Traum der Churfürstin Margarthe

F. Maurer, Amphitheatrum magiae univerae. Nürnberg 1714. S. 360

Ehe die beiden jungen sächsischen Prinzen, Ernst und Albrecht, Söhne des Churfürsten Friedrich II. des Sanftmütigen zu Sachsen, durch Kunz von Kauffungen zu Altenburg entführt wurden, hat ihre Frau Mutter folgendes Traumbild gesehen. Es ist ihr vorgekommen, als wenn ein großes wildes Schwein ihren Garten durchwühlte und unter andern grünen Kräutern die Raute beschädigte, es habe aber Niemand dem wilden Tiere wehren können, bis dass ein schwarzer Bär dazu gekommen, der den Grimm des Schweins unterbrochen. Dieser ist der Köhler Triller (sonst Schmid genannt) gewesen, das Schwein der Kunz, die Raute aber die sächsischen Fürsten, am 7. Julius des Jahres 1455.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen