Der Aberglauben in der Medizin.

Autor: Magnus, Hugo Prof. Dr., Erscheinungsjahr: 1903
Themenbereiche
Inhaltsverzeichnis
    III. Die Religion als Trägerin des Medizinischen Aberglaubens.
    IV. Welchen Einfluss hat die Philosophie auf Form und Entstehung des Medizinischen Aberglaubens ausgeübt?
    V. Die Beziehungen der Naturwissenschaft zum medicinischen Aberglauben.
    VI. Welchen Einfluss hat die Medizin selbst auf die Entwickelung des Aberglaubens ausgeübt?
    Literatur-Angabe
Inhaltsübersicht:

Capitel I. Glauben und Aberglauben stammen aus derselben Quelle. - Es hat eine Zeit gegeben, wo Glauben und Aberglauben noch nicht geschieden waren. - In Griechenland entstand der Medizinische Aberglauben im 7. vorchristlichen Jahrhundert. - Erklärung des Medizinischen Aberglaubens. - Quellen des Aberglaubens.

Capitel II. Was ist Theismus. - Stellung der babylonischen Götter zur Medizin. - Die ägyptischen Götter und die Medizin. - Die griechischen Götter in ihren Beziehungen zur Medizin. - Der Priester ist der Träger aller Medizinisch naturwissenschaftlichen Erkenntnis. - Die Lehren des Zoroaster. - Griechischer Tempelschlaf. - Göttermahl bei den Römern. - Spiele als Versöhnungsmittel der Götter. - Die etruskische Göttin Nortia. - Der Kampf des Theismus gegen die physikalisch mechanische Weltauffassung bei den Griechen und Römern. - § I. Die Teleologie ist ein Kompromiss zwischen den beiden Weltanschauungen. - Stärke der Teleologie bei Galen. - Die Teleologie der modernen Zeit.

Capitel III. § 2. Die Priesterschaft als Trägerin des Medizinischen Aberglaubens. - Der Priester als Gebieter der Naturerscheinungen. - Die Magier. - Druide. - § 3. Die Magie. - Osthanes, Vertreter der Magie. - Beliebtheit der Magie bei den Griechen, bei den Römern. - Hadrian, Beschützer der Magier. - Antonius Pius, Freund der Magier. - Marc Aurel durch Magie geheilt. - Septimius Severus. - Diocletian als Widersacher der Magier. - § 4. Die Medizinischen Leistungen der Magier. - Kuren durch Sympathie. - Der Strick des Gehängten. - Sternschnuppen. - Mond. - Kreuzweg. - Geheimnissvolle Zahlen. - Galen, Anhänger der Zauber-Medizin. - Alexander von Tralles, Vertheidiger der magischen Behandlung. - Quintus Serenus Sanionicus wegen seiner Vertheidigung der Zauber-Medizin von Caracalla hingerichtet. - Sextus Placitus Papyriensis. - Marcellus Empuicus über Sympathie. - Mittel der Magier. - § 5. Die antike Medizin und die Magie. - Die Erkenntnisstheorie der antiken Medizin. - Ueber den Bau der Hypothese. - Der Analogieschluss. - Die Atomistik ein Analogieschluss. - Die Lichthypothese des Epikur ein Analogieschluss. - Die Medizinische Kritik. - Der Begriff des Wunders in der antiken Welt. - § 6. Der Tempelschlaf. - Aristophanes und der Tempelschlaf. - Die Weihetafeln in Epidaurus. - Der blinde Hermon. - Vespasian und der Tempelschlaf. - § 7. Der Kirchenschlaf. - Kaiser Heinrich II. im Schlaf vom heiligen Benedict operirt. - Jeder mit Gebet eingeleitete Schlaf ist Medizinisch wirksam. - § 8. Die Medizinischen Heiligen. - Lagerung der Kranken in der Kirche. - Kirchliche Herbergen für Kranke. - § 9. Der Reliquiencultus. - Medizinische Kraft der Reliquien. - Dieselbe ist übertragbar. - Medicamente aus der den Reliquien innewohnenden himmlischen Heilkraft hergestellt. - Grabsteinpulver. - Docht der Weihkerzen als Heilmittel. - Wachs der Grabkerzen. - Abwaschwasser der Altare als Heilmittel. - Oel aus den Altarlampen als Medicament. - Die Decken der heiligen Gräber besitzen heilende Kräfte, die man sogar durch Wasser ausziehen kann. - Heiligengräber sondern heilende Substanzen ab. - Der Berufsarzt und der Medizinische Heilige. - Der Begriff des Wunders im Mittelalter. - Stellung des Clerus zur Medizin im Mittelalter. - § 10. Der theistische Gedanke als Träger des Medizinischen Aberglaubens. - Gott ist der beste Arzt. - Der heilige Benedict als Gesundbeter. - Das Schweisstuch des Apostels Paulus als Heilmittel. - Der Schatten des Apostels Petrus als Heilmittel. - Die Krankheiten sind Schickungen Gottes. - Syphilis, ein Strafgericht Gottes. - Der englische Schweiss, ein Strafgericht Gottes. - Mrs. Eddy. - Reverend Dowie.

Capitel IV. Das Verhalten der Philosophie zur Medizin. - Die vorsokratische Philosophie. - Heraklit's Ansicht über die Gefahren des Weingenusses. - Die Philosophie als Quelle des Medizinischen Aberglaubens. - Alexandrien, Heerd des Medizinisch philosophischen Aberglaubens. - Die Essäer. - Die Neu-Pythagoräer. - Apollonius von Tyana. - Der Neu-Platonismus. - Porphyrius über die Dämonen. - Abrakadabra. - Kinder als Medien. - Porphyrius wird von Plotinus durch magische Worte von einer schweren Krankheit geheilt. - Alexander verscheucht die Pest durch Zauberworte. - Stellung des Christenthums zum Neu-Platonismus. - Die Kirchenväter und der Dämonenglaube. - Die Besessenheit. - Exorcist. - Der Dämonenglauben unter dem Einfluss des Christenthums. - Der Teufel in der Pathologie. - Das Geschlechtsleben und der Teufel; Incubus. – Striga. - Maleficium. - Lothar II. und die impotentia ex maleficio. - Die Scholastik und die Medizin. - Die Medizin zur Zeit der Renaissance. - Luther und der Teufelsglaube. - Der Teufel und die Missgeburten. - Der Teufel in Friedeberg. – Schelling’sche Naturphilosophie. - von Ringseis.

Capitel V. Beschaffenheit der naturwissenschaftlichen Forschung. - Die erkenntniss-theoretische Methode der Naturforschung. - Astronomie. - Ursprung der Astrologie. - Die Sonne als Hauptgrund der Astrologie. - Der Analogieschluss. - Die babylonisch-assyrische Cultur und die mediana astrologica. - Der Name Jatromathematiker. - Petosiris-Nechepso. - Bestimmung des Krankheitsausganges mit den Kreisen des Petosiris, Fig. 1 und Fig. 2. - Die Sphäre des Demokritus, Fig. 3. Die Astrologie bei den Griechen und Römern. - Die Hippokratiker und die Astrologie. - Sonnenfinstemiss. - Kometen. - Augenkrankheiten und Mondphasen. - Protest des Sextus gegen die Astrologie. - Die Astrologie im 2. christlichen Jahrhundert. - Ptolemäus. - Centiloquium des Ptolemäus, des Almansor, des Bethem. - Heinrich v. Rantzau. - Die Planeten in ihren Beziehungen zu den einzelnen Körpertheilen. - Marsilius Ficinus. - Der Thierkreis und die einzelnen Körpertheile. - Die Schwangerschaft und die Planeten. - Bildliche Darstellungen der Beziehungen des Thierkreises zu den einzelnen Körper-Organen, Fig. 4. - Geburt, Planeten, Thierkreis, Mond und Sonne. - Sterne und Krankheits Prognose. - Sterne und Diagnose. - Sterne und Complicationen der Krankheit. - Einfluss der Tageszeiten auf den Körper. - Die kritischen Tage. - Stufenjahr. - Das 63ste Lebensjahr ist das gefährlichste aller Jahre. - Die Abhängigkeit der Verletzungen von dem Stand der Sterne. - Die Therapie und die Astrologie. - Die Chirurgie und die Astrologie. - Der Aderlass und die Astrologie. – Aderlass-Männchen, Fig. 5. - Erklärung der Fig. 5. - Der Wechsel des Arztes und der Stand der Gestirne. - Das 13. Jahrhundert und die Astrologie. - Friedrich II. der Hohenstaufe, erklärter Astrologe. - Arnold von Villanova und Petrus de Apono. - Die Astrologie an den Höfen. - Melanchthon und die Astrologie. - Pico von Mirandola, Gegner der Astrologie.

Capitel VI. Die Medizin hat den Aberglauben nicht selbst erzeugt. - Die Medizin hat dem Aberglauben Vorschub geleistet.