Das Wesen der Freiheit

Aus: Der Sieg der Freiheit und die deutsche Volksbildung
Autor: Bayer, Karl Dr. (1806-1883) Schriftsteller und Pädagoge, Erscheinungsjahr: 1848
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Deutschland, Arbeiterbewegung, 1848, Freiheit, Menschenrechte, Vaterland, Arbeiter, Sozialdemokraten, Bildung, Volksbildung, Revolution, Barrikaden,
Was ist der Freiheit wahres Wesen? Freiheit ist sich selbst betätigende, sich selbst bezeugende Vollkommenheit des sittlich persönlichen Geistes.

Freiheit ist 1) Inbegriff aller Tätigkeit Selbsttätigkeit. Der Geist ist frei, indem er tätig ist, als ein lebendiges, sich selbstbestimmendes, seiner selbst bewusstes Wesen.

Freiheit ist die Quelle alles geschichtlichen Lebens, die sittliche Macht der Weltgeschichte. Die Geschichte darf nicht betrachtet werden wie ein Erzeugnis der Natur, sondern sie ist das Reich der Freiheit, der Wahrheit und der Tugend. Im Reiche der Freiheit gilt nur die selbstbewusste Tugend, in der Geschichte gilt ein höheres Lebensgesetz als die organische Notwendigkeit, in der Geschichte gilt nur der Freiheit Zweck und das Gebot der Liebe. Durch den Menschen wird das Werk der Geschichte vollbracht: edle, große, freie Charaktere sind die, welche dies Werk mit freiem Entschluss ausführen; die Widerstrebenden müssen gegen ihren Willen es fördern.

Vorüber ist nun die schmachvolle Zeit, in der aller geschichtliche Sinn wie erloschen schien: das deutsche Volk hat das edle Selbstgefühl die sittliche Tatkraft wieder gewonnen, die männliche Entschlossenheit, den hochherzigen Mut zur Verwirklichung der Ideale, welche der prophetische Geist der deutschen Wissenschaft schon lange verkündigt hat. Der wahre geschichtliche Sinn eines Volkes besteht nicht ausschließlich in der stolzen Freude über seine Vergangenheit. Vielmehr zeigt sich dies Gefühl oft mit eigensüchtiger Tatlosigkeit verbunden: wir sehen, dass Viele die großen Taten der Vergangenheit nur rechtfertigen, ohne sie aus vollem Herzen zu preisen, oder nur bewundern, ohne diesen Vorbildern zu folgen. Der wahre geschichtliche Sinn eines Volkes ist der idealistische Zukunftssinn, die patriotische Zuversicht freier und großer Seelen. Die Zuversicht auf eine bessere Zukunft und der Mut diese herbeizuführen, ist die wahre deutsche Treue und Gewissenhaftigkeit.

Es ist aber 2) die Freiheit als Selbsttätigkeit nicht leere Formtätigkeit, sondern Akt eines gehaltvollen Wesens: Tätigkeit eines Wesens, das, indem es tätig ist, auch empfindet, indem es denkt, auch fühlt, indem es will, nach den Gesetzen seiner eigenen Natur und nach den Zwecken seiner inneren Vollkommenheit handelt. Freiheit ist also Selbsttätigkeit eines Wesens, das nicht nur um der Tätigkeit willen tätig ist, sondern weil es liebt, weil es sich selbst hingehen, sich selbst mitteilen will: - Freiheit ist gesetzmäßige, zweckvolle, liebevolle Selbsttätigkeit. Den Formen der Freiheit entsprechen die Kräfte der Liebe: der ursprünglichen Kraft des Lebens entspricht die innigste Treue, dem Gesetze der Gerechtigkeit tut genug die Barmherzigkeit, mit der sittlichen Tatkraft ist unauflöslich verbunden die sittliche Güte, mit sittlicher Größe und Hoheit die reinste Unschuld und Lauterkeit, mit freiester Erkenntnis der Wahrheit der seligste Friede.

Keine Freiheit ohne Liebe, keine Liebe ohne Freiheit! Diesen gehaltvollen Freiheitsgedanken soll das deutsche Volk verwirklichen. Um Freiheit kämpften auch die edelsten Völker des Altertums und sie genossen der politischen Freiheit ein reiches Maas: nach Liebe sehnten sich die christlichen Völker des Mittelalters und es schien die Friedens-Verheißung erfüllt, die in heiliger Nacht von Engelslippen erklang. Und doch entbehrte das Altertum der wahren menschlichen und bürgerlichen Freiheit, und doch war das Mittelalter von der Religion der Liebe nicht wahrhaft durchdrungen, vom Geiste der Heiligkeit nicht erfüllt. Unzulänglich war die Freiheit des Altertums, weil sie die Menschenliebe nicht in sich schloss, weil sie ein Vorrecht Einzelner war, weil sie den Völkerbrüderbund unmöglich machte. Und ebenso ungenügend und ohne sittlich bildende Kraft war die Liebe in den Völkern des christlichen Mittelalters, weil sie die Freiheit ausschloss, weil sie einen Glauben zuließ, der eigene Gewissensüberzeugung nicht forderte. Wir bedürfen einer Freiheit, welche die Liebe in sich schließt, einer Liebe, die zur höchsten sittlichen Freiheit uns berechtigt, zur höchsten geistigen Freiheit uns verpflichtet. Staat und Kirche sind nur dann sittliche und religiöse Gemeinschaften, wenn sie auf die freie Selbstständigkeit des Menschen rechnen, wenn sie uns Bürgschaften gewähren für die freie Entwicklung aller geistigen und sittlichen Kräfte, für die freie Übung aller Tugenden: fordern sie von uns das Opfer unserer freien Überzeugung, wollen sie uns kalt und lieblos machen gegen unsere Brüder, dann dürfen wir ihnen nicht angehören, als sittliche Gemeinschaften sie nicht anerkennen. Denn ein freier und gewissenhafter Mensch ist nur, der den Staat, dem er angehört, die Kirche, für die er erzogen ist, aus freiem Entschluss will und aus freier Überzeugung anerkennt.

Ein neuer Tag des Heils ist ungebrochen: der Hass und der Fanatismus sind entlarvt, die schnöde Gewalt ist vernichtet; - die Menschen sollen nun groß und gut und glücklich sein! Sie sind aber nur glücklich im Genuss all der Freiheitsrechte, die das deutsche Volk gefordert, nur gut in freier, von keinem Dogma beschränkter, von keiner Tradition gehemmter Wahrhaftigkeit, nur großer Taten fähig in der uneigennützigsten Liebe zur Freiheit.

Dieser Freiheitsgenuss ist ein heiliges Gut: denn er sichert uns auch die Befriedigung der innersten Gemütsbedürfnisse, er gewährt uns, was die Liebe bedarf. Unsere Freiheitsforderungen sind Gebote der ewigen Liebe, göttliche Liebesgebote; die Liebe siegt mit dem Siege der Freiheit. Ausdehnung der politischen Rechte auf alle Menschen, und allgemeine Verbreitung einer wahren Volksbildung wollen wir nicht nur als politisch notwendige Formen und Einrichtungen, sondern wir wollen diese politische Freiheit, weil die Liebe uns nicht ruhen lässt noch rasten, bis wir Alle dieses hohen Gutes teilhastig sehen. O Tag des Heils, wenn Alle frei und glücklich sind, wenn menschliche Güte und Unschuld, sittliche Hoheit und geistige Schöpferkraft von den Völkern als die einzigen Zeugnisse göttlichen Berufs und göttlicher Sendung anerkannt werden.

Dann werden auch die Völker den heiligen Liebesbund schließen, dann wird die menschliche Güte als die reinste Tugend leuchten: denn Freiheit ist die Quelle der Gerechtigkeit und des Friedens. Der ewige Friede ist die Epoche, in der alle Völker frei sein werden. Hass ist ein knechtisches Gefühl: freie Völker müssen sich lieben, - es ist eine psychologische und ethische Notwendigkeit: - die Freiheit selbst ist das heilige Band des großen Völkerbundes. Was jetzt die Völker trennt, was sie einander entfremdet, ist es die Verschiedenheit ihrer sittlichen und geistigen Eigentümlichkeiten und Anlagen? Wie sollte ein Volk dem andern zürnen, weil es andere Fähigkeiten, andere Sitten und Gewohnheiten hat? Im Altertum hatten die Menschen eine Bürgertugend, die von Völkerhass nicht frei war, im Mittelalter wurden sie von Leidenschaften und dunkeln Begriffen beherrscht: wenn aber in christlichen Staaten unserer Zeit nationale Antipathien absichtlich gepflegt, ja die Stärke dieser Gefühle zum höchsten Maßstab vaterländischer Gesinnung gemacht wird, so ist dies ein sinnloser Widerspruch, so kann dies nur von Solchen geschehen, welche selbstsüchtige Zwecke verfolgen, unnatürliche Vorrechte verteidigen und vom heiligen Bruderbund der Völker Vernichtung ihrer sittlich unberechtigten Vorrechte fürchten.

Sind alle Völker wahrhaft frei, so werden sie für die Fälle streitigen Besitzes und gekränkter Ehre nicht mehr der Waffenentscheidung bedürfen, sondern mit freiem Entschluss einem Schiedsgerichte der Weisesten und Besten sich unterwerfen. Der ewige Friede ist kein utopischer Traum, sondern es ruht der Glaube an eine solche Vollendung der Menschheit auf geschichtlichem, ewig tatsächlichem Grunde. Denn der Geist der Sittlichkeit ist, den Menschen bewusst oder unbewusst, in der Entwicklung der Menschheit allmächtig, so dass, was einem zurückgebliebenen Zeitalter unmöglich erscheint, von einer fortgeschrittenen Zeit als eine notwendige Bedingung menschlichen Lebens anerkannt wird. Als einst, um dem Faustrecht eine Schranke zu setzen, im Jahre 1033 in Aquitanien zuerst der Gottesfriede verkündet und im Jahre 1495 von Kaiser Maximilian l. der Landfriede geboten wurde, erschien gewiss Vielen ein solcher Friede ebenso unerreichbar, als jetzt der Völkerfriedensbund Vielen ein utopischer und idealistischer Traum scheinen muss. Im herrlichsten Glanze wird in diesem Völkerfriedensbunde unser geliebtes Vaterland strahlen; das deutsche Volk ist vor Allen berufen, durch geistigen Tiefsinn und der Wahrheit heiligen Mut, durch fromme Liebe und durch Gerechtigkeit diesen ewigen Frieden vorzubereiten, und den Völkerfriedensbund zu verwirklichen.

Dieser heiligen Zeit des Friedens nähern wir uns in dem Maße, in dem die Völker ihre Eigentümlichkeit ausbilden zur Vollendung einer sittlichen Kraft: der deutsche Volkscharakter ist einer solchen Vergeistigung am meisten fähig.

Groß ist die Zahl derer, die sowohl den Ruf nach Freiheit und Liebe, als auch die Verheißung eines ewigen Friedens und weltbürgerlicher Tugend für den Ausdruck eines seichten und oberflächlichen Liberalismus halten. Das ist eine kleinliche und unmännliche Ansicht, es ist dies die Lehre einer scholastischen, d. i. einer ethiklosen, die praktischen Resultate der Wissenschaft verleugnenden Philosophie: wer sie bekennt, hat nie gefühlt, dass die Freiheit aus Gott, dass die Liebe aller tiefen Gedanken Urquell und aller Empfindungen heiliger Grund ist.

Sind die Formen der Freiheit gesetzmäßige, zweckvolle, vom Geist der Liebe erfüllte Kräfte, so ist die Freiheit 3) Selbstbezeugung eines in sich selbstständigen und selbstgenügsamen Wesens. Dieses selbstgenügsame Wesen, die lebendige Einheit der Freiheit und der Liebe, ist der persönliche Geist. Frei und liebefähig ist nur der persönliche Geist: Freiheit und Liebe sind des persönlichen Geistes Selbstmitteilung und Selbstbezeugung.

Aber diese innere Selbstständigkeit, die in der Freiheit sich betätigt und in der Liebe sich mitteilt, hat der persönliche Geist nur als sittliches Wesen: sittliche Vollkommenheit ist selbstständige Persönlichkeit und geistige Genügsamkeit. Sittliche Vollkommenheit allein hat in sich einen absoluten, auf sich selbst beruhenden, über jeden Vergleich erhabenen Wert: sie ist das Ebenbild der göttlichen Heiligkeit.

Heiligkeit ist die Fülle der Gottheit: sittliche Vollkommenheit ist der Inbegriff aller Kräfte der Menschlichkeit. So ist die Idee heiliger, selbstgenügsamer Vollkommenheit Prinzip alles Denkens und Seins: das einzig selbstständige, das einzig denkbare, das einzig schöpferische Prinzip der Welt. Die heilige Kraft der Tugend ist die Quelle alles Lebens, der Grund der sittlichen Weltordnung, aller Vollkommenheit lebendiger Inbegriff. Jeder andere Allgemeinbegriff ist ein einseitiges, nur durch seine Unterordnung unter dieses höchste Prinzip ein relativ wahres Prinzip. Dies Prinzip der Heiligkeit und sittlichen Vollkommenheit aber ist ein allumfassendes, alle Kräfte des Geistes und der Natur in sich schließendes, alle Bedürfnisse des Geistes und Herzens befriedigendes, es ist das einzig selbstständige und weltschöpferische Prinzipium.

Wir bedürfen für die Einheit unseres geistigen und sittlichen Bewusstseins statt der formellen und abstrakten philosophischen Prinzipien und Systeme, die sich so unfruchtbar für die praktische Welt erwiesen und die Wissenschaft dem Leben völlig entfremdeten, eines sittlich gehaltvollen Prinzips, einer ethischen Philosophie, die eine sittliche Welt aus sich erzeugt, die Menschen gut, weise und glücklich macht. Einer ethischen Philosophie bedürfen wir, die das Volk zu sittlicher Tat begeistert, die geistige Wiedergeburt unseres Volkes vollendet. Die Idee der Heiligkeit und der sittlichen Vollkommenheit ist ein solches Prinzipium. Der vollendete Mensch denkt und handelt immer mit der ungeteilten Ganzheit seines Wesens, sein Gedanke ist Affekt, sein Gefühl ist sittliche Tatkraft, weil diese Idee heiliger Vollkommenheit ihn durchdringt. Nur sie befriedigt das Bedürfnis des denkenden Geistes, denn nur in ihr ist innere Einheit und Übereinstimmung, Wahrheit und Tiefe, und nur sie befriedigt die Bedürfnisse des Herzens, denn nur in ihr ist unerschöpfliche Fülle und überströmende Seligkeit; nur sie stillt die Sehnsucht des gläubigen Gemütes und das keusche Verlangen des Schönheitssinns, denn nur sie ist der Grund unseres Glaubens an Gott und an seine ewige Herrlichkeit; und nur sie stärkt uns zu sittlicher Tatkraft und begeistert uns zum Kampfe für die Freiheit für Liebe und Wahrheit.

So sind Freiheit und Liebe die Grundkräfte göttlicher Vollkommenheit. Freiheit ist selbsttätige, sich selbstbestimmende, ihrer selbstbewusste Vollkommenheit: Liebe ist der Vollkommenheit Gefühl und der Friede innerer Vollendung.

Freiheit ist Vollkommenheitsselbstbezeugung!
Was folgt aus diesem Begriff für die sittliche Erhebung des deutschen Volks? Es folgt aus ihm die Überzeugung, dass das Urbild sittlicher Vollkommenheit die höchste Wahrheit und die Norm für die Gestaltung der Wirklichkeit ist; es folgt aus ihm die Zuversicht, dass es möglich sein muss, in der Geschichte zu verwirklichen, was sittlich notwendig ist. Nicht nur Religion und Kunst, Tugend und Wahrheit sind Offenbarungsformen des Sinnes für göttliche Vollkommenheit, sondern dasselbe Gefühl und Bewusstsein von der Realität und von der Schönheit des göttlichen Ideals erfüllt uns auch im Kampfe für die politische und kirchliche Freiheit, für die Freiheit der Wissenschaft. Der Unglaube an das Ideal ist geistige und sittliche Frivolität: die Freudigkeit im Geiste des „Ideologen“ ist tugendvolle Gewissenszuversicht. Das Gefühl für das Ideal, der Vollkommenheitssinn, ist der Antrieb zu innerer Bildung und der Beweggrund zu jedem geschichtlichen Fortschritt: während die Reaktion immer als unmöglich bezeichnet, was doch sittlich notwendig, idealisch schön und gut ist, hat schon das Werk der Erlösung durch die Freiheit begonnen, ist die Tat der Liebe schon vollbracht. Jede große und gute Tat ist aus Begeisterung für das Ideal getan: es ist dieser ideale Vollkommenheitssinn die heilige Kraft des Gewissens, die uns nicht nur, was gut und böse ist, unterscheiden lehrt, sondern auch sagt, was göttlich wahr ist und göttlich schön. Denn wie Nichts besteht als durch seine innere Genügsamkeit, so kann auch der Mensch weder denken noch handeln, ohne von der Idee selbstgenügsamer Vollkommenheit auszugehen und Alles auf sie zurückführen.

Durch diese Ursprünglichkeit und Allgemeinheit ist der sittlich geistige Vollkommenheitssinn von dem höheren oder niederen Grade überlieferter Bildung und Kultur unabhängig und über den Unterschied der Religionen erhaben. Ja er gibt erst der geistigen Bildung des Menschen ihren Wert und seinem religiösen Glauben eine sittlich bildende Kraft; wir sehen in allen Zeitaltern der Geschichte, dass weder formelle Bildung ohne sittlichen Ernst der Gesinnung, noch religiöser Glaube ohne den Sinn für die innere Wahrheit der Religion vor grenzenloser Verruchtheit schützt. Wie sittlich gehaltlos formelle Bildung ohne sittliche Hoheit sei, beweisen solche Gönner der Wissenschaften wie Augustus und Ludwig XIV., solche Liebhaber der Literatur wie Sulla, solche Schriftsteller wie Fr. v. Gentz. Und dass nur ein sittlicher Glaube an einen sittlichen Gott die Menschheit gut und wahrhaft macht, beweist nicht nur die Geschichte der heidnischen Völker, sondern auch das ganze christliche Weltalter. Dogmatisch versteht es sich freilich von selbst, dass Christus der Mittelpunkt der Weltgeschichte ist, dass mit der Geburt Christi die Wiedergeburt der Menschheit beginnt, dass die Wiederherstellung des göttlichen Ebenbildes im Menschen mit Christi Tode vollbracht ist: - aber die christlichen Völker haben in einer zweitausendjährigen Geschichte diese dogmatische Forderung nicht erfüllt. Es ist diese Geschichte der christlichen Völker voll der schauderhaftesten Verbrechen, voll der empörendsten Laster: und zwar erscheinen diese sittlichen Gräuel sehr häufig bei solchen Völkern, die der äußerlichen Kirchlichkeit besonders ergeben, und in solchen Zeiten, die mit dogmatischen Streitigkeiten am meisten beschäftigt sind. Was Wahrheit und Frieden, milde Sitte und edle Gesinnung, Duldung und Unschuld, Freiheitsgefühl und hochherzigen Mut in das Leben der Völker bringt, ist des Menschen ursprünglicher Wahrheitssinn, welcher der Grund unseres Glaubens an Gott ist und also auch den sittlichen Glauben vom Aberglauben unterscheidet. Wir glauben an Gott, weil ein Wesen sein muss von selbstständiger Vollkommenheit, ein lebendiger Inbegriff selbstgenügsamer Kraft und Weisheit, allgenügsamer Liebe und Seligkeit. Der sittliche Glaube beruht auf der Idee der inneren Wahrheit, ihm ist nur göttlich, was in sich wahr und gut ist; ein solcher Glaube macht die Menschen besser, weiser und liebevoller, nur ein solcher Glaube gibt ihnen die Kraft geistiger Unschuld und Wahrhaftigkeit.

Verteidigung der an der Ecke der Jäger- und Friedrichstraße errichteten Barrikade durch den Schlossergesellen Wilhelm Glasewald und den Schlosserlehrling Ernst Zinna 1848

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Verspottung von Hasselmanns Versicherungen der Harmlosikeit der Sozialdemokratie 1876

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Versammlung in den Zelten am 20. April 1848

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Sturm auf die von dem Maschinenbauer Siegrift erbaute und verteidigte Barrikade am Köllnischen Rathaus

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Spottbild auf die Reichstagswahlen 1877

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Schulze-Delitzsch

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Polizeiliche Bestätigung einer Versammlungsanmeldung des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins

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Maschinenfabrik von Borsig vor dem Oranienburger Tor 1847

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Leichenbegängnis der am 16. Oktober gefallenen Arbeiter

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Kugelgießen hinter den Barrikaden

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Karrikatur auf die Gleichgültigkeit bürgerlicher Wähler, aus dem Kladderadatsch

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Karrikatur auf Bebel und Bismarck im Reichstag 1871

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Hinkeldey, Berliner Polizeipräsident

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Gedächtnisblatt für die Märzgefallenen

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Flugblatt zur Nachwahl im dritten Berliner Wahlkreis 1877

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Drechslergeselle Gustav Hesse, Leiter des Sturmes auf das Landwehrzeughaus am 18. März 1848

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Die Massenversammlung, an der einsamen Pappel vor dem Schönhauser Tor am 26. März 1848

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Berliner Wählerversammlung in den sechziger Jahren 2

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Berliner Wählerversammlung in den sechziger Jahren 1

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Berliner Volksküche

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Berliner Karikatur auf die bescheidenen Erfolge der Märzkämpfe

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Berlin, Der Zeughaussturm am 14. Juni 1848

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Barrikadenbild aus den Oktobertagen des Jahres 1848

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Baracken von Obdachlosen vor dem Kottbusser Tor 2 1872

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Baracken von Obdachlosen vor dem Kottbusser Tor 1

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Andere Zeiten - Andere Sitten, Satirische Darstellung der veränderten politischen Situation im Jahre 1849

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