Georgien.

Juccao Fall in Franklin County, nahe an dem westlichen Ende von Georgien, bildet einen sehr schönen Catarakt von 133 Fuß perpendiculärer Höhe. Der Fluß, auf dem er sich befindet, entspringt im Catahoochee-Gebirge, 5 Meilen von da und ist nicht sehr groß. Das Wasser stürzt sich mit einziger Schönheit über einen abhängigen Felsen und wenn der Fluß vollufrig ist, stürzt er sich in einer einzigen Säule in den Abgrund hinab.

Zu Nicojack, in dem Cherokeeten-Land, ist eine merkwürdige Höhle. Sie liegt eine halbe Meile von der Sandbank des Jeneseerivers, im Racoon-Gebirge, mit nach Nordosten ausgehender Vorderseite. Ungeheuere horizontale Lagen von Kalkgestein bilden einen Abgrund von ansehnlicher Höhe. In dessen Tiefe befindet sich der Eingang zur Höhle, mit einer Öffnung von 100 Fuß Weite und 50 Fuß Höhe. Ihre Decke besteht aus einer festen und regulären Lage von Kalkgestein und hat keine andere Stütze, als die Seitenwände der Höhle, die so gleichmäßig sind, wie der Fußboden eines Hauses. Von ihrem Eingang bis fast zu ihrem Ende behält sie fast immer die nämlichen Dimensionen. Der merkwürdigste Umstand hinsichtlich ihrer ist, daß sie überall, so weit sie untersucht wurde, zu einem gemauerten und gewölbten Durchgang für einen Strom von klarem, durchsichtigen Wasser dient, der, wenn er aus der Höhle strömt, 60 Fuß breit und 6 tief ist. Vor wenig Jahren befuhr der Obrist Ore aus Jenesee diesen Strom auf einer Strecke von 3 Meilen, wo er an einen Wasserfall kam, der ihn nöthigte, umzukehren. Er ging am Morgen in die Höhle und kehrte vor Abend nicht zurück, indem er mit seiner unterirdischen Reise 12 Stunden beschäftigt war.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Auswanderer nach Amerika, Teil 2