Das Klima Arabiens

Eine Schilderung der klimatischen Verhältnisse Arabiens hat unter dem Umstande zu leiden, dass für den größten Teil der Halbinsel langjährige Beobachtungen so gut wie nicht vorhanden sind. Das Wenige, was wir über Dschiddah, Aden, Maskat, drei weit auseinanderliegende Stationen des 4 — 5 mal das Deutsche Reich an Größe übertreffenden Landes wissen, reicht nicht aus, um ein bestimmtes Bild von dem Klima auch nur der Nachbargebiete dieser Orte zu erhalten. Demgemäß hat man sich auf ganz vereinzelte, oft sehr zweifelhafte Angaben der Reisenden zu stützen, und es entsteht leicht die Gefahr zu generalisieren; besonders gilt dieses von Gebieten, welche nur einmal besucht worden sind. Es ist im Nachstehenden versucht worden, möglichst alle Nachrichten über die Einzelgebiete zu sammeln, ohne doch aus diesen Angaben sofort ein abschließendes Urteil zu fällen. Der Versuch, klimatische Einzelprovinzen auszusondern, musste vorläufig aufgegeben werden, denn man ist für Arabien nicht in der Lage, wie z. B. neuerdings Dove es unternommen hat für das außertropische Südafrika (1888), schärfere klimatische Grenzen zu ziehen.
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Die vorhandene Literatur ist, soweit dieses möglich war, ausgenutzt worden; die „Meteorologische Zeitschrift“ für 1890 konnte noch nicht benutzt werden, ebenso nicht einige sehr schwer zu erlangende Werke, welche selbst dem eifrigen Sammler Zehme nicht zu Gebote standen. Für diese sind Literaturberichte, Auszüge u. s. w. eingetreten. Wie schwer es ist, gerade auf arabischem Gebiete Vollständigkeit in der Benutzung der Literatur zu erreichen, lehrt Vivien de St. Martin's „Dictionnaire de Geographie" I, 1879, dessen bibliographische Zusammenstellung für Arabien durch G. E. Dozy in der „Zeitschrift f. wissenschaftliche Geographie“ II, 1881 eine Ergänzung durch 28 Nummern erfuhr.

Eine große Hilfe gerade für die Niederschlagsverhältnisse Arabiens, welche in diesem ersten Teil folgen, bot Th. Fischers Arbeit über die Dattelpalme. Es hat sich herausgestellt, dass die hier für Arabien angedeuteten klimatischen Einzelgebiete fast durchweg durch ins Einzelne gehende Nachforschungen Bestätigung finden. Noch sei bemerkt, dass, wo es möglich war, ausländische Werke nach der Seitenzahl der deutschen Übersetzungen zitiert worden sind, da diese leichter zugänglich sein werden.