Vorrede

Bereits vor zwanzig Jahren begann der Verfasser mit Abfassung der folgenden Bemerkungen über verschiedene Szenen in den holsteinischen Landschaften, so wie über die alte Geschichte Holsteins.

Erwärmt von den Gegenständen, die er den Tag über sah, warf er seine Gedanken über dieselben anfangs nur ungeordnet jeden Abend aufs Papier; erst bei mehr Muße verbesserte und ordnete er sie. Daran dachte er damals wirklich nie, dass sie auch wohl Anderen Interesse gewähren könnten; er beabsichtigte nur seine eigene Unterhaltung und. Belehrung. Im Laufe der Zeit teilte er seine Handschrift, die er, außer den Anmerkungen über die Schönheit einer Gegend, nur als eine Zusammenstellung betrachtet wissen wollte, einem weitern Kreise von Freunden mit, und die günstigen Urteile dieser hätten ihn fast schon früher bewogen, seine Arbeit zum Gemeingut zu machen. Allein das Gefühl der Unvollkommenheiten seiner Bemerkungen, und der vielen Schwierigkeiten, die sich ihm bei der Herausgabe in den Weg stellen würden, unterdrückten damals noch in ihm einen solchen Plan, bis endlich die dringende Zurede seiner Freunde nach Verlauf vieler Jahre ihn doch zur Ausführung desselben brachte.


Ob nun gleich die Freunde von seinem Buche so günstig urteilen, und er selbst während langer Zeit jedes Jahr ansehnlich daran besserte, so übergibt er es doch immer noch mit Besorgnis dem Publikum.

Diese gründet sich erstlich darauf, dass der Verfasser seine Betrachtungen über die von ihm beschriebenen Szenen zu verschiedenen Zeiten anstellen musste; niemand aber kann eine Gegend gehörig schildern, er habe sie denn bei verschiedener Beleuchtung gesehen. Der Verfasser liefert in den folgenden Beschreibungen, wie er hofft, getreue Kopien jeder Szene, wie sie ihm zu der Zeit, da sie beschrieben ward, sich darstellte, und er hat auch jedesmal angezeigt, bei welcher Art von Licht oder Wetter er die verschiedenen Gebilde der Natur und Kunst, die er beschreibt, beobachtete.

So glaubt er dem Tadel derer hinlänglich zu begegnen, welche dieselben Szenen bei anderer Beleuchtung, bei bewölkter oder heiterer Luft betrachten, und sie vielleicht ganz verschieden von den seinigen finden werden.

Auch hofft er, es werde Niemand so strenge sein, ein Buch dieser Art als ein vollkommenes Kunstwerk beurteilen zu wollen; — da es eben sowohl auch wegen der Menge der dasselbe begleitenden Zeichnungen der Unterhaltung, als der Belehrung gewidmet ist, und überhaupt dieses Werkchen dem Publikum nur als eine flüchtige Skizze und als eine Art von Wegweiser dargeboten wird.

Auf die Achtung für das Unheil seiner zahlreichen Freunde gründet er vornämlich die Hoffnung einer günstigen Aufnahme desselben.
Hamburg, 1833.
Der Verfasser.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Holsteinische Tourist