An den General Dörnberg, Marschquartier Haynau. den 22. März 1813.

Nie, mein edler Freund, hat es einen glücklicheren Sterblichen gegeben. Ich befinde mich auf dem Marsch, um endlich gegen unsere Unterdrücker fechten zu dürfen. Vorderhand bin ich als zweiter Generalquartiermeister beim Blücherschen Armeekorps angestellt, und späterhin, welches Glück für mich, werde ich das Hilfskorps befehligen, das zu Schweden, Russen und Engländern stoßen soll. Ich komme dann in nähere Berührung mit Ihnen. Wir wollen wohl unsere Sache tapfer durchfechten.
Wir kommen mit den schönsten Truppen an. Wir bringen 7.000 Mann der besten Reuterei. Jedesweden Herz ist hochgestimmt. Mein munterer Feldherr ist neu begeistert. Scharnhorst, unser erster Generalquartiermeister, leitet uns. An der Spitze der Brigaden und Regimenter sind tüchtige Leute; der Soldat ist schlagfertig und erbittert. Als unsere Kavallerie von Breslau abzog, flogen in derselben Richtung ein Schwarm Krähen. Ha! sagten die Soldaten, diesen Krähen hat das Franzosenblut gut geschmeckt; sie kommen uns nach, um noch mehr davon zu fressen.
Übermorgen überschreiten wir die Grenze. Wintzingerode erwartet uns an der Neiße, wenn anders die Franzosen nicht Dresden verlassen haben, was ich nicht glaube. Davoust wird sich in der Altstadt Dresden verteidigen wollen, und dann wollen wir diesen Ort stürmen.
Bleiben Sie mit mir in Verbindung. Wenn Sie auch nur zwei Zeilen schreiben, so ist dies hinreichend und oft wichtig. Wie ich mich freue, Sie wiederzusehen! Gott nehme Sie in seinen Schutz.
Zwischen dem Regenten, den britischen Ministern, Ihrem Onkel und mir ist die Verabredung getroffen worden, von der bevorstehenden Sendung laut zu reden, damit die unterdrückten Völker wissen, daß Hilfe kommt. Lassen Sie daher davon etwas in die Zeitungen rücken.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Briefe - 1813