Das Residenzmuseum in München

Autor: Feulner, Adolf Dr. (1884-1945) Kunsthistoriker. Konservator des Residenzmuseums. In seinem Spätwerk ist der Einfluss nationalsozialistischer Ideologie erkennbar, Erscheinungsjahr: 1922
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Deutschland, Bayern, München, Residenzmuseum, Architektur
Der vorliegenden Führung ist nicht die jetzige Führungslinie, sondern die geschichtliche Reihenfolge zugrunde gelegt. Zur leichteren Übersicht geben wir hier die Inhaltsangabe. Die beigefügten römischen Ziffern bezeichnen die Reihenfolge in der Führungslinie.


        Einleitung
        Trierzimmer              I
        Steinzimmer              IV
        Kaisertreppe              II
        Päpstliche Zimmer    VI
        Reiche Zimmer          V
        Kurfürstenzimmer      VIII
        Hofgartenzimmer       III
        Königsbau                  VII



                                        EINLEITUNG

Der großzügige Gedanke, die bisherige Residenz der bayerischen Könige dem bayerischen Volke, der Allgemeinheit überhaupt zu öffnen, sie als Stätte der Belehrung und Bildung allen zugänglich zu machen, hat durch die Gründung des Residenzmuseums allgemein befriedigende Gestalt gewonnen. Damit ist München um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden, die einzigartig dasteht in Deutschland, ja in Europa. Allen anderen Herrschersitzen hat die Münchener Residenz zweierlei voraus: die Mannigfaltigkeit an hochbedeutenden Innenräumen aus den verschiedenen Bauperioden von der Renaissance bis zum Klassizismus und den Reichtum an wertvollen Leistungen des Kunstgewerbes vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert. Diese originalen Ausstattungsstücke ihrem ursprünglichen Standort zuzuführen, sie auf Grund wissenschaftlicher Forschungen wieder da aufzustellen, wofür sie ihre Entstehungszeit bestimmt hatte, die Räume von den Zutaten des 19. und 20. Jahrhunderts zu befreien, ihnen soweit wie möglich den originalen Charakter zurückzugeben, das war die Aufgabe der neuen Museumsleitung. Sie hat unter Friedrich Hermann Hofmanns umsichtiger Initiative für einen Teil des riesigen Baukomplexes in raschester Zeit eine Lösung gefunden. Alle weiteren Pläne erfordern umfassende Baumaßnahmen, die erst im Laufe der nächsten Jahre zur Ausführung kommen können.

Der neue Titel „Residenzmuseum" müsste beim Betreten schon vergessen werden. Das Residenzmuseum ist kein Museum im geläufigen Gebrauch des Wortes, nicht eine Sammlung von Kunstwerken, die der Zufall oder wissenschaftliche Sammlungstätigkeit an einer Stelle vereinigt hat. Der Bau hat seit seinem Entstehen bis in unsere Tage als Residenz des Landesherrn seine besondere Bestimmung gehabt. Was die Kunst des Landes, der Zeit überhaupt, an Schönem und Bedeutendem hervorbringen konnte, wurde von den Fürsten dem Ausbau und der Ausschmückung ihrer Residenz dienstbar gemacht. Die Hochrenaissance, Barock und Rokoko haben hier Räume geschaffen, die zu den edelsten und feinsten Schöpfungen dieser Stilarten in Deutschland gehörten. Jede Zeit hat nach ihrem Geschmack daran gebaut, ergänzt, verändert. Der Bau ist lebendiger Organismus geblieben, bis die jüngste Zeit sein Wachstum abgeschnitten hat. Nicht eine Sammlung ist hier zu sehen, sondern ein Gesamtkunstwerk, eine geschichtliche Folge von Räumen, denen zum vollen Leben nur eines fehlt, das Leben der Menschen, die die Räume für sich gebaut, die darin gewohnt haben.

Für die bisher zugänglichen Räume soll hier dem Leser in einer Reihe von Aufsätzen ein Führer gegeben werden, der kurz die wichtigsten geschichtlichen Nachrichten bringt; der vor allem das Verständnis für die künstlerischen Werte anbahnen will, die das Residenzmuseum vor allen anderen Museen auszeichnen, für die Bedeutung der Innenarchitekturen aus den verschiedenen Bauperioden. Die Einzeldaten habe ich im „Kleinen Führer" verzeichnet.

000 Lageplan, Grundriss

000 Lageplan, Grundriss

006 Erstes Empfangszimmer in den Trierzimmern

006 Erstes Empfangszimmer in den Trierzimmern

007 Schlafzimmer in den Trierzimmern

007 Schlafzimmer in den Trierzimmern

009 Zweites Schlafzimmer in den Trierzimmern

009 Zweites Schlafzimmer in den Trierzimmern

011 Trierzimmer. Der November. Bildteppich von Peter Candid und Hans van der Briest

011 Trierzimmer. Der November. Bildteppich von Peter Candid und Hans van der Briest

014 Erstes Steinzimmer

014 Erstes Steinzimmer

023 Reiche Zimmer . Salon

023 Reiche Zimmer . Salon

031 Kurfürstenzimmer. Speisesaal

031 Kurfürstenzimmer. Speisesaal

042 Kurfürstenzimmer. Möbel aus dem Vorzimmer

042 Kurfürstenzimmer. Möbel aus dem Vorzimmer

053 Hofgartenzimmer. Empfangszimmer

053 Hofgartenzimmer. Empfangszimmer

059 Königsbau. Aus dem Empfangszimmer des Königs

059 Königsbau. Aus dem Empfangszimmer des Königs

060 Königsbau. Schlafzimmer des Königin

060 Königsbau. Schlafzimmer des Königin

061 Königsbau. Salon der Königin

061 Königsbau. Salon der Königin