An die Gattin, Hohlstein bei Löwenberg, den 30. August 1813.

Ich hoffe, daß Du Augusts Brief erhalten hast, worin er Dir Nachricht von den Resultaten unserer Schlacht an der Katzbach gibt. Selbige mehren sich stündlich. 80 Kanonen, 300 Pulverwagen, etwa 15.000 Gefangene, mehrere Adler sind unser. Gestern, hier in der Nähe, wurde noch eine ganze Division vernichtet, die über den angeschwollenen Fluß nicht kommen konnte. Sie wurden mit Kartätschen beschossen, mit dem Bajonett angegriffen, ein Teil in den Fluß gestürzt, der Rest, Generale und Offiziere, gefangengenommen. Von der 80.000 starken Armee des Marschalls Macdonald sind etwa noch 10.000 Mann vorhanden. Wir haben Anstalt getroffen, daß auch diese vernichtet werden. Die Straßen zwischen der Katzbach und dem Bober liefern das Bild der Vernichtung einer zahlreichen Armee.
Wir gehen nun nach Sachsen, um dort einen neuen Feldzug gegen die französische Armee zu beginnen. Die schlesische Armee hat sich hochverdient um die gute Sache gemacht; in 8 Tagen 7 große Gefechte und eine Schlacht geliefert, mit Entbehrungen gekämpft; im Schlamm die Nächte, zum Teil barfuß zugebracht; durch angeschwollene Regenbäche gewatet; sich tapfer geschlagen, So ist der Soldat ein ehrwürdiges Glied der menschlichen Gesellschaft.
Gott erhalte Euch. Viel Grüße an Amalie und Kinder. August ist wohl.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Briefe - 1813