Berlin , den 21. März 1828.+ Unterwegs.

Es freut mich, Ihnen, liebe Charlotte, sagen zu können, daß sich unser Reiseplan so geändert hat, daß wir über Kassel gehen werden. Unser Plan ist, am 31. von hier abzureisen, und hiernach können wir am 2. April in Kassel sein. Eine Nacht bleiben wir dort auf jeden Fall, ob den folgenden Tag und also zwei Nächte, weiß ich noch nicht. Überhaupt ist kein Plan gewiß, wenn man mit mehreren reist.

Ich freue mich sehr, Sie zu sehen. Es wird freilich nur auf eine oder zwei Stunden sein können, aber es ist immer schön, sich wiederzusehen. Komme ich früh genug an, so komme ich noch denselben Abend zu Ihnen; ist es zu spät, so komme ich den folgenden Tag, wenn es auch vielleicht erst am Abend sein sollte; komme ich früh genug und bleibe doch den folgenden Tag, so sehe ich Sie beide Tage, Ich glaube nicht, daß mich eine Antwort auf diesen Brief noch hier finden kann, sonst wäre es mir sehr lieb, wenn Sie mir noch einige Zeilen herschrieben.


Leben Sie herzlich wohl!

Unterwegs.


Ich glaubte gestern noch bis 5 Uhr noch einmal zu Ihnen zu kommen, aber es kam mir etwas dazwischen. Hätten Sie näher gewohnt, hätte ich Sie dennoch, auf eine halbe Stunde gesehen. So war es unmöglich. Sie in Ihrem Hause gesehen zu haben, hat mir große Freude gemacht und hat mir einen sehr angenehmen Eindruck hinterlassen. Ich schreibe Ihnen, liebe Charlotte, gewiß bald aus Paris und hoffe auch dort einen Brief von Ihnen zu finden.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Briefe an eine Freundin