Warum sind die Berichte, welche aus Amerika zu uns kommen so günstig?

Die vorzüglichsten Gründe dieser günstigen Nachrichten sind mangelhafte Kenntniß, böser Wille und falsche Scham. Nur wenige haben Gelegenheit, Amerika in allen seinen Verhältnissen kennen zu lernen. Sie hielten sich vielleicht in einigen der größern Städte auf; sahen und bewunderten den wachsenden Wohlstand, das Entstehen nützlicher Einrichtungen, großer Unternehmungen und sie ließen sich täuschen und glaubten: nichts sey leichter, als Theil an diesem Wohlstande zu nehmen. Wären sie tiefer in das Land gedrungen, hätten sie die oft traurige Lage der Eingewanderten gesehen, näher kennen lernen; sie würden anders geurtheilet haben.

Viele gehen aus einem schändlichen, auf das Glück und das Leben Anderer speculirenden Eigennutz hervor. Es werden zu der oder jener Unternehmung Hände gebraucht; der Einwanderer, dem es bald an jedem Mittel zum Unterhalt fehlt, hat keine Wahl; er muß sich auf jede Bedingung hingeben. Es wird daher in die Lügentrompete gestoßen, um recht viele herüber zu locken, welche nur zu oft Opfer der Schlechtigkeit und einer niederträchtigen Gewinnsucht werden.


Oft will man auch nicht eingestehen: daß man sich bitter getäuscht hatte. – Daher denn alle die großsprecherischen, nur zu falschen Nachrichten.

Wie vorteilhaft waren die, welche Gall gab; wie rühmte er Amerika, als er das erstemal von dort zurück kam.

Er hatte sich angekauft und wollte in der neuzuerbauenden Stadt, Vaudalia, seiner Familie ein sicheres Loos gründen. Aber wie täuschte er sich.

Er führte in Amerika ein einsames, trauriges Leben und starb früh und verlassen an einer Wunde, welche er sich beim Holzfällen am Fuße beigebracht hatte.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Auswanderer nach Amerika, Teil 1