Die Arbeitshilfe.

Die Arbeitshilfe, wie sie jetzt in Paris und verschiedenen Städten Frankreichs, in England, in der Schweiz und in Amerika besteht, ist etwas kümmerlich Kleines, doch das Größte ist daraus zu machen.

Was ist das Prinzip der Assistance par le travail?


Das Prinzip ist, daß man jedem Bedürftigen „unskilled labour“ gibt, eine leichte, ungelernte Arbeit, z.B. Holzzerkleinern, die Erzeugung der „margotins“, mit denen in den Pariser Haushaltungen das Herdfeuer angemacht wird. Es ist eine Art Gefangenenhausarbeit vor dem Verbrechen, das heißt ohne Ehrlosigkeit. Niemand braucht mehr aus Not zum Verbrechen zu schreiten, wenn er arbeiten will. Aus Hunger dürfen keine Selbstmorde mehr begangen werden. Diese sind ja ohnehin eines der ärgsten Schandmale einer Kultur, wo vom Tische der Reichen den Hunden Leckerbissen hingeworfen werden. Die Arbeitshilfe gibt also jedem Arbeit. Hat sie denn für die Produkte Absatz? Nein. Wenigstens nicht genügenden. Hier ist der Mangel der bestehenden Organisation. Diese Assistance arbeitet immer mit Verlust. Allerdings ist sie auf den Verlust gefaßt. Es ist ja eine Wohltätigkeitsanstalt. Die Spende stellt sich hier dar als Differenz zwischen Gestehungskosten und erlöstem Preise. Statt dem Bettler zwei Sous zu geben, gibt sie ihm eine Arbeit, an der sie zwei Sous verliert. Der lumpige Bettler aber, der zum edlen Arbeiter geworden ist, verdient 1 Franc 50 Centimes. Für 10 Centimes 150! Das heißt, die nicht mehr beschämende Wohltat verfünfzehnfachen. Das heißt, aus einer Milliarde fünfzehn Milliarden machen! Die Assistance verliert freilich die zehn Centimes. Die Jewish Company wird die Milliarde nicht verlieren, sondern riesige Gewinne erzielen.

Hinzu kommt das Moralische. Erreicht wird schon durch die kleine Arbeitshilfe, wie sie jetzt existiert, die sittliche Aufrichtung durch die Arbeit, bis der beschäftigungslose Mensch eine seinen Fähigkeiten angemessene Stellung in seinem früheren oder einem neuen Berufe gefunden hat. Er hat täglich einige Stunden für das Suchen frei, auch vermittelt die Assistance Dienste.

Das Gebrechen der bisherigen kleinen Einrichtung ist, daß den Holzhändlern usw. keine Konkurrenz gemacht werden darf. Die Holzhändler sind Wähler, sie würden schreien, und sie hätten recht. Auch der Gefangenenhausarbeit des Staates darf keine Konkurrenz gemacht werden, der Staat muß seine Verbrecher beschäftigen und verpflegen.

In einer alten Gesellschaft wird für die Assistance par le travail überhaupt schwer Raum zu schaffen sein. Aber in unserer neuen!

Vor allem brauchen wir ungeheuere Mengen „unskilled labourers“ für unsere ersten Landnahmearbeiten, Straßenanlagen, Durchforstungen, Erdaushebungen, Bahn- und Telegraphenanlagen usw. Das wird alles nach einem großen, von Anfang an feststehenden Plane geschehen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Judenstaat