Nackartal

Zwischen Mannheim und Heidelberg bildet der Neckar kein eigenes Tal. Von seinem Gebirge verlassen durchschneidet er quer, in vielfachen Windungen, ein fremdes Tal, das des Rheins, das hier immer noch auf beiden Seiten an vier Stunden breit ist. Um ein Neckartal zu finden müssen wir höher hinaufsteigen. Aber verweilen wir erst bei den Neckarmündungen. Nach der Meinung der Gelehrten waren diese in älterer Zeit nicht wie jetzt in der Gegend von Mannheim, sondern der Fluss wandte sich unterhalb Heidelberg rechts und lief längs der Bergstraße hin, um zugleich mit dem Main seine Wasser Mainz gegenüber in den Rhein zu gießen. Noch verraten gewundene Wiesenstreifen, auf welchen hin und wieder Anker ausgegraben werden, sein altes Bette. Doch schon in den Homerzeiten muss wenigstens ein starker Arm bei dem heutigen Mannheim gemündet haben.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das malerische und romantische Deutschland