1854

Die Einwohnerzahl von Mecklenburg-Schwerin hat sich im Jahre 1854 um 3.073 verringert, hauptsächlich durch die Auswanderung, und es verteilt sich somit die Gesamtzahl der 538.376 Einwohner auf die 244 Quadratmeilen so, dass auf jede Quadratmeile 2.206 1/3 E. kommen. — Jeden Tag wurden 48 Kinder geboren, und 31 starben jeden Tag. — In 28 geistl. Inspektionen wurden mehr Söhne als Töchter geboren, und in 11 mehr Töchter; und in 24 gab es mehr männliche, in 14 mehr weibliche Leichen, in 1 war das Verhältnis gleich. —

Was die in diesem Jahre geherrscht habenden epidemischen Krankheiten betrifft, so zeigten sich die Blattern nur sehr wenig; es sind nur 5 Todesfälle verzeichnet. — Auch die Cholera trat wieder auf, wenn auch nur schwach. Im Ganzen sind 45 an dieser Krankheit verstorben. — Im Juli während der großen Hitze herrschte sehr stark die Ruhr, der ebenfalls 45 erlagen. — Akute Exantheme waren sehr häufig, und es starben daran 393 Personen. — Nervenfieber herrschte im ganzen Lande, und die Zahl der Todesfälle ist auf 187 angegeben. — An der Halsbräune starben 180, und am Keuchhusten 141 Personen. —


In der Stadt Neukalden kam der seltne Fall einer Vierlingsgeburt (3 W. 1 M.) vor, von denen 3 am Leben blieben. Drillinge kamen 2mal vor. — Unter den 17.731 Gebornen waren 13.258 eheliche und 3.473 uneheliche, also 1 uneheliches : 3 6/7 eheliche, so dass sich das Verhältnis von 3 7/8 auf 3 6/7 verschlechtert hat. — Von 17.478 Müttern überstanden 17.337 das Kindbett. Die gesamte Sterblichkeit betrug 12.726, dagegen behielt die Fruchtbarkeit des Jahres ein Übergewicht von 5.005.

In hohem Alter starben: 1.096 zwischen 70 und 80; 410 zwischen 80 und 90; 57 zwischen 90 und 100; 4 über 100.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das medizinische Mecklenburg