Ansicht von Baden-Baden

Das Pfennig-Magazin brachte bereits in Jahrgang 1842, Nr. 489, einen Artikel über Baden-Baden, eins der bedeutendsten und besuchtesten Bäder in Deutschland, und zugleich eine Abbildung der Felsenbrücke hinter dem alten Schlosse. Wir wollen jenem Artikel, der sich über die Örtlichkeit sowie über die Heilquellen selbst sehr erschöpfend verbreitet, das Geschichtliche über die Gründung des Bades beifügen. Die Römer scheinen die Ersten gewesen zu sein, welche sich hier angesiedelt haben. Es geht dies wenigstens aus einer Urkunde vom Jahre 676 hervor, worin die Kaiser Hadrian als Gründer und Marc Aurel Antonius als Verschönerer der Stadt Baden genannt werden. Die Römer hoben den Ort bald zu einer gewissen Blüte; aber schon im Jahre 234 wurden sie von den Alemannen vertrieben, welche die Denkmäler römischer Kunst und Wissenschaft zerstörten. Damals gehörte Baden zu dem Usgau, und nach der Alemannenschlacht bei Zülpich im Jahre 496 ward es ein Grenzort Alemanniens. Im Jahre 676 ward es vom König Dagobert dem Abt vom Kloster Weißenburg verliehen. Im 11. Jahrhundert stand Baden unter der Gerichtsbarkeit Adalberts von Calw, und ums Jahr 1100 baute Markgraf Hermann II. das alte Schloss Baden. Das neue Schloss ward 1579 vom Markgrafen Christoph erbaut. Der prachtliebende Philipp, damit nicht zufrieden, brach es aber ab und vollendete das neue Schloss 1579; 410 Jahre später ward Baden im Kriege zwischen den Kaiserlichen und den Schweden hart mitgenommen und endlich am 24. März vom französischen General Duras gänzlich verbrannt. Noch heute begehen die Einwohner Badens diesen Tag festlich und wallen zum Kloster Lichtental, durch Flehen einen ähnlichen Tag von sich und den kommenden Geschlechtern abzuwenden. Im Jahre 1697 ward auf den Trümmern des verbrannten Schlosses von der Markgräfin Sibylle Auguste das jetzige Schloss erbaut. Seit der Zeit hob sich Baden mehr und mehr und ist heute, wie gesagt, zu einem der glänzendsten Badeorte Deutschlands geworden.