Schwetzingen

Schwetzingen dürfen wir nicht unerwähnt lassen, wäre es auch nur, um eines andern Begräbnisses zu gedenken. Hebel ruht hier, der rheinische Hausfreund, der gemütreiche alamannische Dichter, dessen Schatzkästlein und Lieder sein Vermächtnis und Denkmal sind. Den berühmten Schwetzinger Garten, der vielleicht seines Gleichen nicht hat, werden die Verehrer der Gartenkunst höher als wir zu schätzen wissen. In seiner jetzigen Umgestaltung trifft ihn mit Grund kein Tadel, der nicht allen ähnlichen Anlagen den Stab bräche. Eines solchen Hintergrundes, solcher Gesichtspunkte und Fernblicke, bald auf das überrheinische Hartgebirge, bald auf die Höhen des Schwarzwalds, der Bergstraße oder des Odenwalds, wird sich nicht leicht eine andere zu rühmen haben. Drei Künste, Architektur, Skulptur und Malerei entschädigen diejenigen reichlich, welche die Gartenkunst allein unbefriedigt lässt. Der Eindruck der prächtigen türkischen Moschee mit ihren Minarets, die eine umfassende Aussicht gewähren, oder des Apollotempels, gehört zu den bleibenden. Unter den Skulpturwerken gibt man der Galathee, wie sie dem Bade entsteigt, von Crepello aus carrarischem Marmor gehauen, den Preis.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das malerische und romantische Deutschland