandtschaft mit Russen und Franzosen und seine Fremdheit dem deutschen Kulturideal und der staatlichen Entwicklung Deutschlands gegenüber zu betonen. Seinen „Ecce Homo" beabsichtigte er, an den Kaiser und den Kanzler als „Kriegserklärung" zu schicken. Vor zwanzig Jahren waren seine Schriften in Deutschland sehr populär, seither ist seine Popularität hier stark zurückgegangen, hat aber in demselben Masse in Frankreich zugenommen, worüber sich die Engländer von Henri Lichtenberger belehren lassen könnten. Wenig fehlte, und die Franzosen hätten ihn, wie jetzt Beethoven, für sich ausschließlich in Anspruch genommen. Nietzsches Zarathustra, neben der Bibel und dem Faust jetzt das von den Soldaten im Felde meist gelesene Buch, ist durchweg apolitisch und antistaatlich. Der Staat wird darin der „neue Götze" genannt, seine Allmacht unbarmherzig verhöhnt. Das können doch aber keine Hunnen und Barbaren sein, die mit diesen drei Büchern im Tornister ins Feld ziehen. Es gehört ein erschreckendes Maß von Unwissenheit dazu, Nietzsche für den „Militarismus" und den Pangermanismus verantwortlich zu machen.


Aber ein Wort aus dem genannten Buche Nietzsches möchte ich gewissen Zeitungsmenschen an die Stirn prägen. Es lautet: „Sie erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung"! . . .

Treitschke ist vor 20 Jahren gestorben, als kein Mensch in Deutschland an die Möglichkeit dieses Krieges dachte. Er war ein Verherrlicher des National-Staats und ein Gegner der Idee eines Weltreichs. Er huldigte der Überzeugung Bismarcks, welcher einen Angriffskrieg entschieden verdammte. Bismarck wollte gewiss sein Land zur Verteidigung nach allen Seiten gerüstet wissen, allein für den Krieg um des Krieges willen waren ihm seine Soldaten, überwiegend Familienväter, viel zu schade. Aber das alles können die armseligen Skribenten, die jetzt diesen Literaturkrieg für England machen, natürlich nicht wissen.

Auch die deutsche Nationalhymne: „Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt" muss herhalten, um naiven und oberflächlichen Köpfen zu beweisen, dass die Deutschen die ganze Welt zu unterjochen streben. Das ist ganz so, wie wenn einer sagt: „Meine Mutter ist mir das Teuerste in der ganzen Welt", und ein anderer daraus schließen wollte, dass jener alle anderen Frauen in der Welt hasse und ihnen Verderben geschworen habe. Man vergleiche damit das englische „Rule Britannia", aus dem ein bis zum Größenwahn brutales Machtbewusstsein und eine Überhebung ohnegleichen spricht.

So oft ich eines der antisemitischen Bücher las, die mit einem ungeheuren Aufwand von erborgter und erheuchelter Gelehrsamkeit sich bemühten, aus der jüdischen Literatur alle möglichen Stellen zusammenzutragen und zu fälschen, um zu beweisen, wie verderbt die Judenseele sei, sagte ich mir immer: Wenn man sämtliche Aussprüche der Rabbinen des Altertums und des Mittelalters gegen die „Gojim" zusammennehmen und vermittels der verwegensten Interpretations- und Fälscherkunststückchen aus ihnen den gehässigsten? Sinn herauspressen würde, alles zusammen wäre doch nur ein Tröpfchen im Vergleich mit dem Meer von Gift, welches eine Handvoll antisemitischer Blätter in einem einzigen Jahre gegen uns Juden ergießt. Und wenn man alles zusammenfasste, was die Bernhardi, Moltke, Treitschke und Nietzsche zur Verherrlichung des Krieges wirklich und angeblich geschrieben haben, es ist ein Stäubchen im Vergleich zu dem, was zwei imperialistische Blätter in London seit Jahren tagaus, tagein, jeden Morgen ihren hunderttausenden von Lesern an Hetzartikeln gegen Deutschland auftischten, von der Zeit seit Ausbruch des Krieges ganz zu schweigen. Erst vor kurzem sagte ein vornehmer Engländer in einer Versammlung von Großindustriellen: „zu den traurigsten Erscheinungen dieses Krieges gehört der Ton der englischen Presse gegen Deutschland."

Das Feldgeschrei von den deutschen Barbaren und Hunnen, die mit Hilfe der Burjaeten und Tungusen Russlands, im Interesse der europäischen Kultur bekämpft werden müssen, geht von Herrn Poincaré aus. Die Devise von der Notwendigkeit, den deutschen Militarismus niederzuringen, ist mehr in England betont worden. Versteht man unter Militarismus den Grundsatz, dass jeder waffenfähige Mann zur Verteidigung des Vaterlandes ins Feld ziehen müsse, so ist Englands Abscheu vor diesem Gespenst wohl begreiflich. Denn die englischen Gentlemen ziehen es vor, schön daheim zu bleiben und Golf und Polo zu spielen und schicken bezahlte Söldner ins Feld. Der deutsche Kaiser hat sechs Söhne in den Krieg geschickt. Der englische Kronprinz ruht sich in seinen Gemächern aus, unter der Obhut seiner Gouvernanten. Erstaunlich ist es nur, dass auch Russland und Frankreich den Militarismus in Gestalt der allgemeinen Wehrpflicht zu bekämpfen sich berufen fühlen, obwohl diese doch auch bei ihnen gilt. Zwischen Deutschland und Russland besteht dabei nur der Unterschied, dass dort der Bürger als Äquivalent für die allgemeine Wehrpflicht das allgemeine Wahlrecht hat, in Russland dagegen die weitaus meisten Untertanen nicht einmal das primitivste Bürgerrecht besitzen. Wenn aber gar Mr. Zangwill uns Juden das Schreckbild des Militarismus vorhält, und uns weismachen will, dass dessen Niederwerfung für die Welt so wichtig sei, dass wir Juden diesem edlen Ziel zuliebe sogar die uns von Russland zugefügten Leiden auf uns nehmen müssten, so bildet das den Gipfel der Unverständlichkeit. Die allgemeine Wehrpflicht ist ja schon in der Bibel stipuliert und Mr. Zangwill möge doch nur die Bücher unserer Geschichte nachschlagen, und nachsehen, ob unsere Vorfahren gedungene Söldner ins Feld schickten, als es galt, Haus und Hof und Tempel und Stadt und Reich gegen Philister und Edomiter, gegen Ägypter, Assyrer und Babylonier, gegen Griechen und Römer zu verteidigen. Und ich wünsche nur, Mr. Zangwill hätte gesehen, mit welcher Begeisterung die galizischen Juden zu den Fahnen eilten, als Kaiser Franz Josef sie rief. Nicht eine jüdische Familie gibt es, die nicht wenigstens einen Sohn in den Krieg geschickt hätte. Viele haben ihrer fünf oder sechs im Felde. Sie schlagen sich mit bewunderungswürdiger Todesverachtung. Die jüngeren jüdischen Offiziere wurden auf die gefährlichsten und verantwortungsvollsten Posten gestellt und haben sie voll ausgefüllt, die Zivilbevölkerung hat ihre Pflicht gegen das Heer und gegen den obersten Kriegsherrn mit Hingebung getan, die Juden können sich mit Stolz sagen, dass ihre Haltung die Anerkennung und die Zufriedenheit ihres inniggeliebten und hochverehrten Kaisers gefunden und sein Herz mit Freude erfüllt hat. Möchten die amerikanischen Juden sich das tief ins Gedächtnis prägen!


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In meinem Heimatsdorfe erlebte ich als Knabe häufig folgendes:

Am Sonntag saßen die Bauern scheinbar friedlich beieinander, aber plötzlich war die schönste Rauferei im Gange. Am Ende gab es unterlaufene Augen, verrenkte Arme, blutige Köpfe und ausgeschlagene Zähne. Die Sache kam vor den Richter. „Wer hat angefangen?" Jeder beteuerte, nicht er, sondern der böse Nachbar wäre es gewesen. Der Richter hatte sich aus langjähriger Erfahrung folgende Praxis zurecht gelegt. Diejenigen, die am wortreichsten und lautesten nachwiesen, dass nicht sie angefangen hätten, und die meist die kräftigsten Prügel davon getragen hatten, bekamen die strengste Strafe zudiktiert. „Angefangen hast du vielleicht nicht, aber du hast deinen Nachbar so lange gereizt und provoziert, bis er losschlagen musste. Nun wälzest du ihm auch noch die Schuld zu." An diese Erlebnisse aus meiner Knabenzeit musste ich denken, als ich Englands Blaubuch, Russlands Orangebuch und Frankreichs Gelbbuch über den Krieg las. Welch ein böses Gewissen spricht aus diesen Aktensammlungen, die uns beweisen sollen, dass keine der drei Mächte den Krieg heraufbeschworen habe. Hat man diese drei bunten Bücher zu Ende gelesen, so überkommt einen ein Gefühl tiefsten Ekels und man wäre beinahe geneigt, sich für die Verfasser zu schämen. Russland bleibt hier übrigens von der Betrachtung ausgeschlossen, denn russische Monarchen und Staatsmänner haben das Privileg, tun zu dürfen, was sie wollen und sagen zu dürfen, was ihnen beliebt, ohne dass man sich gedrängt fühlt, sie vor den Richterstuhl der Gerechtigkeit und der Wahrheit zu fordern. Aber Frankreich! Aber England!! . . . Welch ein Wust von Heuchelei und Unwahrhaftigkeit, von schlecht gespielter Komödie, von Verschleierung und von Vorspiegelung falscher Tatsachen! (Helfferich hat übrigens dem französischen Gelbbuch eine direkte Fälschung nachgewiesen, die sehr ungeschickt verschleiert wurde). Und welche Naivität bei all dieser Gerissenheit! Schließlich schiebt man diesen Haufen bedruckten Papiers mit Entrüstung von sich. Was ist das? Halten uns diese Leute zum Narren? Wollen sie uns weismachen, dass ein solcher Krieg binnen 24 Stunden oder 3 Tagen entsteht? Auch Schuljungen kann man heutzutage nicht einreden, dass der den Krieg macht, der ihn formell erklärt! Auf wen spekulieren denn diese Leute mit ihren dummdreisten Ausflüchten, die uns beweisen sollen, dass der Krieg vermieden worden wäre, wenn diese Depesche 24 Stunden früher angelangt und jenes Schriftstück einen halben Tag später abgefasst worden wäre? Diese Herren scheinen zu vergessen, dass es heutzutage eine Öffentlichkeit gibt, die man über die großen Vorgänge doch nicht mehr mit den altgewohnten kleinen Kniffen auf die Dauer täuschen kann! Alle Welt weiß, dass der alte russische Drang nach dem Mittelmeer seit der Niederlage in Ostasien nur immer heftiger hervortrat. Die alte Devise: „der Weg nach Konstantinopel führt über Wien" wurde erweitert durch den Zusatz: „und durch das Brandenburger Tori" Krieg gegen Österreich und Deutschland war das offen eingestandene Leitmotiv der russischen Politik. Und was war der Zweck des russischfranzösischen Bündnisses, dieser perversesten aller Mesalliancen, die die neuere Geschichte kennt?! Sind etwa die französischen Milliarden nach Russland zu friedlichen Zwecken gewandert? Sind dafür Schulen und Volksbibliotheken errichtet worden? Hat man sie zur Gründung von Spitälern und wissenschaftlichen Instituten verwendet? Zum Bau von Landstraßen, um die Beförderung der Produkte des so unermesslich reichen Landes zu erleichtern, oder zur Melioration der Äcker, zur Trockenlegung von Sümpfen, zur Verbesserung der Landwirtschaft, zur Bekämpfung der hässlichen Seuchen, die die Bewohner ganzer russischer Provinzen dezimieren, zur Gründung einer Invaliden- und Arbeitslosen Versicherung oder doch wenigstens zur Aufbesserung der Beamtengehälter, damit der Erpresserwut und der Bestechlichkeit der Tschinowniks gesteuert würde? Ach nein! Gewehre wurden fabriziert, Kanonen und Panzerplatten gegossen, Kriegsschiffe und strategische Bahnen gebaut, damit die Massen russischen Kanonenfutters mit gewünschter Schnelligkeit herbeigeschafft werden und wie eine Dampfwalze über Mitteleuropa hinfahren könne!!! Und Frankreich passte gut auf und forderte alle paar Monate genaue Rechenschaft von den gemachten Fortschritten. Zu guterletzt erblühte auch noch im Herzen Englands eine unüberwindliche Liebe zu dem alten verhassten Rivalen und nahm an Wärme zu, in dem Masse, als der Neid gegen Deutschlands Handel und Industrie wuchs, und gedieh am Ende zu einem offenkundigen Bunde. Und da kommen die Diplomaten und wollen uns beweisen, dass dies alles nichts war als ein liebenswürdiges Getändel, ein anmutiges Scherzspiel?! Es wäre nie und nimmer zum Kriege gekommen, jedermann hätte friedlich unter seinem Weinstock und seinem Feigenbäume gesessen, wenn in Wien und Berlin an einem bestimmten Tage im Juli 1914 an einer bestimmten Nachmittagsstunde diese oder jene Depesche mit einer bestimmten Phrase beantwortet worden wäre! Wer wird das glauben?

Eins bleibt indessen unverständlich. Wenn dieser Krieg im Interesse der Kultur und der Humanität zum Heile der Menschheit gegen deutsche Barbarei und deutschen Militarismus geführt wird, wozu bemühen sich die Diplomaten des Dreiverbandes so krampfhaft, die Urheberschaft von sich abzuwälzen? Kann es einen ruhmvolleren Kampf geben als diesen? Müssten sie sich nicht eher entschuldigen, dass sie ihn nicht längst schon begonnen hatten? Warum ließen sie denn die arme Menschheit so lange unter dem Joch der deutschen Barbarei schmachten und riefen nicht die Kosaken herbei, um den deutschen Militarismus zu vernichten und die Tscherkessen und Kirgisen, um die deutschen Hunnen auszurotten und die Fahne russischer Kultur aufzupflanzen und Mitteleuropa in ein Paradies zu verwandeln? Eine jüdische Anekdote erzählt: Ein Dieb hat ein Perlenstirnband gestohlen, wird aber gefasst und vor den Rabbi gebracht. „Was hast du zu deiner Entschuldigung anzuführen?" „Dreierlei", antwortet der Dieb. „Erstens ist es verdienstlich, diese Frau zu schädigen, sie ist unzüchtig und trägt das eigene Haar unverdeckt. Zweitens gehört das Perlenstirnband ja überhaupt mir, und drittens habe ich es überhaupt nie im Leben gesehen!"
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Weltkrieg und das Schicksal der Juden