Unglücksfälle 1848 - 1854

Es ist diese Tabelle als eine Fortsetzung meiner „Statistischen Übersicht der seit 71 Jahren in den Mecklenburg-Schwerinschen Landen vorgekommenen Unglücksfälle,“ die ich in der vereinten deutschen Zeitschrift für Staatsarzneikunde 1848, N. F. 4. Bd. 1. Hft. p. 167 — 178 gegeben habe zu betrachten.

Zu gleicher Zeit dient dieselbe als ein Nachtrag zu meiner „Statistischen Nachricht über die im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin seit 60 Jahren vorgekommenen Selbstmorde,“ die ich in Henkes Zeitschr. für Staatsarzneikunde, 38. Ergänzungsheft, p. 265fF. mitgeteilt habe. Die dort ausgesprochenen Ansichten sind auch noch jetzt geltend geblieben.


Schon im Anfang des 18ten Jahrhunderts war der Selbstmord häufig in Mecklenburg; ich entnehme aus der Wismarer Chronik von Schröder 1743, dass die einzigen medizinischen Nachrichten aus diesem Jahrhundert nur die Aufzählung der Selbstmörder sind.

So heißt es: 1702 soff sich ein Constabel zu Tode; 1705 ersäufte sich ein Soldat, der früher stud. theol. gewesen, 1711 ersäufte sich eines Maurers melancholische Frau; 1712 hat ein Dragoner sich selbst erhängt, hernach ein Soldat ihm selbst die Kehle abgeschnitten; 1717 hat eine melancholische Frau sich ersäuft, und ein kranker Mensch sich selbst entleibt; 1724 erschoss sich ein Bürger in seinem Bett; 1725 hat ein kranker Mensch im heiligen Geist sich erhängt; 1726 erhängte sich ein Schuhknecht in seines Meisters Stube; 1731 tötete sich ein Krämerjunge durch Gift. In demselben Jahre erschoss ein Zimmergeselle den Zimmermeister, und hernächst sich selbst; 1740 ersäufte sich ein Mädchen; 1741 erhängte sich ein Knopfmacher-Gesell.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das medizinische Mecklenburg