Die inneren Zustände Danzigs

Bis auf wenige Einzelheiten durchaus neu sind die Mitteilungen unsers Buches über die inneren Zustände Danzigs während dieser Periode. Sie verbreiten sich hauptsächlich über drei Gegenstände: Schifffahrt und Handel, das gesellschaftliche Leben und die Kunstbauten.

1) Bei den häufigen Unterbrechungen des Seeverkehrs trat ohne Zweifel selten für mehre aufeinander folgende Jahre eine gleichmäßige Handelsbilanz ein. Wenn 1481 allein 1.100 Schiffe, „groß und klein“, mit Korn nach Holland ausliefen, so fuhren in 7 andern Jahren, nach Ausweis der darüber noch aufbehaltenen Hafengeldrechnungen, ein oder aus: 1460: 564 (darunter 319 aus der Fremde kommende), 1474: 399, 1475: 537, 1476: 599, 1490: 748, 1491: 602 und 1492: 549 Schiffe. Von diesen Schiffen hält sich der größte Teil innerhalb der Grenzen der Ostsee, von den 399 Schiffen des Jahres 1474 gehören 266, von den 537 des Jahres 1475, 331, und von den 599 des Jahres 1476, 453 dem Ostseeverkehre an, und zwar ist von diesen wiederum der größte Teil auf der Fahrt von und nach Lübeck begriffen (1474: 98, 1475: 197, 1476: 193), wahrscheinlich weil man, um die Gefahren der skandinavischen Gewässer zu vermeiden, den Landtransport zwischen Lübeck und der Elbmündung für den Verkehr nach Westen in den meisten Fällen vorzog. Zu Fahrten nach den außerhalb der Ostsee gelegenen Häfen vereinigen sich in der Regel größere Handelsflotten. 1473 laufen zusammen 50 und 1475 28 Schiffe nach Poitou aus; selbst die Schonenfahrer halten immer zusammen; 72 Schiffe, die 1474 von Brouage zurückkehren, laufen in 4 Flotten von 51, 14, 4 und 3 Schiffen ein, und 141 Schiffe, die 1476 nach Holland segeln, bilden 4 Flotten von je 30 bis 40 Fahrzeugen. Jeder dieser Flotten sind in der Regel zum Schutze von der Stadt bewaffnete Schiffe beigegeben und ein oder mehre Hauptleute vorgesetzt. Die Größe der Schiffe, nach Getreidelasten oder nach „Fässern“ (Tonnen) berechnet, schwankt zwischen 60 und 300 Lasten, zwischen 40 und 1.200 Fässern; die Schiffe, welche Salz aus Frankreich oder Portugal bringen, haben in der Regel 800-1.400 Last Salz an Bord, das große Schiff: Peter von Danzig ladet 1474 2.250 Salzlasten. Große Schiffe haben 36 Ellen Kiel, Brosien Mellins Schiff selbst 50 Ellen; ein Schiff hat 23 Faden Mast; Brosien Mellins Schiff hat 23 Faden Decklänge; der Peter von Danzig ist 150 Fuß lang und 46 Fuß breit. Die größeren Schiffe haben eine starke Bemannung: das Schiff Ackermanns trägt 120 Personen, das Brosien Mellins hat 200 Mann und der Peter von Danzig zu Zeiten 400 Mann Besatzung. Diese größeren Schiffe, mit starken zuweilen selbst doppelten Vorderkastellen versehen, leisteten zu gleicher Zeit den Dienst einer Kriegs- und Handelsmarine., Wenn 1471 der Peter von Danzig zum Schutze der Hanseaten nach der seeländisch-flandrischen Küste ausgesandt wird, so nimmt er von Danzig eine starke Ladung von Masten und Asche mit. Im t'Zwin wird diese gelöscht und um möglichst hohen Preis verkauft und der Erlös zur Bestreitung der Kriegskosten angewandt. Sodann wird die mitgebrachte Besatzung durch Anwerbung von Söldnern („Ruters“) verstärkt, die hier in den Niederlanden zu Hunderten sich vorfinden. Nach althergebrachter Weise erhalten diese keinen bestimmten Sold und nur ausnahmsweise Beköstigung, sondern werden hauptsächlich auf die zu machenden Prisen angewiesen, von denen sie, wie es scheint, vorweg ein bestimmtes Prisengeld und außerdem noch die Hälfte der Beute zu gleichen Teilen erhalten. Schon aber begnügen sich die Ruters mit diesen Aussichten nicht mehr. Seitdem die Lübecker mit regelmäßiger Soldzahlung das Beispiel gegeben haben und bei den fortwährenden Kriegen großes Begehr nach ihnen ist, lassen sie sich nur auf feste Heuer und Kost anwerben. Doch selbst, wenn man sie ganz befriedigte, war es mit ihnen schlimm durchzukommen. Wir hören die Klagen eines Danziger Seehauptmannes über ihre Unzuverlässigkeit, Habgier und Untreue: „man ist ihrer so wenig mächtig, als S. Jurgen seines Pferdes; sie dienen unsern Feinden ebenso gern als uns; sie laufen nach Belieben davon; sie hören nicht auf mit Essen und Volltrinken; sie wollen kein anderes als in Sluys gebrautes Doppelbier gemnießen.“ Diese Beschwerden waren ohne Zweifel die Ursache, dass die Stadt den Seekrieg in der Regel einzelnen Schiffern oder Schiffsreedern überläset, die dafür die Prisen mit ihren Söldnern teilen.


Die Reederei zog ihren sichereren Gewinn aus dem regelmäßigen Seehandel. Die Hauptartikel desselben sind auch damals schon Getreide und Holz, welche aus Polen und Litauen ins Ausland, und Heringe und Salz, die vom Auslande zur Versorgung des Binnenlandes nach Danzig gebracht werden. Die vorherrschende Getreideart ist der Roggen. Die Preise desselben sind großem Schwanken unterworfen. Zwischen 1481 und 1495 steigt die Last von 7 Mark*) auf 10 1/2, 25 bis 32 Mark; die Fracht nach Holland und Flandern beträgt 8-12 Goldgulden; verkauft wird sie im Westen in wohlfeilster Zeit zu 16 Goldgulden, steigt aber auf 48, 70, ja in der größten Teuerung auf 100 Goldgulden. Weizen kostet in Danzig in wohlfeiler Zeit 10-12 Mark, die Fracht nach Seeland 9 Goldgulden, wo er für 54 Gulden verkauft wurde. Das Holz erhält sich in gleichmäßigem Preise; das Hundert sowohl vom Wagenschoss als vom Klappholz gilt 6-8 ½ Mk.; das Schock Dielen 7-10 1/2 Mk. Größere Schwankungen finden in den Salzpreisen statt. Weinreich unterscheidet Baiensalz, Travensalz, schottisches Salz und dasjenige, welches die Russen bei sehr teuren Preisen nach Reval zum Verkaufe bringen. Das gewöhnlichste, das Baiensalz, wird in der Regel sehr wohlfeil, wenn die Schiffe aus Brouage und Baye ohne Unfall heimkehren; einmal (1470) geht es dann so (tief im Preise herunter, dass der Kaufmann nicht einmal die Frachtkosten bezahlt bekam; die Preise steigen jedoch von 6 1/2 Mk. auf 11, ja in sehr teurer Zeit auf 40 Mk. für die Last; wogegen das Travensalz auch in gewöhnlichen Zeiten mit 38 — 48 Mk. bezahlt wurde. Der Preis der Heringe, die man aus der eigenen Faktorei in Schonen bezog, richtete sich nach der Reichlichkeit des Fanges; auch er schwankte in diesen Jahren zwischen 20 und 50 Mark für die Last. —

*) Die Mark hat in dieser Zeit einen Wert von c. 1 1/2 Thalern; der Goldgulden aber von 1 1/2 — 2 Marken.

2) Über das gesellige Leben enthält die Chronik zwar nur spärliche Mitteilungen, die ausschließlich nur die Kaufmannschaft betreffen, aber in die in den Kreisen derselben herrschenden Gewohnheiten einen anziehenden Einblick gestatten. Der Artushof, am Werkeltage der Mittelpunkt des Geschäftsverkehrs der Großhändler, Reeder und Seeschiffer, zu welchem daher auch die fremden Großhändler befreundeter Nationen Zutritt haben, ist am Abend und in Festzeiten auch am Tage der Vereinigungspunkt für dieselben Bürgerklassen zum Genuss geselliger Freuden. Noch besteht zwar unter ihnen eine gewisse Scheidung, indem die S. Georgenbrüderschaft, welcher die Mitglieder des Raths- und des Schöppenkollegiums sowie die Abkömmlinge der alten ursprünglich ritterbürtigen Familien angehören, in einem Nebengebäude des Artushofes, dem sogenannten kleinen Hofe, ihre besondere Zusammenkünfte hält. Als derselbe 1479 niederbrennt, verlegen sie dieselben in ihren „Junker“ - Schießgarten, in welchem sie ein neues Gebäude errichten, wo sie neben ihren Waffenübungen Gelage halten. Sie insbesondere rüsten, nicht als ein ihnen allein zustehendes Recht, sondern weil sie allein den großen Aufwand zu bestreiten im Stande sind, nach der Sitte anderer Hanseaten alljährlich in der Pfingstzeit den sogenannten „Mairitt“ aus, eine kostbare Kavalkade, bei welcher die Herren unter Anführung eines Maigrafen auszogen und bei ihrer Schießstange vor der Stadt nach einem Vogel schossen, welches Fest dann mit einem Festessen schloss, das der neue Vogelkönig auf dem Rathause oder dem Artushofe veranstaltete. Doch hören sie dabei nicht auf Mitglieder des Artushofes zu bleiben — dessen 1481 neu erbaute Halle sie vielmehr mit Harnischen ausschmücken und an den Festlichkeiten in demselben sich lebhaft zu beteiligen. In diesem Artushofe sehen wir allabendlich die Kaufmannschaft, nach Bänken gesondert, von denen die Reinholdsbank 1481 188 Brüder zählt, zu Bier-Gelagen versammelt sitzen, deren Kosten die Brüder der Bank zu gleichen Teilen aufbringen, während welcher, zumal an den großen Kirchfesten, etwa zum „Weihnachts“ oder Paschenhof, Hofpfeifer sich hören lassen und Seiltänzer einen „Mordsprung“ ausführen; das Hauptfest jedoch wird zur Fastnachtszeit begangen, an dem auch die Frauen teilnehmen, wo auf dem Hofe Stechspiele und Tourniere stattfinden, in denen „nach der Tafelrunde“ geritten wird, auf welche die Preisverteilung und Tanz folgt. Einmal (1486) erleidet dies Fest durch die Umtriebe vornehmer Frauen, welche einem jungen fremden Gesellen unrechtmäßiger Weise den Preis zuwenden wollen, eine unangenehme Störung.

3) Am Ausführlichsten verweilt Weinreich bei den zahlreichen Kunstbauten, mit welchen die Stadt während dieser Periode ausgeschmückt wurde. Es liegt in seinen Nachrichten ein schlagender Beweis für die Richtigkeit der schon vor 12 Jahren bei der Untersuchung über den Bau der S. Marienkirche gemachten Wahrnehmung, dass die meisten altern Kunstbauten Danzigs nicht das Werk einer bestimmten Zeit und auf einmal entstanden, sondern schon deshalb, weil der Bau in der Regel aus den zufälligen Beiträgen von Privaten bestritten wurde, nur langsam und mit großen Unterbrechungen ausgeführt worden sind. Diese Unterbrechungen hatten aber die natürliche Folge, dass der ursprüngliche Plan dem jedesmaligen Bedürfnisse und dem wechselnden Zeitgeschmacke gemäße Umänderungen erfuhr. Weinreichs Nachrichten sind nur verständlich unter der Voraussetzung, dass fast alle die öffentlichen Gebäude, von denen er berichtet, um, über oder neben ein schon vorhandenes kleineres und einfacheres Bauwerk von leichterem Materiale, das seither dem Bedürfnis ausgeholfen hatte, errichtet sind, und dass die älteren Teile niedergebrochen wurden, sobald die neuen ihre Stelle zu ersetzen geeignet waren. Abgesehen von den vielen Privatgebäuden und Speichern, deren Neubau Weinreich erwähnt, so haben in diesen Jahren folgende öffentliche Bauwerke wesentliche Veränderungen erfahren.

1) Die Befestigungen der Stadt, welche bis 1466 nicht einmal die Rechtstadt vollständig umfassten, wurden in dieser Zeit, während man die Ummauerung der Rechtstadt vollendete, über den größten Teil der Altstadt und Vorstadt ausgedehnt, und zum Schutze des Hafens von Weichselmünde außer seinem an der Mündung gelegenen hölzernen Blockhause, 1482 ein gemauerter runder Turm oder die Leuchte aufgerichtet. Auf der Rechtstadt wurden neue durch Türme verstärkte Mauern gegen die Vorstadt vom Ketterhagischen- bis zum Ankerschmiedetor aufgeführt und von den älteren Mauern die vom hohen (j. Langgassischen) Tore bis zum Strohturme, sowie die am Haustore bis zur Büttelei hin erneuert. Die neuen Befestigungen der Altstadt umfassten den Raum von dem Turme bei S. Bartholomäi ab über das S. Jacobs- und h. Leichnamstor bis zu der am Holztore gelegenen Silberhütte; die der Vorstadt erstreckten sich, wahrscheinlich in Fortsetzung der in früherer Zeit vom Stadthofe aus angefangenen Arbeiten von der Gegend des h. Dreifaltigkeitsklosters bis zum weißen Turme am Ende des Wolfeshagens (j. Fleischergasse) und von da längs der damaligen Südgrenze der Vorstadt bis an die Mottlau hinunter. In allen drei Stadtteilen wurden neue Tore angelegt und einige der älteren erneuert und verstärkt. Die Vorstadt erhielt in der Nähe des weißen Turmes das neue Tor und außerdem das Singel-(?) und Fischertor, die Altstadt das S. Jacobstor. Auf der Rechtstadt wurde das Haustor 1487-1489 durch 2 Türme verstärkt, das h. Geistthor mit einem gemauerten Gewölbe und auf der Torbrücke mit einem steinernen Wachthause versehen, sowie man endlich von diesem Tore aus eine Mauer bis in die Nähe des Holztores zog, um Recht- und Altstadt an dieser Stelle von einander abzuschließen.

2) Von den Kirchengebäuden erhielt St. Marien 1484 Grundmauern zur Nordseite der neuen Kreuzesvorlage, welche 5 Fuß außerhalb der alten Mauern angelegt wurden. Darauf hat man 1485 die alten Mauern der Nordseite niedergerissen, zugleich aber auch die neuen Grundmauern wieder ausgebrochen, da man die neue Nordseite noch um 2 Fuß weiter hinauszurücken beschloss. Bis 1492 wurde der Bau der nördlichen Kirchmauer vollendet, bis 1494 wurden im Innern der Kirche die alten Pfeiler, welche die Seitenschiffe von dem Mittelschiffe trennten, dem neuen Plane gemäß umgeformt und 1496 der Bau der Südseite begonnen.

An S. Katharinen wurde der Turm 1484-1486 von der Höhe des Kirchendaches, die er bis dahin gehabt hatte, bis zur beabsichtigten jetzigen Höhe hinaufgeführt und bedeckt.

St. Bartholomäi erhielt einen gemauerten Chor. — An St. Petri und Pauli wurde um den bisherigen hölzernen Turm der Grund zu dem jetzigen gemauerten Turme gelegt und der neue Turm bis zur Höhe der im Innern der Kirche anliegenden Spitzbogen gebracht. — In St. Barbara wurden um die alten Kirchenwände neue Kirchmauern und namentlich an der Nordseite bis zur Höhe jener alten Wände errichtet und mit einem Notdache versehen, worauf man die Nordwand der alten Kirche niederriss.

Von den vier Klöstern der Stadt lässt Weinreich die beiden älteren, das Nonnenkloster von St. Brigitten und das Dominikanerkloster, ganz unerwähnt, obgleich wir aus einer andern Quelle erfahren, dass die Kirche des letzteren 1487 ihr Gewölbe erhalten habe; mit großer Klarheit beschreibt er dagegen die baulichen Veränderungen in den beiden andern. In dem in seinen übrigen Teilen vollendeten Franziskanerkloster von St. Trinitatis wurde seit 1441 das ältere Mauerwerk des Mönchschores durch Strebepfeiler verstärkt und bis unter die Dachsparren in die Höhe geführt und über diesem mit „den grünen Steinen“ geschmückten Dache der Turm errichtet. Auch die anstoßende Gemeindekirche war als ein hölzernes Gebäude vorhanden, in welchem 1481 einige Pfeiler aufgemauert wurden; 1496 legte man die Fundamente zu Nord-, Süd- und Westseite der jetzigen Kirche. — Von der Karmeliter (Weißmünchen) kir?he, deren Bau gleichwie der des dranstoßenden Klosters 1464 begann, wurde bis 1496 der ganze Chor mit seinem Giebel und Türmchen fertig, von der Gemeindekirche aber nur die nördliche Mauer vollständig, die südliche und westliche nur 7 bis 8 Fuß über das Fundament hinausgebracht.

3) Von denjenigen Kunstbauten, welche weltlichen Zwecken dienten, erhielt zunächst das Rathaus 1465 einen kleinen spitzigen Seitenturm, in welchem sich (bis 1556) eine kunstvolle Uhr befand; der Hauptturm desselben, der schon 1486 über das Dach des übrigen Gebäudes hervorragte, wurde bis 1492 noch um mehr als 60 Fuß erhöht und mit überzinntem Kupfer gedeckt. Das Hauptinteresse der kunstliebenden Bürgerschaft war dem Neubau der Schützenhalle der S. Georgen-Brüderschaft und der Wiederherstellung des großen Artushofes zugewandt. Veranlassung zu beiden Unternehmungen gab teils die große Feuersbrunst, welche 1477 die beiden alten Artushöfe bis auf die Gewölbe in Asche legte, teils die Erneuerung der Stadtmauer am hohen (j. Langgassischen) Tore dem Schießgarten der St. Georgen-Brüderschaft entlang. Die Brüderschaft, welche bis dahin den kleinen Artushof zu ihren Zusammenkünften benutzt hatte, erbat sich die Erlaubnis, das alte in jenem Schießgarten stehende Gebäude niederzubrechen und auf dem Grunde desselben ein neues zu errichten, welches außer einem „Schießhäuschen“ am Eingange des Gartens hauptsächlich das große „Gemach“ für die geselligen Vereinigungen enthielt. 1487-1494 wurde unter Leitung des Münzmeisters Hans Glottau an dieser Schützenhalle gebaut, gleichzeitig aber auch 1487 — 1489 vor der Stadt am Fuße des Hagelsberges in einem mit Eichen und Linden und künstlichen Wasserröhren ausgestatteten Garten ein „Sommergemach“ für dieselben Brüder angelegt. Auf dem Grunde des alten großen Artushofes aber, den man durch den Ankauf eines Nachbargebäudes vergrößerte, hat man 1477-1481 auf Kosten der Stadt, ohne Zweifel mit Benutzung der alten Gewölbe, den neuen Artushof soweit hergestellt, dass er zu den gastlichem Versammlungen und zum Geschäftsverkehr benutzt werden konnte, und in den folgenden Jahren teils durch Nebenkammern vergrößert, teils in seinem Innern ausgeschmückt. Zum Schmucke der Wände dienten insbesondere Waffenrüstungen und Bilder, von denen Weinreich namentlich das Bild von Marienburg erwähnt.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Caspar Weinreichs Danziger Chronik - Einführung