Reise nach Russland.

Herzl überläßt diese Verhandlungen Greenberg. Da er ein Haupthindernis seiner Palästinapolitik in der Haltung Rußlands sieht, überdies nach den Schreckenstagen von Kischinew den brennenden Wunsch fühlt, die breite Masse des jüdischen Volkes zu sehen und sein Leben persönlich kennen zu lernen, endlich auch Maßregeln gegen die zionistische Organisation fürchtet, faßt er den endgültigen Entschluß, nach Rußland zu gehen. Er hatte schon früher diese Absicht gehabt, sie aber immer wieder aufgegeben, weil er es für allein würdig hielt, als Zionist, nicht aber unter einer Deckmarke, in Petersburg zu erscheinen. „Soll ich etwa als Weinreisender hinkommen, oder gar — als Redakteur der ,Neuen Freien Presse ‘?“ fragte er Katzenelsohn auf dessen Anregungen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das Leben Theodor Herzls