Das Häusliche Leben der europäischen Kulturvölker

vom Mittelalter bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Autor: Schultz, Alwin Dr. (1838-1909) deutscher Kunst- und Kulturhistoriker, Professor, Erscheinungsjahr: 1903

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Sittengeschichte, Kulturvölker, Kriegswesen, Völker, Mittelalter, Kulturwelt, Überlieferungen, Menschenleben, Kunst, Kunstgewerbe, Mode, Lebensverhältnisse, Kunstdenkmäler, Kupferstiche, Holzschnitte, Gemälde, Wohnung, Schloss der Fürsten, Schloss- und Palastbau vom 16. Jahrhundert bis zum Ende des 30jähr. Krieges, Die Schlossgärten im 16. Jahrhundert, Der Palastbau von 1650—1750, Die Parkanlagen im 17. und 18. Jahrhundert, Die Städte, Die Befestigungen, Die Straßen der Städte, Wasserleitungen, öffentliche Brunnen, Öffentliche Denkmäler, Verschiedene öffentliche Bauten, Die öffentlichen Gebäude der Stadt, Das Rathaus, Andere städtische Verwaltungsgebäude, Öffentliche Gebäude zur Unterhaltung der Bürger, Zunfthäuser, Trinkstuben, Wirtshäuser, Theater, Spitäler, Zuchthäuser, Schulen und Universitäten, Die Privathäuser, Die Gärten der Bürger, Das Dorf, Die Wohnung der Bauern, Die Familie, Die Hochzeit, Der Fürsten, Der Bürger, Der Bauern, Entbindung und Taufe a) An den Fürstenhöfen b) Im Hause des Adels und des Bürgers, Bei den Bauern, Schluss des 11. Jahrhunderts II. Trachten der Vornehmen des 12. und 13. Jahrhunderts III. Das 14. und 15. Jahrhundert IV. Das 16. Jahrhundert V. Das 17. Jahrhundert VI. Das 18. Jahrhundert VII. Kleidung der Bauern IV. Essen und Trinken. Einleitung I. Stunde des Essens II. Die fürstlichen Tafeln III. Mahlzeiten der Bürger IV. Mahlzeiten der Bauern IV. Essen und Trinken. V. Beschäftigung und Unterhaltung. I. Aufstehen und Schlafengehen, tägliche Beschäftigung der Fürsten II. Aufstehen der Bürger, die Beschäftigung der Hausfrau III. Unterhaltung an den Fürstenhöfen IV. Unterhaltungen der Bürger V. Unterhaltung der Bauern VI. Tod und Begräbnis. Einleitung I. Tod und Begräbnis der Fürsten II. Begräbnis des Adels und der Bürger, Grabdenkmäler, Tod und Begräbnis der Bauern
Inhaltsverzeichnis
  1. Die Wohnung. Schloss - Stadt - Dorf.
In diesem Buche soll versucht werden, einen kleinen Abschnitt der Sittengeschichte, allein das häusliche Leben (la vie privée) der europäischen Kulturvölker, darzustellen. Die Besprechung aller anderen Fragen, vor allem die über das Kriegswesen und alles, was damit zusammenhängt, ist von vornherein ausdrücklich ausgeschlossen.

Aber auch das so eng begrenzte Thema den Ansprüchen der Wissenschaft entsprechend zu behandeln, ist jetzt und voraussichtlich für lange Zeit noch unmöglich: es fehlen so gut wie alle Vorarbeiten. Erst wenn die Sittengeschichte der einzelnen Landstriche gründlich und erschöpfend dargestellt ist, erst dann wird man, gestützt auf diese Monographien, daran gehen können, die Sittengeschichte der einzelnen Völker, später auch der europäischen Kulturwelt zu schreiben. Eine Schilderung des Lebens im frühen Mittelalter zu geben, ist bei der immerhin geringen Zahl der überlieferten Denkmäler und Zeugnisse nicht schwer; etwas anderes ist es, sobald es sich um die Darstellung des 14. und 15. Jahrhunderts handelt, für die eine unübersehbare Menge von Urkunden, die ihrer überwiegenden Zahl nach noch ungedruckt sind, berücksichtigt werden müssen. Und die Menge der schriftlichen Überlieferung, der erhaltenen Denkmäler der Kunst und des Kunstgewerbes aus dem 16. bis 18. Jahrhundert ist so gewaltig, dass ein Menschenleben nicht hinreichen würde, auch nur einen kleinen Abschnitt der Sittengeschichte gründlich darzustellen.



Es ist daher nur eine Skizze, die ich hier zu bieten imstande bin, deren Mängel mir selbst am besten bekannt sind. So habe ich z. B. hauptsächlich die deutschen Verhältnisse zu schildern versucht, weil mir von den Bearbeitungen der Sittengeschichte bei den anderen Völkern nur überaus wenige zur Verfügung standen. Im großen ganzen wird jedoch das entworfene Bild wohl den Verhältnissen entsprechen, denn wenn auch vielfache Verschiedenheiten nicht bloß unter den Völkern, sondern auch innerhalb der einzelnen Länder, und zwar in noch ungleich höherem Maße als in der Gegenwart, vorhanden waren, so hat doch die Mode, der französische Einfluss schon damals vielfach nivellierend eingewirkt.

Die Zeit, die mir zur Ausführung dieser Arbeit gewährt wurde, war kurz bemessen, die Ausdehnung der Schilderung auf ein bestimmtes Maß beschränkt, das nicht überschritten werden sollte. Schon aus diesem Grunde habe ich die Besprechung der mittelalterlichen Lebensverhältnisse, die schon so oft und mit so viel Glück dargestellt worden sind, kürzer gehalten, um für die Schilderung der neueren Zeit mehr Raum zu gewinnen.

Die in Zeitschriften enthaltenen Aufsätze, die gewiss vielfach meiner Darstellung förderlich sein konnten, habe ich nicht benutzt, weil sie hier mir nicht in ausreichendem Maße zur Hand waren.



Hauptsächlich kam es mir darauf an, dem Leser dieses Buches die Gelegenheit zu bieten, sich durch eigene Anschauung eine Vorstellung von den Erscheinungen der Vergangenheit zu verschaffen. Es wurde deshalb immer auf die Kunstdenkmäler verwiesen, die ja neben den Erzeugnissen des Kunstgewerbes eine so große, bisher lange nicht nach Gebühr gewürdigte Bedeutung für die Sittengeschichte haben; so bietet dies Buch gewissermaßen ein Stück angewandte Kunstgeschichte.

Allein abgesehen von diesen Werken, die die Kunstgeschichte berücksichtigt, gibt es eine große Zahl von Gemälden, Kupferstichen, Holzschnitten, die auf Kunstwert keinen Anspruch erheben dürfen und die deshalb auch in den Kunstsammlungen nur selten und vereinzelt anzutreffen sind, trotzdem sie für die Sittengeschichte eine ganz hervorragende Wichtigkeit haben. Dass wir von diesen wertvollen Darstellungen Gebrauch zu machen vermögen, verdanken wir Dr. Georg Hirth, der in seinem „Kulturgeschichtlichen Bilderbuch“ (München o. J.) für die Untersuchungen über Sittengeschichte ein überaus dankenswertes Material geboten hat. Ich habe diese Nachweise von Bildern zu vermehren gesucht; jedoch wird in dieser Hinsicht noch ebensoviel zu ergänzen sein wie bei den Literaturzusammenstellungen. Es kommt ja auch hier nicht auf die absolute Vollständigkeit an, die zu erreichen mir unmöglich war, sondern darauf, dass das Interesse für solche Studien angeregt wird.

Wenn dann durch viele neue Untersuchungen die Skizze, die ich hier biete, ergänzt, verbessert oder ganz ersetzt wird, dann darf ich hoffen, mit meiner Arbeit doch etwas erreicht zu haben.

Die zahlreichen Abbildungen, die, dank des freundlichen Entgegenkommens der Verlagsbuchhandlung, dem Buche beigegeben werden konnten, sind von dem Verfasser ausgewählt und dienen allein zur Erläuterung des in der Schilderung Dargestellten. Zu besonderem Dank bin ich dem Direktor des Bayerischen Nationalmuseums, Herrn Dr. Hugo Graf, verpflichtet.

Prag im April 1903.
Dr. Alwin Schultz.


                    *********************

                    Inhaltsverzeichnis.


                    I. Die Wohnung

Einleitung
I. Das Schloss der Fürsten
      1. Im Mittelalter
      2. Schloss- und Palastbau vom 16. Jahrhundert bis zum       Ende des 30jähr. Krieges
      3. Die Schlossgärten im 16. Jahrhundert
      4. Der Palastbau von 1650—1750
      5. Die Parkanlagen im 17. und 18. Jahrhundert

II. Die Städte
      1. Die Befestigungen
      2. Die Straßen der Städte
      3. Wasserleitungen, öffentliche Brunnen
      4. Öffentliche Denkmäler
      5. Verschiedene öffentliche Bauten
          A. Die öffentlichen Gebäude der Stadt
              a) Das Rathaus
              b) Andere städtische Verwaltungsgebäude
          B. Öffentliche Gebäude zur Unterhaltung der Bürger
          C. Zunfthäuser, Trinkstuben
          D. Wirtshäuser
          E. Theater
          F. Spitäler
          G. Zuchthäuser
          H. Schulen und Universitäten
          J. Die Privathäuser
          K. Die Gärten der Bürger

III. Das Dorf
      Die Wohnung der Bauern

                    II. Die Familie.

Einleitung
I. Die Hochzeit
      a) Der Fürsten
      b) Der Bürger
      c) Der Bauern
II. Entbindung und Taufe
      a) An den Fürstenhöfen
      b) Im Hause des Adels und des Bürgers
      c) Bei den Bauern
III. Die Erziehung der Kinder
      a) An Fürstenhöfen
      b) Im Bürgerhause
      c) Die Erziehung bei den Bauern

                    III. Die Kleidung.

I. Trachten bis zum Schluss des 11. Jahrhunderts
II. Trachten der Vornehmen des 12. und 13. Jahrhunderts
III. Das 14. und 15. Jahrhundert
IV. Das 16. Jahrhundert
V. Das 17. Jahrhundert
VI. Das 18. Jahrhundert
VII. Kleidung der Bauern

                    IV. Essen und Trinken.

Einleitung
I. Stunde des Essens
II. Die fürstlichen Tafeln
III. Mahlzeiten der Bürger
IV. Mahlzeiten der Bauern
IV. Essen und Trinken.

                    V. Beschäftigung und Unterhaltung.

I. Aufstehen und Schlafengehen, tägliche Beschäftigung der Fürsten
II. Aufstehen der Bürger, die Beschäftigung der Hausfrau
III. Unterhaltung an den Fürstenhöfen
IV. Unterhaltungen der Bürger
V. Unterhaltung der Bauern

                    VI. Tod und Begräbnis.
Einleitung
I. Tod und Begräbnis der Fürsten
II. Begräbnis des Adels und der Bürger
III. Die Grabdenkmäler
IV. Tod und Begräbnis der Bauern

Ergänzungen und Verbesserungen
Sachregister

MA 000 Tafeln im Schloss

MA 000 Tafeln im Schloss

MA 001 Burg Trifels in der ursprünglichen Gestalt. (Nach A. v. Essenwein)

MA 001 Burg Trifels in der ursprünglichen Gestalt. (Nach A. v. Essenwein)

MA 014 Hof im Schlosse Hartenfels bei Torgau

MA 014 Hof im Schlosse Hartenfels bei Torgau

MA 016 Schloss Aschaffenburg 1605-1613

MA 016 Schloss Aschaffenburg 1605-1613

MA 039 Schloss Nymphenburg. Frontansicht

MA 039 Schloss Nymphenburg. Frontansicht

MA 051 Rathaus zu Königsberg i. d. Neumark

MA 051 Rathaus zu Königsberg i. d. Neumark

MA 052 Rathaus zu Grünsfeld (Baden)

MA 052 Rathaus zu Grünsfeld (Baden)

MA 057 Ratskeller in Halberstadt

MA 057 Ratskeller in Halberstadt

MA 061 Haus in Herford

MA 061 Haus in Herford

MA 076 Hof des Pellerhauses zu Nürnberg

MA 076 Hof des Pellerhauses zu Nürnberg

MA 078 Gartenpalais Schwarzenberg zu Wien

MA 078 Gartenpalais Schwarzenberg zu Wien

MA 083 Bauernhaus in Rougemont

MA 083 Bauernhaus in Rougemont

MA 084 Bauernhof in Lienzingen

MA 084 Bauernhof in Lienzingen

MA 087 Kaiserliche Kammer-Jungfrau

MA 087 Kaiserliche Kammer-Jungfrau

MA 094 Quinten Mafsys, Der Wechsler und seine Frau (Paris, Louvre)

MA 094 Quinten Mafsys, Der Wechsler und seine Frau (Paris, Louvre)

MA 142 Kostümfiguren a. d. Mitte des 17. Jahrhunderts. (Holzschnitzerei a. d. National-Museum z. München)

MA 142 Kostümfiguren a. d. Mitte des 17. Jahrhunderts. (Holzschnitzerei a. d. National-Museum z. München)

MA 161 Abraham Bosse, Le banquet

MA 161 Abraham Bosse, Le banquet

MA 171 Hans Schäuffelein, Hochzeitstänzer

MA 171 Hans Schäuffelein, Hochzeitstänzer

MA 174 Fackeltanz, aus Rodler, Turnierbuch (Simmern 1532)

MA 174 Fackeltanz, aus Rodler, Turnierbuch (Simmern 1532)

MA 178 A. van Dyk, Violinspielerin. Maria Ruthwen (München, Alte Pinakothek)

MA 178 A. van Dyk, Violinspielerin. Maria Ruthwen (München, Alte Pinakothek)

MA 163 Der deutsche Tabaktrinker 1630

MA 163 Der deutsche Tabaktrinker 1630

MA 183 Hans Sebaldus Beham, Tanzende Bauernpaare

MA 183 Hans Sebaldus Beham, Tanzende Bauernpaare