Von der Keuschheit der alten Sachsen

Hedion. Hist. Eccles. VI, 9.

Im alten Sachsen, wo noch keine Erkenntnis Christi gewesen, ist dieser Brauch mit Ehebrechern gehalten worden. So eine Jungfrau sich in ihres Vaters Haus verunehren ließ und ihre Unschuld verlor, auch sonst eine Person, die in der Ehe war, ihre Ehe brach, da erwürgten sie ihre Eltern und verbrannten sie zu Asche und auf der Verbrannten Grab henkten sie den Jungfrauenschänder oder Ehebrecher, entblößten ihn an seinem Leibe bis auf den Gürtel, dann kamen die keuschen Frauen und Matronen aus allen umliegenden Orten herbei, geißelten ihn und stachen ihn mit Messern und Pfriemen, bis dass er starb.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen