Zerealien, Futterhandelsgewächse, Obst

Über die alljährliche Getreideaussaat hat man keine sichern Nachrichten. Die frühere Angabe für Mecklenburg-Schwerin von 150.000 Scheffel Winterkorn und 300.000 Scheffel Gerste und Hafer ist nicht mehr zutreffend *). Die Weizenaussaat besonders hat sich beträchtlich vergrößert, nicht minder in neuester Zeit die des Hafers, da man einsehen will, dass derselbe eine höhere Landrente abwirft, als der Gerstebau. Auch die Erbsenkultur wird allgemeiner, wogegen der Anbau der Bohnen seltener wird. — Der Flachsbau reicht zum inländischen Bedarf kaum hin. Die vielen Kartoffeln, welche im Mecklenburgischen gebaut werden, erleichtern sehr die Existenz der geringen Klasse. Mit vieler Sorgfalt pflegt der Ackerbürger und Häuerling der Städte seinen Tabak, auch findet man z. B. im Stargard'schen einigen Hopfenbau und auf den Gütern Rappskultur. Einen neuen Erwerbszweig verspricht man sich von dem Anbaue und der Verarbeitung der Färbekräuter, vornehmlich des Krapps, zu welcher der verdienstvolle Bürgermeister Reuter in Stavenhagen den Impuls gegeben hat. Der Obstbau fand in neuerer Zeit die Ermunterung der Regierung. Die Erzielung der Gartenfrüchte ist nicht von sonderlichem Belang.

*) Im Hesperus 1822 wird angenommen, dass alljährlich 1.564.396 Scheffel Saatkorn in Mecklenburg gebraucht werden, wenn alles zu Roggen berechnet wird. Nimmt man nun ferner an, dass durch die Bank das fünfte Korn gebaut wird, so gibt dies einen jährlichen Kornertrag von 6.693.880 Scheffeln.