Überblick am Schluss der Napoleonischen Zeit

Am Schlusse dieser Periode hatten die Gegner Napoleons seine Taktik erlernt und angenommen. Die neue Fechtart der Infanterie, die Linien, Kolonnen und aufgelöste Ordnung verbindet, war überall ausgebildet. In allen Gefechten und Schlachten wurde das Gelände ausgenutzt, wichtige Abschnitte, besonders Dörfer als Stützpunkte, der Brennpunkt des Kampfes. Die Formierung der gemischten Division schuf Körper, die befähigt waren, Teilgefechte zu führen, in welche sich die großen Schlachten mehr und mehr zerlegten; sie erleichterten die Handhabung der Truppenmacht seitens der Schlachtleitung, indem diese die Divisionen mit selbständigen Aufträgen betrauen konnte und ihr eine Reserve zur Entscheidung und Ausnutzung des Sieges gab. „Seit der römischen Legion in ihrer besten Zeit der Kohortentaktik (S. 12) ist keine so günstige taktische Kombination geschehen."

                              Festungskrieg.


Im großartigen Bewegungskriege Napoleons konnten die Festungen nicht mehr als Operationsobjekte dienen und mussten angesichts der Massenheere ihre frühere Bedeutung verlieren, zumal sie für die neuen Kriegszwecke zu klein waren. Der Angriff blieb wie bisher der Verteidigung überlegen, neue Elemente treten im Festungskrieg nicht auf.

                              Seekrieg.

Auch in der Taktik des Seekrieges brachte diese Epoche keine prinzipiellen Änderungen. Doch reicht ihre Bedeutung noch gewaltig in unsere Zeit herein, denn durch die Siege Nelsons bei Abukir (1798) und Trafalgar (1805) wurde England die „Beherrscherin der Meere".
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Krieg in Bildern