Hamm und Horn

Hamm ist ein Kirchdorf, und als eine Fortsetzung des Burgfeldes anzusehen. Mehrere sehr hübsche geschmackvolle Landsitze, vorzüglich die des Herrn Senators Schmidt, der Herren Hartmeyer und Rücker, und des Herrn Senators Merck, verschönern an beiden Seiten den Weg durch dasselbe.

Der Winter-Garten von Jannacks Erben ist sehr anziehend, besonders für Blumenliebhaber, und wird daher auch, hauptsächlich im Anfange des Frühlings, sehr stark besucht.


Die Kirche in Hamm, erst im Jahre 1692 erbauet, hat eine schöne Lage auf einer Anhöhe. Vemerkenswert ist, dass einige der Garten-Häuser in Hamm und Horn zu den ältesten gehören, welche die Hamburger überhaupt außerhalb der Stadt besaßen.

Hier möge eine beiläufige Bemerkung über den Ursprung des Ortsnamens Platz finden, um vielleicht fernere Untersuchungen zu unterstützen.

Nach der Benennung ähnlich gelegener Örter, wie man deren vorzüglich in Ditmarschen findet, zu urteilen, bedeutete in grauen Zeiten das Wort — Hamm — Hamma — Hamme — Hemme — auf welche verschiedene Art man es bei den Annalisten im Niedersächsischen geschrieben trifft, einen engen, leicht unzugänglich zu machenden Weg, welcher durch einen Wald zu einer mit Erdwällen umgebenen Burg führt. Horn wäre alsdann, dem Namen nach, die Spitze oder das äußerste Ende desselben gewesen.

Um zu bestimmen, seit wann diese Gegend zum Hamburgischen Gebiete gehörte, kann die Nachricht der Chronikenschreiber dienen, welche erzählen, dass zwischen den Jahren 1338 und 1395 — Hamm, Horn, und der Hammerbrook mit ganz Billwärder, durch Verträge, Schenkungen und Ankäufe, unter die Oberherrlichkeit der Stadt gekommen seien.

Auf unserem Wege nun beim sogenannten letzten Heller angelangt, gingen wir links den Fußsteig hinauf, auf die Wind-Mühle zu, und erfreuten uns bald einer schönen Aussicht über Billwärder an der Bille. Dieser Anblick bewog uns, inne zu halten; wir atmeten freier, und bekamen schon einen Vorgeschmack von den herrlichen Szenen der ungekünstelten Natur, die uns erwarteten.

Darauf brachte ein kurzer und angenehmer Weg, an der Mühle vorüber, uns bald nach dem kleinen Dorfe Schiffbek.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Holsteinische Tourist