Bülow, Christoph Karl von (1716-1788). Biographie

Allgemeine Deutsche Biographie Bd 3 (1876)
Autor: Lippe-Biesterfeld, Ernst Kasimir Friedrich Karl Eberhard Graf zu (1842-1904) Regent von Lippe-Detmold (1897-1904), Erscheinungsjahr: 1876
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Bülow: Christoph Karl v. B., preußischer General der Cavallerie, geb. 1716, † 28. Juni 1788 zu Königsberg, ein jüngerer Bruder des 1776 verstorbenen preußischen Generals der Infanterie von Bülow, eines speziellen Kriegsschülers des „alten Dessauers“. Nach der Hohenfriedberger Schlacht erhielt er aus des Königs eigener Hand das Verdienstkreuz. 1759 zum Oberst befördert, erwarb er sich im folgenden Jahr (Schlacht bei Torgau) als Kommandeur des Dragonerregiments „Bayreuth“ das Generalmajorspatent nebst Prärogativen und Einkünften eines Chefs genannten Regiments. Eine weitere und sehr bedeutsame Auszeichnung war dem „Generalmajor“ die Ernennung zum Kavallerie-Generalinspekteur in Königsberg, 1763. Erst 1771 konnte Bülow, seinem Dienstalter gemäß, zum Generallieutenant aufsteigen. Wenn er Tome VI, p. 93 der Werke Friedrichs des Großen als „Generallieutenant“ erwähnt ist, so wolle man berücksichtigen, daß dies nach 1771 niedergeschrieben wurde. Uebrigens hat der König ihn 1769 belohnt mit einer Drostei, die ihm jährlich 500 Thaler eintrug, 1773 mit einer Amtshauptmannschaft von mindestens gleichem Ertrage; 1784 mit einer Dompropstei, die Bülow willkürlich verkaufen konnte, und mit dem Schwarzen Adler-Orden (1772). Der Thronerbe ernannte ihn 1787 zum General der Kavallerie. Als solcher starb er in Königsberg, nach 56jährigem Dienst. Bülow scheint ein bitterböser Gegner des Heiratens gewesen zu sein; denn beim Ausmarsch in den Krieg 1778 waren gleich ihm sämmtliche 73 Officiere seines Dragonerregiments (Bayreuth) unbeweibt.

Militärischer Taschenkalender 1785.
Gr. z. Lippe