Dumpfe Verzweiflung. Ende der Noth.



Ich mochte so sieben Wochen bei N *** verlebt haben, als ich eines Tages aus der Stadt zurück kam, wo ich Arbeit gesucht hatte. Ich fand ihn an der Hausthür, sehr freundlich; ja er kam mir sogar mehrere Schritte entgegen und fragte mich, was ich ihm wohl geben wolle, wenn er mich mit guten Nachrichten erfreue. Fast gedankenlos staunte ich ihn an, ohne zu antworten; er brachte nun selbst in Vorschlag, daß ich wenigstens eine Bouteille Wein zum Besten geben müsse; welches ich endlich fast mechanisch versprach. Nun zeigte er einen Brief vor, auf welchem die Herrn Heineck und Schuhmacher bemerkt hatten, daß ich sofort in ihr Comptoir kommen solle, wo gute Nachrichten mich erwarteten. Wie könnte ich meine damaligen Gefühle beschreiben. Der Inhalt des Briefs kündigte mir Hülfe an. Meine Noth sollte ein Ende haben. Ich warf mich auf meine Knie, um dem Geber alles Guten, der mich so hart geprüft hatte, zu danken. Dann eilte ich an den bezeichneten Ort, wo ich ein hübsches Geldsümmchen erhielt.


Meine erste Sorge war, als ich mich wieder im Besitz einiges Geldes sah, N***s Haus zu verlassen, und mir eine andere Wohnung zu suchen. Es gelang mir dies bald. Brummend und knurrend entlies mich N***. Ich zog zu einem gewissen W**, welcher mir Wohnung und Kost in seinem Wirthshause anbot.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Der Auswanderer nach Amerika, Teil 1