Das Liebesleben im Orient

Das Liebesleben aller Zeiten und Völker. Band IV
Autor: Quanter, Rudolf
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Morgenland, Babylon, 1001 Nacht, Sitten, Liebesbräuche, Samarkant, Liebesleben, Götzenbilder, Harem, Altes Testament, Christenverfolgung, Dirnenwesen, Moral, Bordelle, Vielweiberei, Polygamie, Koran, Polyandrie, Zölibat, Erotik, Mythologie
Motto
Kein Gott, als Gott! Der Dichter sein Prophet.
Mein Koran ist das Buch der Weltgeschichte.
Ich wende nur in gläubigem Gebet
Gen Sonnenaufgang hin mein Angesichte.

Karl Beck.
Einleitung zu Liebesleben aller Zeiten und Völker

Das Morgenland ist uns erst durch die Kreuzzüge erschlossen worden. Das Volk der Deutschen, poesiebegabt wie kein zweites in der Welt, hatte in seiner sagenumwobenen Heimat auch durch die Einführung des Christentums nicht das Verlangen nach dem Zauberlande, auf dessen Boden der Fuß des menschgeborenen Gottes gewandelt, empfunden, und als wie ein wilder Rausch der Gedanke des heiligen Krieges die Völker Europas mit sich fortriss, da waren unsre Vorfahren durchaus nicht die ersten, die von der Sehnsucht nach dem Morgenlande ergriffen wurden, obwohl doch der Hang zum Wandern und zu Abenteuern im Herzen des Deutschen von jeher gelebt hat. Als aber den erstaunten Blicken der Deutschen sich das farbenprächtige, wunderbare, märchenhafte Morgenland mit seinen reichen Schätzen an Gold und Heiligtümern erschlossen hatte, da beherrschte Jahrhunderte lang das Fieber des Orients unser Volk.

Es darf nicht verschwiegen werden, daß aus dem Morgenlande eine neue [/b]Weltanschauung, eine neue Kultur nach Deutschland gebracht wurde, und daß die zauberhafte Anziehungskraft, die das Morgenland ausübte, eigentlich niemals erloschen ist, daß sie auch wohl stets ihre Macht behalten wird. Ich meine damit nicht etwa die Pilgerzüge, die ins heilige Land unternommen wurden und noch jetzt unternommen werden, denn die religiösen Motive sind ja halb oder ganz bewußt für viele Orientreisende nur ein scheinbarer Grund, der Sonne entgegenzureisen. Nein, der Orient an sich ist ein Zauberland, der Orient, von dem ich singen und sagen will, ohne jede religiöse Beziehung. Schließlich ist es ja auch ein seelisches Heimweh, unsere Sehnsucht nach dem Zauberland.

Im Orient soll die Wiege der Menschheit gestanden haben; unser Stammland ist wenigstens der Orient auf alle Fälle. In der Gegend des Kaukasus, an den Gestaden des Kaspischen Meeres hat die kaukasische Rasse ihre Kindheit erlebt und sich von dort in alle die Gebiete ausgebreitet, in denen der indogermanische Sprachstamm herrscht. Alte Sagen berichten, daß der Gott Odhin (Wuotan) mit einem gewaltigen Heere vom Gebirge abwärts in unser Vaterland gezogen sei, zunächst nach Skandinavien, und von dort aus ist die Wanderung weiter gegangen. Also auch der Gott Wuotan stammte demnach aus dem Orient, und es ist beachtenswert, daß alle Religionen, die den Siegeszug durch die Welt angetreten und sich Jahrtausende lang mit ungeschwächter Kraft erhalten haben, ohne jede Ausnahme aus dem Morgenlande stammen.



Das Morgenland hat aber auch die älteste und am meisten entwickelte Kultur aufzuweisen gehabt. Man denke an die alten Phönizier, das alte Babylon, das persische Weltreich, die uralte hochentwickelte Kultur Chinas. Das Morgenland war zum großen Teile bereits eine untergegangene Welt, als das Abendland erst anfing, eine auflebende Welt zu werden. Höchstens Ägypten kann noch in jene Altertumsperiode eingerechnet werden. Und heute ist der Orient zu einem großen Teile noch immer das zauberhafte Märchenland in seiner Farbenpracht, mit seinen Wundern, die den Europäer ebenso in Erstaunen versetzen, wie sie ihn blenden. Wir haben noch große Gebiete, die uns wenig bekannt, desto mehr aber ein Rätsel sind durch die wunderbaren Gerüchte, die auch aus solchen Gegenden zu uns dringen. Das Wunderland Tibet ist ja jetzt erschlossen, und doch gibt es uns noch manches Wunder zu raten. Auch das kleine Japan, das eine so hohe Kultur aufzuweisen hat, und das doch dabei durch die wilde, blutdürstige und raubtierartige Charaktereigenschaft seiner Einwohner an die Hunnen erinnert, gehört zu den Völkern, die stets für den Abendländer, wenn er ganz objektiv urteilt, ebenso abstoßend wie andererseits anziehend erscheinen. Objektiv wird aber sehr selten geurteilt, sonst wäre die übertriebene Schwärmerei für Japan, die bei uns nach dem russischen Kriege geradezu als Sport kultiviert wurde, absolut unmöglich gewesen. Keine Spur einer Charakterverwandtschaft kann uns an das japanische Volk ketten, und schon die einfachste politische Klugheit müsste es uns gebieten, die gelbe Gefahr nicht großzuhätscheln, wie man ja auch Kindern mit vollstem Rechte verbietet, mit dem zwar glänzenden und leuchtenden, aber doch sehr gefährlichen Feuer zu spielen.

Wir werden noch vielfach erkennen, daß der Orientale, besonders der der mongolischen Rasse, niemals mit uns gleich fühlen, gleich empfinden und gleiche Interessen haben kann. Wie der Morgen vom Abend sich unterscheidet, so wird der Morgenländer sich stets vom Abendländer unterscheiden. Nicht die Fortschritte oder Rückschritte in der Kultur verbrüdern die Völker, sondern nur die gleichen Welt- und Lebensanschauungen, die gleichen Lebensinteressen. Mit keinem Worte wird jetzt mehr Unfug getrieben als mit dem Worte Kultur. Würde man dieses Wort richtig anwenden und richtig verstehen, so würde man sofort erkennen, daß die Kultur des Morgenlandes, besonders die der mongolischen Rassen, eine völlig andere ist, als die des Abendlandes.

Zum Teile ist der Orient auf derselben Kulturstufe stehen geblieben, auf der er bereits im Altertum stand, zu einem andern Teile ist der Orient auch weit herabgestiegen. Das merkwürdigste Beispiel bildet Palästina, einst das gelobte Land, in dem Milch und Honig floß. Ein Land, das zu den fruchtbarsten und gesegnetsten Ländern der Erde gehörte, das schon vor Christus von einem Volke bewohnt wurde, das sich selbst das auserwählte nannte und auch nennen durfte, weil es die Nachbarvölker weit überragte und eine Bildungsstufe und Macht besaß, die es zum herrschenden und gebietenden Volke stempelte. Und heute? Zerstreut dieses mächtige und auserwählte Volk in alle Winde, und wo einst üppige Felder, blühende Gärten sich ausdehnten, da ist heutigen Tages eine steinige, armselige Gegend. Meist ist es ein jammervolles, verkommenes und armseliges Volk, das den Boden bewohnt, der einst gepriesen war. Auf weite Strecken bietet sich das Bild entsetzlichsten Verfalls und völliger Verwüstung. Und es ist doch für den Abendländer ein Magnet dieses Land, freilich in der Hauptsache, weil jeder Fuß breit Landes, auf dem sich die biblische Geschichte des Neuen und des Alten Testaments — letzteres wenigstens zum überwiegenden Teile — abgespielt hat, schon soviel religiös-historisches Interesse in Anspruch nimmt, daß es auf den Reiz der Gegend an sich selbst gar nicht mehr ankommen würde. Noch viel weniger, als es bei einer Reliquie darauf ankommt, ob sie als bloße Materie Wert hat oder schön aussieht. Im Morgenlande ist das aber noch anders. Schon das Fremdartige, das man auf Schritt und Tritt beobachtet, übt einen gewaltigen Zauber, besonders wenn man nach etwas bewegter Fahrt auf dem Mittelmeer die dann sehr schwierige Landung glücklich überstanden hat. Stellenweise bietet auch das Land wahrhaft herrliche Reize, pittoreske Partien und imposante Wasserlandschaften, selbst der Jordan sieht ganz anders aus, als wenn er irgend einen unbekannten Namen trüge. Land und Leute fesseln gerade durch ihren Kontrast von dem im Abendlande Gewohnten. Und stellenweise liegt auf der Gegend eine so tiefe zum Himmel klagende Melancholie, daß sie poetisch auf das Gemüt wirkt wie eine Totenklage. Schon unsere Ostsee hat Partien, die mit einem so schwermütigen, poetischen Hauch übergossen erscheinen, daß ein Gemüt, das nicht völlig unempfindlich gegen diesen Zauber ist, sich nur schwer von dem stimmungsvollen Bild loszureißen vermag. Wer am Gestade des Toten Meeres eine Gegend voll landschaftlichen Reizes sucht, der wird sich freilich mit Entsetzen abwenden. Wer aber das Tote Meer sehen will, diese wirkliche Negation allen Lebens, wer seine Seele auf diesen Ton zu stimmen vermag, der wird auch dort einen Zauber finden, der von der gewaltigsten Wirkung ist. Wir Menschen haben ja nun einmal den Fehler, daß wir unser kleines Ich in den Mittelpunkt der unendlichen Welt stellen und alles nur als einen Rahmen um unser eigenes Bild betrachten. Dabei ist dann freilich das Tote Meer kein Milieu. Wer es genießen, im wahrsten Sinne des Wortes, genießen will, der muß aus seinem Alltagsleben, wenn ich im Bilde bleiben will, aus sich selbst heraustreten und sich gewissermaßen selbst an der Stätte des Todes sitzen sehen. Wir finden die lachenden, sonnigen, blumenprächtigen Landschaftsbilder des Orients anziehend, und doch verlieren sie schnell, wenn sich das Auge erst an das Ungewohnte gewöhnt hat. Der Majestät des Todes aber kann sich kein Sterblicher entziehen. Es ist auch hier wieder das Symbol der biblischen Überlieferung gewahrt, die uns das Heil aus dem Morgenlande kommen ließ. Die sonnigen Landschaften stellen die Gnadensonne des Heils dar; aber das Milieu des Toten Meeres, das ist Golgatha, der düstere Tod, das ewige Schweigen. Ein Ort, dem sich kaum etwas Gleiches an die Seite stellen läßt, und der gerade dort so außerordentlich wirkt, weil gewissermaßen der Tod mitten in das Leben gestellt ist.



Ich habe mich bei dieser Schilderung gerade deshalb etwas länger aufgehalten, weil sie geradezu ein Leitmotiv für das morgenländische Leben ist, das uns durch seine scharfen Kontraste oft unverständlich und unfassbar wird. Neben ausschweifender Sinnlichkeit und Verweichlichung finden wir den Fatalismus, der geradezu zum Heroismus gesteigert wird. Wir finden im Orientalen so viele Charaktergegensätze, daß man oft glauben sollte, der einzelne Mann verkörpere zwei oder noch mehr Personen. Das ist das Land, in dem die Märchen erzählt werden konnten, die wir — pars pro toto — einfach „1001 Nacht“ nennen. Blumenreich wie diese Märchen ist auch die Sprache des Orientalen. Ich habe oben gesagt, das deutsche Volk sei poesiebegabt wie kein zweites auf Erden; ist das nicht falsch, wenn man bedenkt, daß im Morgenland schon die alltägliche Sprache Poesie ist? Wenn man bedenkt, daß einer unserer Größesten gesagt hat, wer die Dichtkunst recht verstehen wolle, der müsse ins Morgenland gehen? Dennoch ist es richtig: kein Volk der Welt hat etwas Größeres aufzuweisen als unser Nibelungenlied, als unser Gudrunlied, und alle die Heldengesänge, die Volkspoesie waren und als Gemeingut aller sich von Mund zu Mund forterbten. Kein Volk der Welt hat zwei klassische Perioden aufzuweisen, wie nur allein das deutsche Volk. Dem Nibelungenlied kann höchstens die Homersche Ilias der Griechen als gleichwertig an die Seite gestellt werden; aber die griechische Dichtkunst hat sich nicht zu einer neuen klassischen Periode aufgeschwungen, sie ist nach ihrer Glanzzeit des Altertums dahingestorben und hat keine Auferstehung erlebt. Die altpersische Poesie hat das Schahname geschaffen, dessen Held Rustem wohl stark an unsern Siegfried erinnert; aber man vergesse doch nicht, daß der indogermanische Volksstamm eine gemeinsame Herkunft hat, daß gerade diese Anklänge dem Sprachforscher zu denken geben; und doch ein poetisches Schaffen wie das des deutschen Volkes hat auch Persien nicht aufzuweisen. Wohl ist die Sprache des Morgenländers bilderreich und voll poetischen Zaubers; sie hat sich aber nicht zu dem gewaltigen, erhabenen poetischen Schaffen aufzuraffen vermocht wie die deutsche, die ja in ihren alten Formen nicht minder bilderreich und wohllautend war als die des Orients, und die heute durch ihre Verfeinerung und, ich möchte sagen, durch die Aufnahme fremden Geistes, poetisch viel eingebüßt hat. Der heutige Orientale hat ebenfalls stark verloren. Da, wo er den Einflüssen fremder Kultur oder gar Überkultur sich fernzuhalten vermocht hat, ist natürlich auch seine Redeweise freier und bilderreicher geblieben; sonst aber hat er sich doch viel mehr der blumenreichen Phrase als der bilderreichen Poesie zugewendet. So ist die morgenländische Poesie mehr Lyrik, mehr phantastisches Zaubermärchen und doch auch wieder tiefsinnige Lebensweisheit. Ich werde die Charakterverschiedenheit zwischen uns und den Orientalen noch oft zu betonen haben und kann mich hier auf diese kurze Andeutung beschränken.

Wenn ich das Morgenland ein Wunderland nenne, so tue ich dies nicht etwa deshalb, weil es so viel des Fremden und uns Wunderbaren enthält, denn dann würde ja bis zu einem gewissen Grade jedes fremde Land ein Wunderland sein. Nein, der Orient ist Wunderland, weil er für uns eine ganz andere Welt ist, die wir auch dann nicht voll verstehen, wenn wir sie so weit kennen gelernt haben, daß sie uns eigentlich vertraut sein müsste. Wer hätte noch nicht über die Fakire mit ihren eigenartigen Künsten, die uns wirkliche Zauberei dünken, gestaunt? Wer hätte noch nicht die wilde, fanatische Ekstase der Derwische bewundert? Und das sind doch nur erst zwei Erscheinungen aus einer großen Anzahl ganz ähnlicher.

Man darf den wirklichen Fakir nur nicht mit den Gauklern, die hin und wieder bis zu uns vordringen und sich bei uns produzieren, verwechseln. Das, was diese Fakire in ihrer Heimat verrichten, das ist zum großen Teil so unfassbar, so überwältigend, daß man faktisch vor einem Wunder steht, für das der Verstand des Verständigen keine Erklärung mehr zu finden vermag. Fast scheint es, als könnten diese Wundermänner über Tod und Leben gebieten, denn alles, was nach menschlicher Berechnung den sichern Tod nach sich ziehen würde, das tun sie sich selbst an, ohne daß auch nur ein Schmerzempfinden ausgelöst würde. Sie durchbohren ihre Körper, ohne daß auch nur ein Tropfen Blutes verloren würde, ohne daß eine Wunde, oder auch nur die geringste Spur zurückbliebe. Man muß schon einen hohen Grad von Gefühllosigkeit erreicht haben, um diese „Spiele“ überhaupt mit ansehen zu können. Haben sich doch Fakire schon auf längere Zeit wirklich begraben lassen, und als man das Grab öffnete, da lebte der Mann, als habe er nur ein gemütliches Schläfchen in seinem Bette gehalten. Fakire sind Asketen. Auch die Derwische sind nach unseren Begriffen sonderbare Leute, die in ihrem religiösen Fanatismus Tänze aufführen, die für andere Leute Selbstmord sein würden, den Derwischen aber recht gut bekommen und ihnen den Ruf besonderer Heiligkeit einbringen.



Die Wunder und die Pracht Indiens, besonders indischer Fürsten, sind zur Wirklichkeit gewordenes Märchen.

Es ist wirklich nicht so seltsam, wenn in früheren Jahrhunderten, in denen große Reisen noch zu den Seltenheiten gehörten, in denen deshalb die Völker noch so ähnlich lebten, als seien sie mit der berühmten „Chinesischen Mauer“ umgeben, die Reisenden Berichte über das Wunderland im Osten schrieben, die an „1001 Nacht“ erinnern. Damals glaubte man ja auch noch alles, was gedruckt wurde, man war unwissender und infolgedessen bodenlos naiv. Glückliches Zeitalter für die Schriftsteller! Ich werde im Verlaufe dieses Buches noch manchen der alten Schriftsteller und Reiseberichte zitieren, wenigstens soweit sie uns von Sitten und Liebesbräuchen des östlichen Zauberlandes Mitteilungen machen; ich kann mich freilich nicht so sicher darauf verlassen, daß meine geehrten Leserinnen und Leser diese Berichte aus längst entschwundenen Zeiten noch mit derselben naiven Leichtgläubigkeit aufnehmen werden, wie zu jenen Zeiten, in denen derartige Reiseberichte von den Leuten, die des Lesens kundig waren, verschlungen wurden. Wenn seitdem Reise-Erzählungen stark in Misskredit geraten sind, so liegt dies daran, daß in der Tat die Leichtgläubigkeit in geradezu unverschämter Weise missbraucht wurde, oder, was mir auch nicht ganz unwahrscheinlich ist, daß den Reisenden zuweilen selbst gar zu viel Hokuspokus vorgemacht wurde.

Man darf sich nun freilich die Völker des Morgenlandes nicht als eine homogene Masse vorstellen, und darf weiter nicht übersehen, daß der Orient seine Geschichte hat, die bewegter als die des Abendlandes ist, und die Jahrtausende weiter zurückreicht. Der Orient hat Weltreiche erstehen und vergehen sehen, hat die furchtbarsten Kriege den Boden mit Blut tränken lassen, hat seine Völkerwanderungen durchgemacht wie das Abendland und hat unter der „gelben Gefahr“ mehr als einmal geseufzt und geschmachtet. Mit Staunen haben wir die Entdeckung gemacht, daß das alte Babylon schon in grauester Vorzeit, bis in die die Geschichte des Abendlandes überhaupt nicht zurückreicht, eine Kultur besessen hat, die vielfach an unsere heutige erinnert. Ich meine damit allerdings nicht die Professor Delitzschen Entdeckungen, sondern die einwandfreien Forschungen. Und das Babylonische Reich ist versunken, wie die Assyrische, Phönizische und Persische Macht. Welche gewaltige Stadt war das alte Samarkant, ebenso das alte Ninive. Und was ist geblieben?

Die Völker des Morgenlandes sind so gewaltig von einander verschieden, daß Wasser und Feuer sich nicht weniger gleichen. Ich werde dies noch bei den einzelnen Kapiteln, so weit es notwendig ist, zu berücksichtigen haben. Ebenso werde ich die Geschichte der einzelnen Völker, soweit mein Thema dies erforderlich macht, zu skizzieren haben. Die europäische Türkei wird, da sie uns unverfälschtes orientalisches Liebesleben zeigt, für mich zum Morgenland gehören müssen, während einzelne Völker und Stämme, die im Morgenlande wohnen, für unsere Betrachtungen völlig ausscheiden können, weil sie für das, was wir vernunftgemäß das Liebesleben des Orients nennen dürfen, ohne jede Bedeutung sind. Ich werde nun zum besseren Verständnis des Ganzen, zunächst auf die Verschiedenheit des Denkens, Anschauens und Empfindens der Deutschen und der Orientalen hinweisen. Was ich dabei unter Orientalen verstehe, wird sich aus den weiteren Kapiteln klar ergeben.

Eine orientalische Nacht

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Ältere Kaufleute auf dem Weg zur Dirne

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Versuch der Wiederbelebung nach einer heißen Liebesnacht

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Ein verstohlener Blick durch das Schlüsselloch

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Haremsdame

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Verführung zum Liebesspiel mit Maske

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Orientalin

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