Der Feldzug 1793 und 1794. Die Heimkehr

Wir verlassen das allgemeinere Getümmel des Krieges und suchen unsern Helden auf. Als gemeinsame Tat stehen diese Feldzüge in der Geschichte der Deutschen nicht erheblich da, darum mag man noch eher bei der Rittertat eines tapfern Husarenobersten verweilen und bei einzelnen Abenteuern.

Einen eigenen Reiz erhalten die Feldzüge Blüchers am Rheine dadurch, dass er selbst uns einen Bericht jener Tage hinterlassen hat, er ist ein so wertes Vermächtnis, dass ihm hier, wo wir unsern Helden durch die Schule des Krieges hindurchbegleiten wollen, eine Stelle, wenn auch nur im Auszuge, um so weniger versagt werden darf, da er in den spätern Feldzügen uns mit Taten, nicht aber mit schriftlicher Mitteilung über dieselben beschenkt hat. —


Diese Vorrede ist von Blüchers Hand niedergeschrieben:
„Während des Laufes der beiden Feldzüge von 1793 und 1794 habe ich manche Relations, Zeitungsberichte und Aufsätze gelesen, wovon ein großer Teil mir Prahlerei, Unwahrheit und solchem Unsinne angefüllt war, dass ich mich entschloss, wenn ich den Krieg glücklich endigte, dasjenige, was in meinem Beisein und unter meiner eignen Führung geschähe, zu Papier zu bringen, zu welchem Ende ich wahrend der Campagnen verschiedene Bruchstücke gesammelt habe. Hierdurch und durch mein gutes Gedächtnis will ich bei jetziger Muße ein Ganzes zu formieren suchen. Schriftstellerarbeiten werde ich nicht liefern; mein ganzer Zweck geht dahin, für meine Freunde und vorzüglich für mein schätzbares Regiment diese Nachrichten in der Ordnung, wie die Begebenheiten auf einander folgten, niederzuschreiben.“

„Es mag dazu dienen, dass das Corps Offiziere das rastlose Bestreben seiner Vorgänger, ihre Pflicht zu erfüllen, erkenne, und die jungen Offiziere dadurch angefeuert werden, bei einer entstehenden Campagne von gleichem Eifer beseelt zu sein. Ich füge noch den aufrichtigen Wunsch hinzu, dass dieses vortreffliche Regiment stets die großen Exempel seines ersten Stifters vor Augen behalte und immer eingedenk sei, welchen rühmlichen Namen es sich unter seiner Führung erworben und bis auf diese Stunde erhalten hat.“
Münster 1796.
v. Blücher