Tod der Gräfin Osten-Sacken

Herbst und Winter dieses Jahres (1840) verbrachte dann die ganze Familie wieder in Moskau, um erst im Sommer 1841 nach Jasnaja Poljana zurückzukehren. Im Herbste dieses Jahres starb dann der Vormund der Kinder, die Gräfin Alexandra Iljinischna Osten-Sacken. Die tödliche Krankheit befiel sie im Kloster „Optina Pustynja“, wo sie zu Besuch verweilte. Die Tante Jergolsky eilte zur Sterbenden, und die Kinder blieben zurück mit dem deutschen Lehrer Fjedor Iwanowitsch Maurer und mit der halbblöden Gottesfrau Marja Gerassimowna. An dem Tage, an dem die Kinder die Todesnachricht der Tante erhielten, hatten sie sich, so erzählt Tolstoi, damit unterhalten, dass sie ein kleines schwarzes Möpschen immer wieder auf einen hohen Tisch stellten, von wo es herunterspringen musste. Plötzlich fing das Tierchen zu heulen an und kroch unter einen Stuhl. Es hatte sich eine Pfote gebrochen. Die Kinder waren untröstlich, alle heulten sie durcheinander, während die Gottesnärrin ohne Unterlass mit eintöniger Stimme Psalmen las. Da kam die Nachricht vom Tode der Tante.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das heutige Russland 1 - Tolstoi