DIPPOLDISWALDE. K. Sachsen AH Dippoldiswalde.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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DIPPOLDISWALDE. K. Sachsen AH Dippoldiswalde.

Marien-K. Von der älteren Kirche der WTurm, M. 13. Jh.; die 4 durch gegliederte Bogenfriese geteilten Stockwerke treppen sich zurück. Das Portal rom. organisiert, aber spitzbg. geschlossen; es war eine offene laubenartige Vorhalle beabsichtigt wie in Wechselburg. Im übrigen spgot. Halle auf fast quadr. Gr.

Nikolai-K. Gut erhaltene Basilika im Üb. St. wohl erst nach M. 13. Jh. (im 20. Jh. erneuert von Lossow und Kühne); Lhs. flach gedeckt, Chor mit Kreuz-Rippengwb., an den Ecksll. frgot. Laubkaptt. Das 3sch. Gemeindehaus 22 : 19,5 m. sehr breit im Msch., quadr. Vorchor, Apsis unregelmäßig polyg. (5/10). [pg 75] Die niedrigen rck. Pfll. haben gegen das Msch. eine eckige Vorlage, um welche sich das Gesims verkröpft, die Arkaden spitzbg., ebenso der Triumphbg. Die Fenster nicht in den Achsen; sie schließen rundbg., das Portal spitzbg. mit einfachem Windberg. Sonst das Äußere schlicht, Bogenfriese, keine Lisenen. Ein Turm ist nicht und war nie vorhanden. — Das Innere war reich bemalt; zwischen Arkaden und Fenstersohlbank Einteilung von 30 Feldern in 2 Streifen erkennbar. — Flügelaltar (rest.), Schrein geschnitzt, die Flügel auch auf der Innenseite bemalt, um 1520, über den Meister s. Oberbobritzsch.

Schloß, wesentlich 16. und 17. Jh. Den architektonisch wichtigsten Teil bildet die Hofseite. Das Mittelhaus im Charakter der Bauten des Kurfürsten Moritz, also um 1530-40. Interessant die Pilasterordnung nach ital. Vorbild. Proportionen nicht gelungen, doch reizvoll die Einzelheiten.

Rathaus E. 15. Jh., NGiebel 1540. Rundbg. Portal mit verschränktem got. Stabwerk und Sitznischen, darüber Wappen bez. 1534. Auf Konsolen 2 gute Statuen, Maria und Laurentius, A. 16. Jh.

Haus am Markt no 19, Renss. Portal bez. 1543, von Pilastern ähnlich denen am Schloß flankiert, in den Zwickeln Delphine.