Jarkow (Russland)

Liebe Genossen, ausländische Bauern! Ihr habt doch schon gehört, was uns die Oktoberrevolution gegeben hat. Was haben wir schwitzenden Bauern vor der Revolution gehabt? Sozusagen in Bezug auf Selbstverwaltung? Nichts haben wir gehabt. Wir hatten Dorfversammlungen, wo die reichen Wucherer uns besoffen gemacht haben. Wir sind ein oder zweimal im Jahre zusammengekommen, um die Steuern einzusammeln. Die Semstwoverwaltung — das war auch ein Ding. Auf 100 Adlige, Fabrikanten und Wucherer kamen fünf Bauern und die waren auch nur sozusagen Möbelstücke. Und auch die wurden nicht von den Bauern gewählt, sondern auf Kommando des Polizeiinspektors. Das hat sich alles geändert. Jetzt haben nur die werktätigen Bauern zu wählen, und diese können nur gewählt werden. Wir haben jetzt das ganze Land. Früher hatte z. B. der Graf Scheremetjew allein 1 Million Desjatinen. Jetzt herrscht die Kleinbauernwirtschaft vor.

Wir treiben jetzt friedlichen Aufbau, aber wir sind bis jetzt allein. Um uns zischen und kriechen noch die Schlangen der Welträuber. Von euch, Genossen aus dem Ausland, hängt es ab, ob das, was sich in Russland ereignet hat, d. h. die soziale Weltrevolution auch sein soll oder nicht. Ich begrüße freudig den Anfang der Vereinigung aller Arbeiter und Bauern des Westens, des Ostens und des fernen Amerika.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das Bündnis der Arbeiter und Bauern