Das Leben in Ruhla; das Bad daselbst

Wo durch Natur und Menschenfleiß schon so viele Vorbedingungen zum Genusse erfüllt sind, da wird es sich immer behaglich leben lassen. Ruhla, entspricht hierin jeder, nur irgend billigen Erwartung des Reisenden. Es fasst überdies gar liebe und herzige Menschen in sich, welche sich mit offenstem Sinne beeifern, dem Fremden das Leben daselbst in jeder Richtung angenehm zu machen. Denn wenn der Ruhlaer an Gemütlichkeit dem Thüringer überhaupt gleich ist, so macht ihn der teilweise Wohlstand seines Ortes, der ihm ohnehin eine größere Behaglichkeit gibt, als sie Menschen in ärmeren Gegenden zu besitzen pflegen, auch vorzugsweise befähigt, dem Fremden gegenüber diese Eigenschaft zu höherer Geltung zu bringen. Unbegreiflich ist mir in einem bekannten Reisehandbuche die harte Beschuldigung der Ruhlaer, dass sie sehr genusssüchtig, leidenschaftlich zu Spiel und Trunk geneigt, und leichtfertig zu Schlägereien seien. Ich bezweifele, dass, wer diese Behauptung aufstellt, längere Zeit hier gelebt habe, so schroff widerspricht dies Urteil der Wirklichkeit. Allerdings sind die Ruhlaer ein heiteres lebensfrohes Völkchen, und wie in jeder schönen Natur der sorgenfreiere Mensch zu erhöhterem Genüsse sich aufgefordert sieht, so verschmähen auch sie den fröhlichen Lebensgenuss nicht. Keine ihrer Vergnügungen, denen ich beigewohnt, trug aber den gehässigen Stempel, den jene Worte ihnen aufdrücken, nur zu sehr geeignet, den Fremden vom Besuche des Ortes zurückzuhalten. Im Gegenteil durchweht ein Geist harmloser Herzlichkeit ihre Feste, der vielmehr dazu beiträgt, dem Fremden die lästigen Fesseln oft bedingter Convenienz abzustreifen, und der ihn einladet, mit gleicher Harmlosigkeit sich ihnen anzuschließen. Tages Arbeit, Abends Feste! dieser goldene Wahlspruch Goethes, die Quintessenz wahrhafter Lebensphilosophie, scheint hier in Ausübung gebracht werden zu sollen, und wir müssten uns sehr täuschen, wenn Goethe hier ihre Wahrheit nicht selbst recht innig gefühlt hätte. Fleiß und Tätigkeit lebte den ganzen Tag um mich in wohltuender Frische. Natürliche Einfachheit, schlichte Biederkeit, gefälliges freundliches Wort empfing mich bei Jedem, den ich zu meiner Belehrung in seinem Geschäftskreise aufsuchte. Ich freute mich, die Forderungen des Tages mit den Pflichten der Gastlichkeit in so liebenswürdiger Weise verbunden zu sehen. Die Feierstunde schlug. Die Alten eilten zum Badesalon, mit kluger Miene viel beratend; die Jungen liefen teils in die Berge, teils kamen sie in einem Lokale zusammen, wo die Einen an Quartettgesang und Musik, die Anderen auf der Kegelbahn sich erfreuten.

Bei so gearteten Menschen wird ein Anschließen leicht, und in herzlichster Gastlichkeit eröffneten sich mir alsbald die Türen. Man unterstützte mich bei meinen Ausflügen mit Rat und Tat, man erschloss mir zur Promenade die Gärten, man begleitete mich in freien Stunden an entferntere Orte, man lud mich zur Teilnahme an den ländlichen Festen ein. Selbst der Geringste, mir Fremdeste erwiderte meine Fragen mit Freundlichkeit. Allein nicht mir und den Meinigen bloß, allen Fremden, die zur Zeit in Ruhla waren, ist es in gleicher Weise ergangen, und mir ist Keiner bekannt geworden, der nicht mit recht schwerem Herzen aus der schönen Natur und aus dem herzigen Gesellschaftskreise geschieden wäre, er mochte ihn um sich gezogen haben, in welcher Sphäre es sei.


Dass jeder Ort Ausnahmen von allgemeinen Tugenden in sich schließt, wird sich allerdings auch hier bewähren; ein Urteil über den Gesamtcharakter können solche indessen nicht wohl bestimmen. Und überhaupt habe ich keine Fehler, keine Unsitten hier bemerkt, welche in andern Orten nicht in gleichem Maße — wo nicht schlimmer — zu Tage träten. Insbesondere sah ich nirgend ein Übermaß, nirgend eine hervorstechende Neigung zu Händeln. Kam ein Zwiespalt vor, so war er nicht lebhafter als überall. Da macht aber ein Reisender, vielleicht schon durch andere Umstände missmutig gestimmt, einmal eine trübe Erfahrung. Schnell spricht er ein ungünstiges Urteil aus. Dasselbe wird ohne Bedacht und Nachdenken weiter geplaudert, vielleicht gar in einem Reisehandbuche, ohne dass der Verfasser sich Mühe gibt, die Wahrheit zu erforschen, nachgeschrieben. Und schnell ist hier eine öffentliche Meinung gebildet, die sich fortwährend von Mund zu Munde trägt.

Das materielle Leben des Fremden in Ruhla gehört, im Vergleiche zu anderen Badeorten, zu dem am wenigsten kostspieligen. Am besten quartiert man sich in einem Privathause ein, deren viele hierauf eingerichtet sind. Die Bade- und Fremden-Direktion, an welche man sich zu wenden hat, besorgt Wohnungen, die immer wochenweise gemietet werden, schon im Voraus und zu den billigsten Preisen. Dieselben zerfallen, nach Maßgabe der Ansprüche auf äußere Eleganz, in drei Klassen, sind aber insgesamt gut ausgerüstet und freundlich gelegen. Ich hatte auf gleiche Weise mich vorgesehen; mein Beispiel wird daher den sichersten Einblick in die Verhältnisse gewähren. Ich bewohnte in dem Hause des Besitzers der Gothaischen Gesellschafts-Lokalitäten, Hoppert, eine geräumige, gut meublierte Eckstube, bel Etage, mit drei daran grenzenden kleineren Gemächern. Die Fenster boten eine reizende Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge; ein Garten hinter dem Hause, der sich terrassenartig die Anhöhe hinaufzog, gewährte unter einer Veranda von Lindenbäumen einen köstlichen Aufenthalt im Freien, mit den entzückendsten Einblicken in den Talkessel und seine Nebentäler. Zu den Zimmern gehörten sechs Betten, die Mitbenutzung der Küche, sowie des Koch- und Essgeschirres und der Tisch- und Bettwäsche des Wirtes für die gleiche Anzahl von Personen. Für alles dieses entrichtete ich 5 Rthlr. Entschädigung die Woche über.

In gleichem Preisverhältnisse stehen andere größere und kleinere Quartiere mit der Maßgabe, dass bei der Miete für jedes Bett 15 Sgr. pro Woche berechnet wird.

Die Beköstigung kann unter diesen Umständen jede Familie selbst übernehmen; die Preise der Lebensmittel sind, in Betracht ihrer schwierigen Herbeischaffung aus dem flachen Lande herauf, nicht übermäßig. Allein auch in Gasthäusern kann man wohnen und Beköstigung finden. Die Preise der Wohnungen daselbst, auf Wochen berechnet, entsprechen den oben angegebenen; für den Mittagstisch an der table d’hôte wird bis zu 12 Sgr. 6 Pf. hinauf für das Couvert gezahlt. Der Gasthof zur Traube, dessen Wirt Schwanitz zugleich die Baderestauration besorgt, ist in dieser Beziehung am empfehlenswertesten. Nur eigene Menage wird man in derartigen Etablissements nicht führen können.

Ausflüge in die Umgegend, für den Lustreisenden der nächste Grund des hiesigen Aufenthaltes, und auch für den Kurgast mit den erklärbarsten Vorteilen für die Gesundheit verbunden, macht man, wie überhaupt im Gebirge, am zweckmäßigsten zu Fuß. Es bieten sich, auch abgesehen von den Eingangs gedachten hervorragenden Orten, der schönen Partien in der Nähe und Ferne gar viele, welche, wie jene, insgesamt in Tagesmärschen zu erreichen sind, falls nicht ein besonderer Grund vorliegt, mehrere Tage zu ausgedehnteren Wanderungen zu verbinden. Man lernt auf diese Weise den Nordwesten des Waldes in seinen einzelnen Teilen ziemlich genau kennen, während bei der bisher gewöhnlichen Art, diesen Gebirgsteil zu bereisen, das durch reiche Schönheiten ausgezeichnete Gebiet innerhalb der Heerstraße der Touristen in der Regel ganz unberührt bleibt und mannigfache Genüsse verloren gehen. — Nur wird man gut tun, mit entfernteren und näheren Partien oder mit Ruhetagen, die man in behaglicher Geselligkeit im Badesalon oder in Familienzirkeln zubringen kann, in angemessener Weise abzuwechseln. Für den weniger Rüstigen sind bequeme Fuhrwerke, Ein- und Zweispänner, zu haben. Der Kaufmann Schilling stellt dieselben, und zwar bei sehr gutem Geschirre, für einen billigeren Preis, als ich ihn in irgend einer andern Thüringischen Stadt gefunden habe. Für einen Zweispänner, mit Ausschluss des Chaussee- und Trinkgeldes, wird an ihn gezahlt:

nach Reinhardsbrunn 3 Rthlr.,
nach dem Inselsberge 3 Rthlr.,
nach Wilhelmsthal 2 Rthlr.,
nach Eisenach über die hohe Sonne 2 Rthlr.,
nach Altenstein und Liebenstein 2 Rthlr.,
nach Altenstein allein 1 1/2 Rthlr.;

Bei Touren weiterer Entfernung, für welche man Gespanne tageweise zu mieten pflegt, für den Tag 3 Rthlr., oder, wenn es vorgezogen wird, für jedes Pferd 1 Rthlr., nebst der Beköstigung des Kutschers und Erhaltung der Pferde. An Trinkgeldern für den ganzen Tag ist der Satz von 10 bis 15 Sgr. für den halben Tag die Hälfte üblich. Unter solchen Umständen gestaltet sich also auch eine Weiterreise durch das ganze Gebirge am vorteilhaftesten von Ruhla aus; schon für das Fuhrwerk wird an keinem anderen Orte des Waldes weniger als 5 bis 6 Rthlr. täglich gefordert, und außerdem gehören bequeme Chaisen, welche, wie die des Kaufmanns Schilling, 7 bis 8 Personen ohne den Kutscher fassen, hier überall zu den Seltenheiten.

Esel zum Reiten stehen dem Touristen gleichfalls zu Dienste. Der Mietpreis eines solchen beträgt für den Tag 15 Sgr.

Durch alle vorstehenden Anführungen glaube ich meinen früheren Ausspruch hinreichend bewahrheitet zu haben: dass die Bereisung des nordwestlichen Teiles des Thüringer Waldes, wenn solche mit der wünschenswerten Bequemlichkeit und Behaglichkeit verbunden sein, und mit dem verhältnismäßig geringsten Kostenaufwande ausgeführt werden soll, am vorteilhaftesten von Ruhla aus unternommen wird. — Was man hier für eine Wohnung die ganze Woche über bezahlt, übersteigt, wie schon oben erwähnt, kaum die Kosten einer einzigen Nacht in den Gasthäusern der frequenten Stationsorte. Man genießt die Gegend in behaglicher Ruhe, und ist stets in der Lage, sich, wenn es Not tut, zu schonen, ohne (schon durch die Rücksicht auf gesteigerte Ausgaben) von Ort zu Ort rastlos weiter getrieben zu werden, und Bilder durch Bilder im Gedächtnisse verwischen zu müssen. Die schönsten Gegenden eröffnen sich wiederholt, immer von andern Standpunkten, und dringen um so tiefer ins Herz ein. Und kehrt am Abend der Wanderer zurück, so empfangt ihn das trauliche Stübchen mit gewohnter Häuslichkeit, oder der leicht erworbene Kreis von Freunden würzt ihm mit herzlichem Gespräch die späteren Abendstunden; während das Übernachten in immer neuen Gasthöfen ihn immer neuem Trubel, und an jedem Orte anderen Unbequemlichkeiten entgegenführt. Der Vorzug, den ein solches Arrangement seiner Reise vor den schablonenartigen Umherjagen auf der Landstraße in jeder Weise verdient, liegt hiernach klar vor den Augen. Namentlich werden zahlreiche Familien, zu deren bequemer Unterbringung in Gasthöfen oft der Raum gebricht, oder einzelne Damen, für die ein täglicher Wechsel mit den Gasthöfen ohnehin schon viel des Abschreckenden enthält, und die hier sehr leicht sich anderen Familien anschließen können, — wenn sie diesen Teil des Gebirges bereisen wollen — kaum eine zweckmäßigere Art wählen können.

Anlangend das Bad, welches sich hier befindet, so war die Eisenquelle schon im Anfange des vorigen Jahrhunderts in großem Rufe, und in den Jahren 1738, 1755, 1795 und 1804 erschienen bereits Werke, in denen sie näher beschrieben wird. Später wandte das Interesse sich anderen Modebädern zu, und sie geriet beinahe in Vergessenheit. Jetzt, wo man die Heilkraft der Eisenwasser nach Gebühr wieder mehr beachtet, ist ihr von den Einwohnern erneute Aufmerksamkeit geschenkt worden, und es lässt sich erwarten, dass die Quelle den früheren Ruf kräftig bewähren wird. Die anderen oben bereits erwähnten Einrichtungen, das Fichtennadelbad, die kalte Wasser-Heilanstalt und die Molken anstalt, sind ihr, offenbar in Rücksicht auf die hierzu äußerst günstige Lage des Ortes, mit Recht zugesellt, und zeigen sich hier nicht minder wirksam, als in anderen bereits renommierten Bädern. Die Krankheiten, gegen welche diese Kurmetoden am besten angewendet werden, hier mit aufzuzählen, liegt nicht in der Aufgabe dieser Blätter.

Zur Deckung der Kosten aller dieser Heilanstalten hat sich ein Aktienverein gebildet, als dessen Vertreter das Bade- und Fremden-Direktorium (der Prediger Jakobi, der Kaufmann Katterfeld und der Badearzt Dr. Hennicke) fungiert. Dasselbe ist nach allen Richtungen hin bestrebt, die junge Anlage zu heben.

Auf einem bequem gelegenen, von einer mächtigen Lindenallee überschatteten Platze zwischen dem Engstiege und dem Bermer, auf der Eisenachischen Seite, befinden sich die Haupt-Badegebäude, und die Etablissements zur Erholung der Badegäste: das Badehaus für die warmen Bäder, der Badesalon in dem fürstlichen Jagdschlosse, mehrere Pavillons, und in dem Salon die Restauration, in welcher man für billige Preise sehr wohl bewirtet wird, und wo zugleich die bedeutendsten Berliner, Frankfurter und Hamburger Blätter zur Lektüre ausliegen. Die Lindenallee selbst dient zur Badepromenade, und bietet mit ihren entzückenden Aussichten in die Berge ringsum einen ganz herrlichen Aufenthalt. Die von beiden Seiten daranstoßenden, die Abhänge des Engstiegs und des Bermers hinauflaufenden Gärten der Fabrikanten Greiner und Ziegler, welche sich durch reizende Anlagen und kostbare Fernsichten auszeichnen, sind von den Besitzern mit höchst anerkennenswerter Liberalität dem Fremden gleichfalls zur Promenade geöffnet, und auf diese Weise in den Umkreis des Bades mit hineingezogen.

Dies ist der Platz, das Jagdschloss und das Lindendach, wo einst Vater Goethe gewandelt und sich ergötzt hat, und der Zauber der Natur hat sich hier tief in seine Seele gesenkt, und sie befruchtet mit den unsterblichen Liedern, die noch Jahrhunderte entzücken werden. Heilige Erinnerung hat die liebe Stelle für die spätesten Enkel geweiht. Und es ist auch ein liebes, zauberisches Plätzchen, wo die hohe Mutter Natur mit der ganzen Allmacht ihrer Wunderkraft uns ins Herz dringt. Majestätisch streben die schlanken Säulen der Lindenbäume zum Himmel empor, überwölbt von dem schattigen Baldachin ihrer Wipfel; ringsum die garten- und waldgeschmückten, hochragenden Bergwände, als wollten sie uns in einen engen Zauberkessel einschließen; daran, die Abhänge hinauf, die Reihen der schmucken Häuserchen, und auf sie hinabblickend die friedliche Kirche mit behaglich geformtem Turme; überall ein holdes Gemisch von üppiger Naturschöne und sorglichem Menschenfleiß, überall Leben und Wonne!

Das Badehaus enthält die Trinkquelle, das Bassin und die Zellen für die Mineralbäder und für die balsamischen Fichtennadelbäder. In einem anderen Raume desselben ist das Fichtennadel-Dampfbad und die Maschine zur Bereitung des Fichtennadel-Öles untergebracht. Die letztere gehört zu den vorzüglichsten Dampfmaschinen, welche der Thüringer Wald zu diesem Zwecke besitzt. Die Gewinnung des Öles ist ein Geschäft, dem der sachkundige Apotheker Bähr sich mit großer Sorgfalt und Hingebung unterzieht. Der Umstand, dass die Fichtennadelbäder hier mit den Mineralbädern verbunden werden können, gibt dem Bade doppelte Heilkraft. Ein Badegast, durch rheumatische Leiden an Krücken gefesselt, legte diese nach kaum 14 tägigem Gebrauche der Bäder ab, und fing schon an, ohne dieselben die Berge zu besteigen; ein Resultat, dessen Zeuge ich selbst war.

Außer diesen Räumlichkeiten ist am oberen Ausgange des Fleckens ein Platz für die Kaltwasser-Heilanstalt gewonnen, wo in einem zweiten Badehause Wellen-, Wannen-, Brause- und Augenbäder eingerichtet sind. Der Bequemlichkeit der Badegäste halber geht man damit um, am untern Ausgange des Orts eine gleiche Anlage herzustellen. — Das Wasser zeichnet sich durch Kälte und Klarheit vorzüglich aus. Die Molken werden im Hauptbade verabreicht.

Zur Benutzung aller dieser Bäder erteilt der Badearzt Dr. Hennicke die erforderlichen Anweisungen. — Eine Anlage dieser Blätter (A.) enthält das Badereglement.

Die Geselligkeit unter den Badegästen wird sich, wie überall, nach den gerade anwesenden Persönlichkeiten richten. Die Vereinigungspunkte, Salon und Promenade sind vorhanden; Konzerte, wöchentlich an zwei Nachmittagen von recht guter Harmonie-Musik veranstaltet, tragen dazu bei, die Fremden in einen engeren Kreis zusammen zu ziehen; Partien in die Gebirge, von den Einwohnern häufig arrangiert, geben den jederzeit dazu geladenen Gästen gleichfalls Gelegenheit, sich anzuschließen.

Das Bade-Direktorium nimmt alles dieses kräftig in die Hand, und scheut weder Mühe noch Ausgaben, allen billigen Wünschen aufs bereitwilligste entgegen zukommen, oder begründeten Beschwerden abzuhelfen. Neue Etablissements auf schön gelegenen Punkten in den Bergen werden gegründet, bequeme Wege nach allen Richtungen hin angelegt, mangelhafte Lokalitäten durch Erwerbung neuer Räumlichkeiten ergänzt. Die Staatsbehörden unterstützen diese Bestrebungen in förderlichster Weise und zeitigen deren vollständiges Gelingen.

Unter solchen Umständen kann man, ohne Prophet zu sein, der jungen Anlage einen schnellen Aufschwung und eine blühende Zukunft als gewiss voraussagen. Die Natur hat alle Bedingungen dazu erfüllt, die Einwohner wissen, was sie wollen, und die Art, wie sie begonnen, ist die allein geeignete, ein so schwieriges Werk gelingen zu lassen. Bester Wille, gepaart mit Umsicht und Energie, führt aber bei allen Unternehmungen zu einem glücklichen Ziele.

Schenken wir indessen auch der Umgegend endlich die gebührende Aufmerksamkeit.