Vorwort zur vierten Auflage des Buchs der Erfindungen, Gewerbe und Industrien.

Wir übergaben vor wenig Jahren im Vertrauen auf unser gutes Ziel die vorhergehende Auflage des Buchs der Erfindungen, Gewerbe und Industrien dem Publikum, und hofften auf dessen lebhafte Teilnahme. Wir haben uns nicht getäuscht; die neuen Auflagen der bereits erschienenen Hefte folgten sich so rasch, dass uns kaum Zeit blieb, den dritten Band zu vollenden, der auch auf die kleineren Industrien und Gewerbe sein Augenmerk richten sollte, von der Fabrikation der Schlösser beginnend, durch die Nadel-, Nagel-, Stahlschreibfeder-, Wagen-, Seil-, Pianoforte- u. a. Fabriken den Leser nach den größeren Etablissements geleitet, in denen die Chemie als Herrscherin neben der Mechanik ihren Sitz aufgeschlagen hat.

Wir hatten ganz richtig das Vorwärtsschreiten der Industrie, deren Erfindungen und die der verschwisterten Wissenschaften und Künste mit dem Weiterrollen einer Lawine bezeichnet, sie hat auch uns gefasst und uns gezwungen, von unseren ursprünglich vorgesetzten Wege etwas abzuweichen, vorzüglich im Interesse der Leser des Buchs der Erfindungen selbst. Wir versuchten anfänglich bei der Veröffentlichung der neuen Auflagen mit dem Fortschritt der Sache selbst gleichen Schritt zu halten, und bei dem Erscheinen der dritten Auflage des ersten Bandes stand uns hierin ein verehrter Freund, der ausgezeichnete Techniker Herr Friedrich Georg Wieck, leider zu früh verstorben, treulich helfend zur Seite; allein beim Weiterschreiten mehrten sich die Schwierigkeiten in demselben Grade, als wir selbst die Forderungen an unser Werk höher und höher stellten.


Während des Drucks und der Ausgabe der einzelnen Auflagen schritten jene Disziplinen, denen die verschiedenen Hefte gewidmet sind, so rastlos weiter wie der Gang der Weltgeschichte selbst. Hätten wir bei der gegenwärtigen neuen Auflage alle neuen Erfindungen, Verbesserungen und Vervollkommnungen hinzufügen wollen, die seitdem aufgetaucht sind, teils sich als bewährt bereits Geltung erkämpft haben, teils noch als neugeborene Kindlein mit rätselhafter Zukunft vor uns liegen, so hätten wir den Umfang der Hefte weit über das Maß hinaus ausdehnen müssen, welches durch die geschäftlichen Rücksichten geboten ist. Andernteils hätten wir den Abnehmern der ersten Auflagen dadurch die Gelegenheit abgeschnitten, sich auf eine möglichst wohlfeile Weise die Kenntnis derselben zu verschaffen.

Wir haben es deshalb vorgezogen, von den neuesten Veränderungen nur so viele zu berücksichtigen, als der gegebene Raum gestattete, die übrigen aber, die noch außerhalb des dritten Bandes liegen, in einem Supplementband zu vereinigen, dem sich hoffentlich später weitere Genossen anschließen, wie das Rad der Zeit selbst mächtig kreisend weiter rollen wird.

Dass wir Denen, welche die Fortführung der malerischen Feierstunden unbefriedigt lässt, sowie Solchen, welche sich nur für bestimmte Abteilungen interessieren, durchaus nicht die folgenden Bände aufdrängen möchten, geht daraus hervor, dass jeder Band einzeln zu beziehen ist, und es wird dadurch Vereinen und Lehranstalten die Möglichkeit geboten, Partien einzelner Bände zum Zwecke von Preisverteilungen, als Jahresgabe usw. anzuschaffen. Besondere Vergünstigungen sollen dergleichen Partiebezüge noch mehr erleichtern, wie dies ohnehin schon durch die gestellten sehr billigen Preise geschehen ist.
Leipzig 1861.
Herausgeber und Verlagshandlung.