Das System des freien Handels und der Schutzzölle, mit vorzüglicher Rücksicht auf den Deutschen Zollverein
Ein Beitrag zur Nationalökonomie
Autor: Doenniges, Wilhelm von (1814-1872) deutscher Historiker und Diplomat in Diensten des Königreichs Bayern., Erscheinungsjahr: 1847
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Themenbereiche
Politik, Gesellschaft, Wirtschaft Hamburg Hansezeit Hansestadt Rostock Landwirtschaft, Natur und Umwelt
Enthaltene Themen: Nationalökonomie, Volkswirtschaft, Freihandel, Zölle, Handelssperren, Handelsschranken, Handelsfreiheit, Erwerbsfreiheit, Konzessionen, Steuern, Reformen, Schutzzölle, Auflagen, Subventionen, Arbeitslohn, Lohnkosten, Industrie, Landwirtschaft, Schleichhandel, Abgaben, Mauten, Zollverein, Exportgeschäft, Import, Tarife, Ausfuhrprämien, Maßregeln,
Inhaltsverzeichnis
Vorwort.
Die mit der Wissenschaft der Nationalökonomie vertrauten Männer werden dem Verfasser nach der Durchlesung dieser Schrift vielleicht den Vorwurf machen, dass er den Gegnern der Erwerbs- und Handelsfreiheit noch zu viele Konzessionen gemacht habe. Sie werden vielleicht sagen, dass so lange als die alten Gründe für die Erwerbs- und Handelsfreiheit größtenteils nur mit unrichtigen Behauptungen, Verkennung der einfachsten ökonomischen Grundsätze, oder auch mit Kreisschlüssen aus falschen Voraussetzungen des Parteiinteresses angegriffen werden, es genügend sei, die alten Grundsätze in mathematischer Konsequenz zur Widerlegung oder Belehrung der Gegner zu wiederholen, denn die Nationalökonomie sei in Deutschland immer noch mehr ein Eigentum der Gelehrten und einiger Staatsmänner, als ein selbst dem gebildeten Publikum bekanntes Land. —
Aber dem Verfasser, der von historisch-staatswissenschaftlichen Studien auf diese Wissenschaft kam, und sie in dieser Auffassung seit längerer Zeit lehrt, hatte eben deshalb die nächste Veranlassung, sie immer auch im Zusammenhange mit unseren gegenwärtigen Zuständen und namentlich mit der Entwicklung unserer großen staatswirtschaftlichen Gesetzgebung zu denken. Dieser ihm zur Natur gewordene historische Standpunkt hat ihn vielleicht von der Schärfe des konsequenten Denkens und der Abstraktion öfter absehen lassen, als es für die bloß wissenschaftliche Betrachtung wünschenswert erscheinen mag. Vielleicht aber trägt diese Methode zur Erlangung des Ziels schrittweise mehr bei als jene. Dies mag die Zukunft entscheiden. Das werden aber auch die glühendsten Verteidiger der unbedingten Handelsfreiheit ihm zugeben, dass alle Konzessionen, die er der Gegenpartei macht, auf bestimmten, wenn auch nur historischen Gründen beruhen, die vielleicht mehr Gewicht für die praktische Gesetzgebung als für die Wissenschaft haben. Und für das praktische Resultat stimmt er mit jenen entschiedenen Anhängern der Handelsfreiheit überein, dass auch bei uns der Anfang zu Reformen gemacht werden könne, wie diese längst von den geachtetsten Stimmen in Staat und Wissenschaft vorgeschlagen oder begutachtet sind. —
Dass er aber in dieser Abhandlung nicht auf solche und ähnliche Punkte einging, wie die Theorie des Merkantilsystems vom Geldreichtum, liegt darin, dass dieselben als vollkommen abgetan zu betrachten sind, und er keinen Beruf in sich fühlt, in Schriften mit solchen Ideen fortlaufend zu kämpfen, die nur noch als abgeschiedene Gespenster in einem Teile der Presse und des Publikums leben.
Wilhelm Doenniges
Inhalt
I. Die Erwerbsfreiheit Grundlage der Handelsfreiheit
a) Zustand Preußens in staatswirtschaftlicher Beziehung vor den Jahren der Gesetzgebung von 1807, 1810, 1811 und 1818.
b) Zusammenhang der Erwerbs- und Handelsfreiheit.
II. Die Natur und Wirkung des Handels.
III Ansichten des Schutzzollsystems und Prüfung der Gründe desselben.
a) für die Erhaltung der bestehenden Industrie.
b) für die Erziehung zu neuen Industriezweigen.
IV. Wirkung der Schutzzölle.
Die Verteuerung der beschützten Waren direkt und indirekt.
V. Wirkung der Schutzzölle auf die arbeitende Bevölkerung und den Pauperismus.
a) Schmälerung des Arbeitslohns.
b) Widerlegung der Gegenmeinung.
VI. Wie man die Schutzzölle unterscheiden soll.
Die einzelnen Fragen.
VII. Die Wirkung des Schleichhandels.
a) Die Unmöglichkeit, ihn bei jenem System zu verhindern.
b) Seine Wirkung auf die Entsittlichung ganzer Grenzbevölkerungen und gegen die Industrie.
VIII. Wirkung der Erwerbs- und Handelsfreiheit.
a) Ökonomische Wirkung derselben gegenüber der technischen.
b) Wirkung der Schutzzölle gegen die technische Erziehung der Nation.
c) Beispiele aus Frankreich; aus England in der Wollen- und Baumwollindustrie; in der Seidenweberei; aus dem älteren Deutschland; aus der Schweiz und Beilage IV.
IX. Der Zollverein
a) Er verdankt seine Entstehung dem freieren Handelsprinzip
b) Das Verdienst Preußens liegt in der Anerkennung dieser Grundsätze. Es ging vom Verbotssysteme in das der gemäßigten Handelsfreiheit über.
c) Entwurf des Grafen von Bülow über das Abgaben Wesen.
d) Staatsratskommission unter dem Vorsitze Wilhelm v. Humboldts vom 30. Mai 1817; und Kampf der Schutzzöllner und Freihandelsmänner.
e) Die Abhandlung und das Votum von Kunth und Massen.
f) Beschlüsse des Staatsrats; das Gesetz vom 26. Mai 1818; und der Tarif.
g) Die Anregung in Deutschland. Die Idee der Handelsfreiheit von List vertreten gegen das Industriesystem durch Mauten und Zölle. Nebenius, Denkschrift von 1819 für einen Deutschen Zollverein.
h) Unterhandlungen in Süd- und Mitteldeutschland. Die einzelnen Zollvereine von Bayern und Württemberg; der mitteldeutsche; der preußisch-hessische.
i) Der Deutsche Zollverein seit 1834. Rückblick auf die Grundsätze desselben bei der Ausbreitung. Opposition gegen Preußen in Hessen, Sachsen, Württemberg und Baden, weil man freieren Handel mit dem Auslande verlangte, einen niedrigeren Tarif wollte.
k) Die Wirkung des freieren Handelsprinzips auf die Industrie des Zollvereins. Die Baumwollindustrie, ihre Ausdehnung, vorzüglich der Spinnereien. Die Wirkung des Schutzzoll- oder Kontinentalsystems auf die Spinnereien. Die Schutzzollfrage in Bezug auf die Twistspinnereien und Webereien des Zollvereins. Die Nachteile des Schutzzolls.
l) Die Wirkung des freieren Handelsprinzips auf die Eisenindustrie. Die Nachteile des erhöhten Schutzzolls.
m) Die Wirkung des freieren Handelsprinzips auf die Seiden- und Wollindustrie.
n) Die Wirkung auf die Exportgeschäfte überhaupt, die zeigt, dass der Zollverein ein Fabrikstaat ist.
o) Die Schwierigkeit der Abschaffung der Schutzzölle. Schutzzölle werden Finanzzölle.
p) Der Tarif des Zollvereins mit seinen Schutzzillen, dem Werte nach veranschlagt.
q) Vorschlag zu Reformen: Aufhebung der Eingangszölle auf Rohstoffe, Halbfabrikate und Hilfsmittel der Fabrikation. Rückzölle und Ausfuhrprämien. Aufhebung der Eingangszölle auf Lebensmittel; und Ermäßigung der Schutzzölle.
X. Die wissenschaftlichen Resultate.
Historischer Sinn des Schutzzollsystems. Retorsionsmaßregeln. Wichtiger Unterschied der Schutzzölle für die Erdarbeiten und die Fabrikation. Konsequenzen des Systems.
Beilage I. Über Frankreichs Schutzzollsystem.
Beilage II. Einige Bemerkungen über die Zuckerzölle.
Beilage III. John Tyler über Schutzzölle
Beilage IV. Über die Freihandelsindustrie der Schweiz.
Die mit der Wissenschaft der Nationalökonomie vertrauten Männer werden dem Verfasser nach der Durchlesung dieser Schrift vielleicht den Vorwurf machen, dass er den Gegnern der Erwerbs- und Handelsfreiheit noch zu viele Konzessionen gemacht habe. Sie werden vielleicht sagen, dass so lange als die alten Gründe für die Erwerbs- und Handelsfreiheit größtenteils nur mit unrichtigen Behauptungen, Verkennung der einfachsten ökonomischen Grundsätze, oder auch mit Kreisschlüssen aus falschen Voraussetzungen des Parteiinteresses angegriffen werden, es genügend sei, die alten Grundsätze in mathematischer Konsequenz zur Widerlegung oder Belehrung der Gegner zu wiederholen, denn die Nationalökonomie sei in Deutschland immer noch mehr ein Eigentum der Gelehrten und einiger Staatsmänner, als ein selbst dem gebildeten Publikum bekanntes Land. —
Aber dem Verfasser, der von historisch-staatswissenschaftlichen Studien auf diese Wissenschaft kam, und sie in dieser Auffassung seit längerer Zeit lehrt, hatte eben deshalb die nächste Veranlassung, sie immer auch im Zusammenhange mit unseren gegenwärtigen Zuständen und namentlich mit der Entwicklung unserer großen staatswirtschaftlichen Gesetzgebung zu denken. Dieser ihm zur Natur gewordene historische Standpunkt hat ihn vielleicht von der Schärfe des konsequenten Denkens und der Abstraktion öfter absehen lassen, als es für die bloß wissenschaftliche Betrachtung wünschenswert erscheinen mag. Vielleicht aber trägt diese Methode zur Erlangung des Ziels schrittweise mehr bei als jene. Dies mag die Zukunft entscheiden. Das werden aber auch die glühendsten Verteidiger der unbedingten Handelsfreiheit ihm zugeben, dass alle Konzessionen, die er der Gegenpartei macht, auf bestimmten, wenn auch nur historischen Gründen beruhen, die vielleicht mehr Gewicht für die praktische Gesetzgebung als für die Wissenschaft haben. Und für das praktische Resultat stimmt er mit jenen entschiedenen Anhängern der Handelsfreiheit überein, dass auch bei uns der Anfang zu Reformen gemacht werden könne, wie diese längst von den geachtetsten Stimmen in Staat und Wissenschaft vorgeschlagen oder begutachtet sind. —
Dass er aber in dieser Abhandlung nicht auf solche und ähnliche Punkte einging, wie die Theorie des Merkantilsystems vom Geldreichtum, liegt darin, dass dieselben als vollkommen abgetan zu betrachten sind, und er keinen Beruf in sich fühlt, in Schriften mit solchen Ideen fortlaufend zu kämpfen, die nur noch als abgeschiedene Gespenster in einem Teile der Presse und des Publikums leben.
Wilhelm Doenniges
Inhalt
I. Die Erwerbsfreiheit Grundlage der Handelsfreiheit
a) Zustand Preußens in staatswirtschaftlicher Beziehung vor den Jahren der Gesetzgebung von 1807, 1810, 1811 und 1818.
b) Zusammenhang der Erwerbs- und Handelsfreiheit.
II. Die Natur und Wirkung des Handels.
III Ansichten des Schutzzollsystems und Prüfung der Gründe desselben.
a) für die Erhaltung der bestehenden Industrie.
b) für die Erziehung zu neuen Industriezweigen.
IV. Wirkung der Schutzzölle.
Die Verteuerung der beschützten Waren direkt und indirekt.
V. Wirkung der Schutzzölle auf die arbeitende Bevölkerung und den Pauperismus.
a) Schmälerung des Arbeitslohns.
b) Widerlegung der Gegenmeinung.
VI. Wie man die Schutzzölle unterscheiden soll.
Die einzelnen Fragen.
VII. Die Wirkung des Schleichhandels.
a) Die Unmöglichkeit, ihn bei jenem System zu verhindern.
b) Seine Wirkung auf die Entsittlichung ganzer Grenzbevölkerungen und gegen die Industrie.
VIII. Wirkung der Erwerbs- und Handelsfreiheit.
a) Ökonomische Wirkung derselben gegenüber der technischen.
b) Wirkung der Schutzzölle gegen die technische Erziehung der Nation.
c) Beispiele aus Frankreich; aus England in der Wollen- und Baumwollindustrie; in der Seidenweberei; aus dem älteren Deutschland; aus der Schweiz und Beilage IV.
IX. Der Zollverein
a) Er verdankt seine Entstehung dem freieren Handelsprinzip
b) Das Verdienst Preußens liegt in der Anerkennung dieser Grundsätze. Es ging vom Verbotssysteme in das der gemäßigten Handelsfreiheit über.
c) Entwurf des Grafen von Bülow über das Abgaben Wesen.
d) Staatsratskommission unter dem Vorsitze Wilhelm v. Humboldts vom 30. Mai 1817; und Kampf der Schutzzöllner und Freihandelsmänner.
e) Die Abhandlung und das Votum von Kunth und Massen.
f) Beschlüsse des Staatsrats; das Gesetz vom 26. Mai 1818; und der Tarif.
g) Die Anregung in Deutschland. Die Idee der Handelsfreiheit von List vertreten gegen das Industriesystem durch Mauten und Zölle. Nebenius, Denkschrift von 1819 für einen Deutschen Zollverein.
h) Unterhandlungen in Süd- und Mitteldeutschland. Die einzelnen Zollvereine von Bayern und Württemberg; der mitteldeutsche; der preußisch-hessische.
i) Der Deutsche Zollverein seit 1834. Rückblick auf die Grundsätze desselben bei der Ausbreitung. Opposition gegen Preußen in Hessen, Sachsen, Württemberg und Baden, weil man freieren Handel mit dem Auslande verlangte, einen niedrigeren Tarif wollte.
k) Die Wirkung des freieren Handelsprinzips auf die Industrie des Zollvereins. Die Baumwollindustrie, ihre Ausdehnung, vorzüglich der Spinnereien. Die Wirkung des Schutzzoll- oder Kontinentalsystems auf die Spinnereien. Die Schutzzollfrage in Bezug auf die Twistspinnereien und Webereien des Zollvereins. Die Nachteile des Schutzzolls.
l) Die Wirkung des freieren Handelsprinzips auf die Eisenindustrie. Die Nachteile des erhöhten Schutzzolls.
m) Die Wirkung des freieren Handelsprinzips auf die Seiden- und Wollindustrie.
n) Die Wirkung auf die Exportgeschäfte überhaupt, die zeigt, dass der Zollverein ein Fabrikstaat ist.
o) Die Schwierigkeit der Abschaffung der Schutzzölle. Schutzzölle werden Finanzzölle.
p) Der Tarif des Zollvereins mit seinen Schutzzillen, dem Werte nach veranschlagt.
q) Vorschlag zu Reformen: Aufhebung der Eingangszölle auf Rohstoffe, Halbfabrikate und Hilfsmittel der Fabrikation. Rückzölle und Ausfuhrprämien. Aufhebung der Eingangszölle auf Lebensmittel; und Ermäßigung der Schutzzölle.
X. Die wissenschaftlichen Resultate.
Historischer Sinn des Schutzzollsystems. Retorsionsmaßregeln. Wichtiger Unterschied der Schutzzölle für die Erdarbeiten und die Fabrikation. Konsequenzen des Systems.
Beilage I. Über Frankreichs Schutzzollsystem.
Beilage II. Einige Bemerkungen über die Zuckerzölle.
Beilage III. John Tyler über Schutzzölle
Beilage IV. Über die Freihandelsindustrie der Schweiz.
001. Der Apotheker
002. Der Bäcker
003. Der Bildhauer
004. Der Böttcher, Küfer, Fassbinder
005. Die Buchdruckerkunst
006. Der Buchbinder
007. Der Büchsenschmied, Büchsenschäfter
008. Der Bürstenbinder
009. Der Drechsler
010. Der Färber
011. Der Fleischer
012. Der Gerber
013. Der Glasmacher
014. Der Glaser
015. Der Glockengießer
016. Der Gold- und Silberarbeiter
017. Der Hufschmied
018. Der Hutmacher
019. Der Kammmacher