Abschnitt 4

das große Capitelwappen


oder bischöfliche Wappen, ein queer getheilter, unten roth und oben golden gefärbter Schild, welcher mit zwei silbernen Bischofsstäben mit goldenen Haken kreuzweise belegt ist.


Die damaligen Domherren waren nach Hederichs Schwerinscher Chronik:

1) Heinrich v. d. Lühe, Propst.
2) Joachim v. Wopersnow, Dechant.
3) Baltzer v. Schöneich, Senior.
4) Arnd v. d. Weyhe.
5) Otto Wackerbart.
6) Bernd v. Dannenberg.
7) Georg Hübner.

Im Jahre 1573 waren nach einem Verzeichniß im Archive nur noch vorhanden: Henning v. d. Lühe, Propst, Arnd v. d. Weyhe, Otto Wackerbart und Jürgen Hübner, letzterer Senior und Monitor. Dagegen waren hinzugekommen:

8) Ludolph Schack,
9) Richard vom Wolde,

welche 1570 wohl nur Exspectivirte und Präbendarien waren.

Die Wappen dieser 9 Domherren sind nun auf der Tafel so gruppirt, daß die Wappen der ersten 6 adeligen Domherren in größerm Maaßstabe um das Capitelwappen stehen, die 3 andern in kleinem Maaßstabe um die Inschrifttafel angebracht sind. Diese Domherrenwappen sind nun im Jahre 1868 nach ihren richtigen Farben von mir erforscht worden. Die richtige Färbung ist folgende:

1) Heinrich v. d. Lühe, Propst, oben über dem Capitelwappen in der Mitte: im silbernen Schilde eine blaue Burg.

2) Joachim v. Wopersnow, Dechant, oben heraldisch rechts neben dem Capitelwappen: ein schräge getheilter Schild: unten schräge links silbern und blau geschacht, oben im silbernen Schilde ein rechts gekehrter naturfarbener Hirsch.

3) Baltzer v. Schöneich, Senior, oben links: im goldenen Schilde ein grüner Eichenkranz.

4) Arnd v. d. Weyhe, unten heraldisch rechts von dem Capitelwappen: im silbernen Schilde unten drei rothe linke Schrägebalken, oben ein rechts gekehrter halber rother Löwe.

5) Otto Wackerbart, unten unter dem Capitelwappen in der Mitte: ein quadrirter Schild, 1 und 4 silbern, 2 und 3 roth.

6) Bernd v. Dannenberg, unten heraldisch links von dem Capitelwappen: ein silbern und blau geschachter Schild mit zwei goldenen Queerbalken belegt.

7) Ludolph Schack, unten rechts im Inschriftrande: im rothen Schilde eine silberne Lilie.

8) Richard vom Wolde, über dem Inschriftrande in der Mitte: im silbernen Schilde ein grüner Lorberbaum.

9) Georg Hübner, unten links im Inschriftrande, also an der letzten Stelle nach der alten Malerei: im rothen Felde zwei silberne, oben und unten gezinnte Queerbalken. Dies kann kein anderes Wappen als das des Georg Hübner sein, welches sonst nicht bekannt ist. Die Färbung wird auch wohl richtig sein, da eine adelige Familie v. Hübner nach Beckmann Anhalt. Hist. im queer getheilten Schilde oben drei Sterne und unten zwei Balken von Silber, und nach Siebmacher W. B. IV, 92, einen Schild, silbern und roth balkenweise getheilt, zum Wappen hatte.





2) Der Name ist mit kleinen Buchstaben später über der Zeile eingegraben.
3) Köpken und Schröder lasen: „liberalis“; es steht aber deutlich da: , d. i. largus.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Dom zu Schwerin