Das Leben des Johannes Bugenhagen

nebst einem vollständigen Abdruck seiner Braunschweigischen Kirchenordnung vom Jahre 1528
Autor: Bellermann, Christian Friedrich (1793-1863) deutscher evangelischer Theologe, Erscheinungsjahr: 1859
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Christentum, Reformation, Reformatoren, Bugenhagen, Luther, Melanchthon, Religion, Pommern, Glauben
Der hier mitgeteilte Lebensabriss Bugenhagens wurde zuerst in ein paar Abendstunden einem Vereine evangelischer Männer und Frauen vorgelegt, und wenn auch derselbe in der gegenwärtigen Gestalt manche Erweiterung erfahren hat, so will er doch seine ursprüngliche Absicht nicht verleugnen, eine allgemein fassliche Darstellung von dem Leben dieses ausgezeichneten Dieners der Kirche zu geben, ohne einen Anspruch aus das Verdienst neu aufgefundener geschichtlicher Tatsachen zu machen. Denn der Verfasser hat sich auch jetzt, nachdem ihm die Zeit zu dieser weiteren Mitteilung gegeben worden ist, seine Leser als solche Glieder der christlichen Gemeinde gedacht, die sich gern ein Bild aus unserm Reformationszeitalter vorhalten lassen, wie ja jedem evangelischen Christen, auch dem Ungelehrten, wohl geziemt, der ehrwürdigen Werkzeuge Gottes, durch welche uns so unendlich Großes und Heilsames bereitet worden ist, dankbar zu gedenken und an ihrem heiligen Eifer und ihrer Liebe zur Kirche Christi auch uns selbst zu gleicher Liebe und gleichem Eifer zu erwärmen. [Aus dem Vorwort]

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Inhaltsverzeichnis
Das sechzehnte Jahrhundert unsrer christlichen Zeitrechnung ist nach jener Zeit, in welcher das Christentum in die Welt eintrat, für jeden ernsten und unbefangenen Beobachter unstreitig das anziehendste und belehrendste und macht um der großen Taten willen, die darin geschehen sind, die gerechtesten Ansprüche an unsere Aufmerksamkeit und Teilnahme.

Beide Zeiten, jene des Erscheinens Christi in der Welt, und diese unsrer Kirchenreformation haben auch eine besondere Ähnlichkeit mit einander, die wir am besten mit dem Worte des Apostels bezeichnen können: „Das Licht scheinet in der Finsternis.“ Jesus Christus ist dieses Licht. Die Finsternis, die seinem Erscheinen vorherging, war der Zustand einer immer größeren Verdunkelung jenes göttlichen Funkens gewesen, den der Schöpfer der Menschen in ihre Seele gelegt hat und der zu einem immer helleren Lichte werden soll.

Aber abgesehen von einzelnen hervorragenden Geistern, die jenen ursprünglichen Funken in sich nährten, wandelten die Völker doch in Bezug aus das Höchste und Heiligste, in Bezug aus die Erkenntnis von Gott und seinem Willen in Finsternis.

Da wurde endlich der geboren, welcher mit dem Vater Eins ist in Heiligkeit und Reinheit des Herzens, ohne Sünde, und daher auch voll des ungetrübtesten, göttlichen Geistes, der alle Dinge erforscht, auch die Tiefen der Gottheit. Und wie viele seitdem diesen reinsten Strahl des göttlichen Lichts in sich ausnahmen, denen gab er auch Macht, Gottes Kinder zu werden, die den Vater kennen; in ihren Herzen wurde es wieder Licht, und auch der Friede Gottes war ihnen, als Gotteskindern, zu Teil worden. [Aus der Einleitung]

Bugenhagen, Johannes Dr. (1485-1558) Dr. Pomeranus gen. Reformator, Wegefährte Luthers

Bugenhagen, Johannes Dr. (1485-1558) Dr. Pomeranus gen. Reformator, Wegefährte Luthers

Luther und Melanchthon beim Übersetzen der Bibel

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