Die Gefechte bei Lauenburg am 17. 18. 19., und bei Büchen am 19. August

6. Der Gedanke, Lauenburg mit den wenig Mitteln auch nur vorübergehend zu behaupten, war in seiner Durchführung so misslich, dass er nur durch den in der Kombination des Kronprinzen begründeten höheren Zweck, den Fürsten Eckmühl tunlichst lange in einer für das Nordheer unschädlichen Entfernung zurückzuhalten, gerechtfertigt werden konnte.

Den Verteidigern lag im Rücken die Stadt, auf deren Ostseite die nördlich von Mölln herkommende Stecknitz zur Elbe geht. Außer der Brücke der Palmschleuse an der Mündung des Flusses bot sich eine Meile aufwärts nur noch ein einziger, wenig tauglicher Übergang bei dem Dorfe Lanze dar. Durch die breiten feuchten Wiesengründe, die den Saum des Gewässers bilden, leitete von der Palmschleuse ein langer schmaler Steindamm nach dem eine gute Viertelmeile entlegenen mecklenburgischen Hofe Horst, über welchen hin es nach Boitzenburg ging.


Von Lauenburg westwärts, dem Feinde zu, senkte sich der Boden zu einer wiesigen Niederung, jenseits welcher das Terrain sich allmählich wieder zu dem Walde von Schnakenbeck erhob. Die Senkung entlang teilte ein Hohlgraben das Feld in zwei Abschnitte, und stellte in diesem von kleineren Gräben, Erdaufwürfen und Hecken durchschnittenen, teilweise auch mit Korn bestandenen Gelände die Linie vor, durch deren Behauptung die Zurückhaltung des Feindes bedingt war.

Auf dem östlichen dieser beiden Abschnitte halten die Lützower ihre anfängliche Aufstellung genommen, von dem Wege an, der von Lauenburg nach Buchen führte, bis links über die Hamburger Straße zur Elbe hin. Zu beiden Seiten dieser Straße, sie beherrschend, hatte man drei unbedeutende Feldwerke aufgeworfen, die zugleich einem Teile der Truppen eine notdürftige Deckung gewährten. Drei eiserne drittehalbpfündige Kanonen, freilich unter der Hand eines tüchtigsten Mannes, des nachherigen Lieutenants Gärtner, waren das einzige schwere Geschütz. Mit Tirailleurs von den beiden Bataillonen wurde der vorliegende, damals trockene, große Graben besetzt. An dem Wege von Lauenburg nach Büchen bekamen die Kosaken ihren Platz.

Den oberen Befehl über die ganze Verteidigung führte der Premierlieutenant von der Heyde.

7. Als nun am Nachmittage des 17. August der Marschall, aus dem Walde von Schnakenbeck hervorrückend, einen Teil seiner Macht am Rande desselben entwickelte, wagte er an diesem ersten Tage so wenig eine Bewegung mit Masse und auf der geraden Straße, dass er sich vielmehr durch die Kaltblütigkeit und das sichere Feuer der Lützower, die stets vorgehend das Terrain klug zu benutzen wussten, an ein bloßes, von den Kanonen begleitetes Schwärmergefecht gefesselt, ja im Grunde auf die Verteidigung verwiesen sah. Er zog sich für die Nacht sogar eine Viertelmeile zurück, um zu bivouakiren; er selbst nahm sein Quartier im Grünen Jäger.

„Möglich ist, so sagt der hier an der Seite Eckmühls befindliche Major von Löwendal, möglich ist, dass schon die Begebenheiten dieses Tages ihm die Bemerkung aufdrängten, seine jungen Conscribirten und neuen Offiziere seien nicht mehr die alten Soldaten, die er zu kommandieren gewohnt war. Die Dänen kannte er noch nicht.“ Das ist im Munde des Gegners unzweideutig genug.

Kritischerweise ist hinterher die Meinung geäußert worden, dass Davoust die Lützower schon am 17. zum Weichen hätte bringen können, wenn er die Straße von Schwarzenbeck über Krützen nach Lauenburg benutzt und von der zu Schwarzenbeck stehenden Division Loison nur zwei Bataillons abgeschickt hätte, um die Lauenburger Kämpfer in der rechten Flanke zu umgehen. Das winde der Marschall auch unfehlbar getan haben, wenn er nur vorweg mit einem geringen Teile der Sicherheit des späteren Historikers gewusst hätte, was es mit Büchen sei.

Die Erfahrung von der moralischen Überlegenheit dieser Deutschen, mit denen sein Feldzug hier bei Lauenburg sich eröffnete, die Notwendigkeit, seine Mannschaft erst an das Feuer gewöhnen zu müssen, besonders aber die augenblickliche Unwissenheit der Stärke und der Stellungen der Alliierten auf der ganzen Strecke zwischen dem Meer und dem Flusse scheinen die zusammenwirkenden Ursachen gewesen zu sein, weshalb der Marschall sein mehrfaches numerisches Übergewicht auf diesem Punkte nicht sogleich benutzte. Vor Allem mochte ihn die Ungewissheit über Büchen lähmen.

Die Eclaireurs des Generals L'Allemand, von dem vorhin bemerkt wurde, dass er am 17. nach Mölln dirigiert worden sei, hatte um Mittag die unachtsamen Kosaken daselbst überrumpelt und verscheucht. Außer einigen Pferden und einem Gefangenen hatten sie auch Gepäck erbeutet; und unter den von dem Befehlshaber zurückgelassenen Sachen hatten sich auch Briefe gefunden, welche das Gerücht von Verschanzungen bei Büchen zu bestätigen schienen, oder worin wenigstens Büchen als der Hauptort Wallmodens angegeben war.

8. Wie dem nun sei, es ging auch am zweiten Tage bei Lauenburg das Tirailleur - und Artillerie - Gefecht unter der einsichtigen Leitung von der Heydes glücklich für die Unsrigen fort. Zur Unterstützung war unterdessen am frühen Morgen das Jägerdetaschement des zweiten Bataillons von Boitzenburg herangezogen. Von diesem hatten Tags zuvor, beim ersten freudigen Tone des von Lauenburg herüberschallenden Kanonenfeuers, mehre Leute, unter denen auch Nagel aus Schwerin war, sich in einen Kahn geworfen, um nach einer Elbinsel zu gelangen, von wo sie eine Schwadron polnischer Lanziers beschossen, die überrascht davon jagten.

Nachdem man nun bei Lauenburg am Morgen des 18. bereits längere Zeit zwischen dem Graben und der jenseitigen flachen Ansteigung tiraillirt hatte, führten die Verteidiger gegen die Stellung des Feindes einen Angriff mit solchem Erfolge aus, dass derselbe ihnen sein bisheriges Terrain preisgeben und seine Geschütze auf einer dem Walde näher befindlichen Anhöhe in Sicherheit zu bringen bedacht sein musste. Die Wegnahme dieser Höhe wurde ebenfalls versucht, gelang aber nicht.

Diese Waffentat war aus purer Kampfesfreudigkeit unternommen, nicht weil man geglaubt hätte, sich in solcher Entfernung von dem eigentlichen Verteidigungsmittel, dem unter dem Schutze der eigenen Kanonen befindlichen Graben, behaupten zu können. Auch lag ein derartiges Vorgehen außerhalb der Aufgabe des wackern Kommandeurs. Dieser ließ daher die Truppen ihre vorige Stellung wieder einnehmen, und wurde in seinem freiwilligen Rückzüge so wenig gestört, dass die Gegner sich vielmehr eine längere Weile gar nicht wieder auf dem verlassenen Räume blicken ließen; wodurch das Gefecht um die Mittagszeit mehre Stunden ganz eingestellt blieb.

Darnach fingen die Franzosen die Tiraillerie mit verstärkten Kräften wieder an. Allein obgleich ihre Kampfweise nunmehr selbst einen Grad von Heftigkeit zeigte, gewannen sie doch den Graben nicht. Am Abende versuchten sie, durch eine Bewegung in Sturmkolonne der Lage die entscheidende Wendung zu geben, welche ein Tirailleur-Gefecht, wegen der geringen Intensität des Kampfes, trotz langer Dauer, die ihm leicht den Anschein großer Hartnäckigkeit verleiht, niemals herbeiführen kann. Indes auch dieser Angriff wurde abgewiesen. — So trat die Dunkelheit ein, ohne dass die Lützower bis dahin auch nur einen Fußbreit Landes verloren hatten.

Am Nachmittage waren Tettenborn und Lützow selbst an Ort und Stelle gewesen. Wie gut aber auch das Gefecht ging, war doch anzunehmen, dass Davoust sich nicht lange mehr über die Schwäche seines Gegners täuschen und bald von seiner Überlegenheit Gebrauch machen werde. Auch hatte sich an diesem Tage schon in der Gegend von Büchen der Feind gezeigt. So musste an die Möglichkeit gedacht werden, dass die Franzosen von der Seite her den Kämpfern von Lauenburg bei längerem Aufenthalt den Rücken abgewinnen möchten. Tettenborn fand daher ratsam, im Fall eines neuen ernsthaften Angriffs die Sache hier aufzugeben. Es sollten deshalb die Geschütze in der Nacht abgefahren werden, die Schanzen jedoch noch von einem Teile der Mannschaft besetzt bleiben. Dadurch konnte ein Unglück geschehen, wenn der Feind die Landstraße entlang einen energischen Stoß ausdauernd vollführte und zugleich Reiterei in Anwendung brachte.

Nachdem man bei 36 Stunden abwechselnd im Feuer gestanden, erwartete man festen Fußes, was die Nacht bringen werde.

Das Jägerdetaschement des zweiten Bataillons war nach Boitzenburg zurückgeschickt, mit dem Befehle, die dortigen Elbkähne zu zerstören.

9. Während das am 18. bei Lauenburg geschah, hatte der General L'Allemand, der die Nacht vorher in Mölln geblieben war, die Stadt am Morgen zeitig wieder verlassen und sich nach Schwarzenbeck zurückbegeben, wo sich die Division Loison befand. Er war dann, dieser vorauf, wieder umgekehrt, den Weg nach Büchen einschlagend, wo er am Abende des 18. bei der Meierei Müssen, nicht weit von der Stecknitz, Stellung nahm. Verbündeterseits war das über den Fluss vorgeschobene Kosakenpiket nach unbedeutendem Geplänkel zurückgenommen und die Brücke zerstört, so dass nur noch das schmale Wasser die beiden Parteien trennte.

In solcher Nähe an dem Orte wird man denselben als ungefährlich erkannt haben. Und hierin liegt wohl die Erklärung, dass der Marschall nun nicht länger säumte, die Schranke, die ihn bei Lauenburg aufgehalten, entschlossen zu sprengen.

In der dunkeln Frühe des dritten Tages, den 19. August nach 2 Uhr, als unter einem starken Regen die Gewehre versagten, ließ er zwei Bataillone im Sturmschritt auf der Landstraße gegen Lauenburg losbrechen. Die noch im Felde befindlichen Verteidiger waren auf ihrer Hut und zogen sich in guter Ordnung nach der Stadt zurück. Hier blieb jedoch vor dem feindlichen Ungestüm nicht die Möglichkeit, sich zu setzen; sie mussten auch über die Palmschleuse nachgeben. Der Versuch, diese Brücke abzubrennen, gelang nicht, weil das feuchte Stroh nicht fing und die nacheilenden dänischen Jäger gleich zur Stelle waren.

Die Raschheit des Andrängens der Feinde hatte die Folge, dass die im Freien ausgestellt gewesenen Pikets nicht konnten zurückgerufen werden. Die retteten sich indes bei Lanze, oder schwammen durch die Stecknitz, oder halfen sich an langen Stangen hinüber, welche je zwei auf ihren Schultern über dem Bette des Flusses hielten, dass die Andern mit den Händen daran fortschweben könnten. Schlimmer noch war, dass man in der Stadt selbst kein Vorsehen für den Rückzug getroffen hatte. Es wäre dies zunächst an Tettenborn und Lützow gewesen, als sie den Nachmittag hier durchkamen; wenigstens hätten sie, Angesichts des schon vermuteten Falles, die in Lauenburg befindlichen Verwundeten und Ermatteten müssen fortschaffen lassen. Da nun das Rückzugsgefecht rasch durch den oberen Teil der, unmittelbar von der Elbe an deren hohem Ufer terrassenförmig aufsteigenden, Stadt vor sich ging, so wurde man in der unteren Stadt kaum etwas davon gewahr; und dadurch geschah es, dass das feindliche Vordringen zu einer Überrumpelung werden konnte, insofern durch die Besetzung der Brücke an der Palmschleuse Allen, die sich noch in Lauenburg befanden, die Entweichung abgeschnitten war. Doch sollen diese Unglücklichen, soweit ihr Zustand es ihnen erlaubte, später noch durch die Hülfe der Bürger und über die Wiesen längs der Elbe den Händen ihrer Häscher wieder entronnen sein.

Nachdem nun Lauenburg forciert worden, hatte das offene Büchen mit seiner geringen Mannschaft keine Bedeutung mehr. Man war deswegen am Morgen des 19. bereits im Abmarsche begriffen, als drüben der Feind, dem unterdessen der General Loison von Schwarzenbeck gefolgt war, auf dem Stecknitzdamm sich zu rühren begann. Schon wussten die feindlichen Voltigeurs den Übergang über das Wasser zu bewerkstelligen und dem Orte näher zu kommen. Dies war für die Lützower eine Aufforderung, Halt zu machen und noch einige Kugeln zu wechseln. Weil jedoch an einen ernsthaften Abweisungsversuch nicht gedacht werden durfte, so wurde gegen Nachmittag das Dorf verlassen. — Nach Aussage der Einwohner hätte dies kurze Kampfspiel den Lützowern 18 Tote und eben so viele Verwundete geraubt.

10. Welche Einbuße die Tage von Lauenburg den beiden Teilen eigentlich gekostet, das lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Die Angaben der beiden ursprünglichen Schriftsteller, auf die man für diesen Punkt ausschließlich angewiesen ist, sind nicht genau. Die „Geschichte des Lützowschen Freicorps von Ad. S. Berlin 1826“ (Oberst Schlüsser, der 1815 als Lützowscher Secondlieutenant vorkommt, und der offenbar die Papiere des Lützowschen Stabes zur Benutzung hatte) nennt 143 Todte und Verwundete auf Seiten der Lützower bis zum Abend des 18. August, schweigt aber von hernach. Der Graf Löwendal drückt sich auffallender Weise so aus, dass Leser, die es nicht besser wissen, glauben müssten, es habe vor Lauenburg nur einen Gefechtstag gegeben; und für dieses Gefecht schlägt er den französisch-dänischen Verlust zu „ungefähr 300 Tobten und Verwundeten und 10 bis 12 Offizieren“ an. Es bleibt also fraglich, wie viele am zweiten Tage, da alliierter seits die Tyroler, unter denen sich sehr tüchtige Schützen befanden, erst recht in Tätigkeit traten, und dann in der Nacht zum 19. draufgegangen seien. Beim Eindringen in die Stadt und bei dem Kampfe in den Straßen, sagt Löwendal, seien den Franzosen, „außer einem Teile Toter und Verwundeter, gegen 100 Gefangene in die Hände gefallen.“

Als gegen Mittag die französische Kolonne durch Lauenburg zog, und der Marschall ihr folgte, ritt der Major Löwendal neben ihm. Bei einer abgelegenen Gasse sah man einen Soldaten von Lützow, dem in der Nacht der eine Arm zerschmettert worden, und der mit einem totenähnlichen Gesichte, unverbunden, aus einem Versteck hervorgekommen war, worin er wahrscheinlich mehre Stunden zugebracht hatte. Sofort wurde er von vier französischen Soldaten überfallen, die ihm unter Beschimpfungen die Bajonette auf die Brust setzten und ihn zu ermorden drohten. Löwendal stürzte sich zwischen die Unmenschen, hielt ihnen das Ehrwidrige ihres Benehmens gegen einen Wehrlosen vor, und brachte den Verwundeten bei einem französischen Chirurgen in Sicherheit.

11. Wie beklagenswert nun auch das letzte Missgeschick und der Tod so vieler Braven, die der voraufgegangene Kampf hingerafft, immerhin sein mag, so hatte doch der Ausgang bei Lauenburg um so mehr alle Erwartung übertroffen, je mehr die Absicht ursprünglich bloß auf einen ersten ungefähren Widerstand hatte eingeschränkt sein können. Die Wichtigkeit der Begebenheit bestand in dem Zeitverluste von wenigstens zwei Tagen, den man dem Marschall Davoust zugefügt hatte. Dies war aus dem Gesichtspunkte der dem General Wallmoden gestellten Aufgabe ein bedeutendes Resultat. Denn in der Zwischenzeit konnte auf dem Hauptkriegstheater bei Berlin schon Manches geschehen sein. Überhaupt musste in dem Maße, als der Marsch des Fürsten Eckmühl sich verzögerte, die Hoffnung sich heben, dass der Augenblick für sein Eingreifen in den bei Napoleon vorausgesetzten Plan werde vereitelt werden.

Und mit der klaren Erkenntnis in jedem Einzelnen, um was es sich hier handelte, hätte für diesen großen strategischen Zweck nicht mehr erreicht werden können, als was der ritterliche Mut dieser Streiter, deren größter Teil jetzt zum ersten Male den praktischen Krieg kennen lernte, bei Lauenburg unbewusst leistete. Wie sehr auch andere, von uns schon angedeutete, Umstände und fortdauernd noch die Unkunde über die Verhältnisse der Alliierten, der abzuhelfen nicht leicht jemand geneigt sein mochte, zu den Zögerungen des französischen Generals mitgewirkt haben mögen, immer wird man den moralischen Eindruck, den ihm die Festigkeit der Lützower gegeben, als ein stark wirkendes Motiv ansehen müssen, um die Bedächtigkeit bei Lauenburg und in den folgenden Tagen an einem Manne zu erklären, den seine früheren Kriege als einen nachdrucksvollen, wenn auch stets besonnenen Feldherrn bekannt gemacht hatten.

Diese Bedeutung des Gefechtes und zugleich das Muntere der Erinnerung ist sehr glücklich von Nagel, der mit den Jägern von Boitzenburg selbst dabei war, in dem Gedichte getroffen, welches „Die Jagd von Lauenburg“ überschrieben ist und mit den Worten anhebt:

Der Franzenprinz, Herr Eckmühl, kam

Und schnob uns höhnisch an;
Wir dankten rau nach Waidmannsart
Und sengten ihm den Marschallsbart,
Dass er sich bass besann.

Es bleibe erspart, hier noch einzelne Züge des Mutes aufzuzählen. In diesem Betracht scheinen uns mehr nur solche Tatsachen der Erwähnung wert zu sein, welche die innere Eigenheit der Lützowschen Schar sichtbar werden lassen. Dahin gehört etwa ein Vorfall mit zwei Leuten von der dritten Kompanie des ersten Bataillons, die als Versprengte aus der Nacht des Rückzuges wieder zum Corps kamen, aber ohne ihre Gewehre, welche, nach ihrer Versicherung, in dem sumpfigen Boden der Stecknitz sitzen geblieben waren. Sie wurden von ihren Kameraden ausgestoßen und mussten den schwarzen Rock ausziehen, den sie entehrt hatten. — Dies trat bei den Lützowern wiederholt ein, dass eine Abteilung über eines ihrer Glieder Gericht hielt und die Strafe der Ausschließung verhängte. Und der Major Lützow, wenn ihm ein solcher Beschluss angezeigt wurde, missbilligte die Entfernung nie, ohne seinerseits den Richterspruch erst selbst zu prüfen.

So füllt der Name Lauenburg eines der unverwelklichsten Blätter in dem Ehrenkranze der Lützowschen Freischar.