Dampfschifffahrt auf dem Kaspischen Meere

Unter den Seeleuten in Astrachan herrschte lange Zeit die Meinung, dass man das Kaspische Meer wegen der dort häufigen furchtbaren Stürme und gewaltigen Wogen mit Dampfschiffen nicht befahren könne.

Diese Meinung hat sich aber als gänzlich unbegründet erwiesen, seit es im Jahre 1846 der Kapitän des Dampfschiffs Kama in Astrachan übernahm, eine Fahrt in jenem Meere zu versuchen. Trotz der Prophezeiung, dass er mit seiner Mannschaft ein Grab in den Wellen finden würde, erreichte er ohne Unfall das truchmenische Ufer.


Diese glückliche Reise hat die Dampfschifffahrt auf dem Kaspischen Meere hervorgerufen, welche jetzt so bedeutend ist, dass Segelschiffe, welche acht Tage gebrauchen, um von Astrachan ab das persische Ufer zu erreichen, dort nur wenig mehr benutzt werden.

Die Dampfschiffe auf dem Kaspischen Meere bedienen sich statt der Steinkohlen eines eigentümlichen Brenn-Materials, nämlich einer mit Naphtha stark geschwängerten Erde, welche bei Baku reichlich sich findet.