Von Zeichen und Wundern, so die Sachsen zum Christentum bekehrt

Sachsenchronik S. 26.

Als König von Mersburg, wo er den Abgott Armesule zerstört hatte, fortgezogen war, da sammelten sich die Sachsen und zogen gegen die Franken und gewannen das Schloss Burioborg und kamen bis Frisseler, da flohen die Franken in die Kirche, die Sachsen aber umgaben sie, und da sie sie mit Sturm nicht gewinnen konnten, trugen sie viel Holz zu, Willens, sie zu verbrennen; es wollte aber weder Holz noch Kirche Feuer fangen, letztlich sahen sie von beiden Parten zwei Jünglinge in weißen Kleidern stehen, die das Feuer löschten, und derowegen nahmen sie von bannen die Flucht. Nach ihrem Entweichen fand man Einen mit offenem Munde, als der das Feuer hatte aufblasen wollen, tot liegen.


Da die Sachsen im Jahre siebenhundert und sechsundsiebzig die Franken vor Heeresburg belagerten und die Festung stürmten, dermaßen, dass auch der Hauptmann darin fast verzagte, da hat die Franken hinwiederum ein Gesichte, welches über der Kirche zu Heeresburg in der Luft gestanden, ermuntert und gestärkt. Denn man hat daselbst zwei blutige Schilde oder Peitschen in der Luft schweben sehen. Hierauf griffen die Franken hinterwärts die Sachsen an und trieben sie von der Belagerung ab.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen