Der Schatz im Jadebusen

Autor: Ueberlieferung
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In einem Dorf an der Jade unterhielt sich eine Gesellschaft über die untergegangenen Dörfer und Kirchen, deren Schätze hinreichen würden, einen für das ganze Leben reich zu machen, wenn er nur den Mut hätte, sie herauszuholen. Aber niemand wollte es wagen aus Furcht, er werde nicht wieder lebendig ans Tageslicht kommen. Da sprach einer. »Wenn hier so viele feige Memmen sind, so will ich es doch wagen, will als armer Mann in die See hinabsteigen und als reicher wieder auftauchen.« Soviel die anderen ihn auch warnten, er führte doch seinen Vorsatz aus. Auf dem Boden der See fand er eine prächtige Kirche, die voll silberner und goldener Geräte war. Viele raffte er zusammen, aber die kostbarsten Schätze lagen auf dem Altar, und davor lag ein großer schwarzer Hund mit fletschenden Zähnen. Doch der Habgierige fürchtete sich nicht und ging kühn auf den Altar los. Wie er aber nach den silbernen Leuchtern auf dem Altare griff, stürzte der Hund sich auf ihn und zerriß ihn.