Einen Tag darauf erschien Monte Christo bei Danglars. Der Bankier saß gerade am Schreibtisch.

Einen Tag darauf erschien Monte Christo bei Danglars. Der Bankier saß gerade am Schreibtisch. Nach der üblichen Begrüßung sagte er:

»Ah, ich war soeben dabei, ein paar kleine Anweisungen auszufertigen.«


»Bitte, bitte, mein lieber Baron, lassen Sie sich ja nicht stören. Was sind es für Papiere? Spanische, haitische oder neapolitanische?«

»Es sind Anweisungen an die Bank von Frankreich. Sehen Sie, verehrter König der Finanzen: jeder Papierfetzen eine Million.«

Danglars reichte Monte Christo die Scheine hinüber.

Dieser zählte:

»Eins, zwei, drei, vier, fünf! Alle Hochachtung, Baron. Das ist für Sie nur so ein Federstrich. Gut, daß sie schon ausgeschrieben sind; ich komme nämlich, um mein Guthaben in der Höhe von fünf Millionen abzuheben. Ich darf deshalb wohl die Scheine behalten. Die Quittung habe ich gleich mitgebracht.«

Der Graf legte vor den wie versteinert dastehenden Bankier das Schriftstück hin, der es nicht vermochte, sich gegen diese Forderung aufzulehnen. Kaum aber war der Graf gegangen, als Herr von Boville erschien, der Generaleinnehmer der Hospitäler, und die Auszahlung der Depots erbat.

Danglars sagte, er habe soeben an den Grafen von Monte Christo fünf Millionen auszahlen lassen; wenn er nun noch einmal desselben Tages der Bank fünf Millionen entzöge, so würde das vielleicht auffallend sein. Ob Herr von Boville nicht bis morgen warten könne.

Herr von Boville versprach, morgen zu kommen und ging. Danglars sah ihm finster nach; dann ballte er plötzlich die Fäuste und schrie: »Kommt nur, kommt nur! Ihr sollt euch wundern.«

Darauf begann er wie ein Rasender in seinen Schubfächern zu wühlen. Zerriß und verbrannte Schriftstücke, holte einen Paß hervor: »Gut -- noch auf zwei Monate gültig.«

Und ehe es einer im Hause bemerkte, war er auf und davon.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Graf von Monte Christo