Rügen

Du Perle in der blauen See,
Voll Glanz und lichtem Prangen,
Wie hältst du mich in deiner Näh'
So wunderbar gefangen!
Stets nah' ich dir mit frohem Gruß
Und leichtbeschwingtem Schritte,
Und wenn ich von dir scheiden muss,
Hemmt Sehnsucht meine Tritte,

Wie lieblich liegst du, Wunderland,
In dust'gen Meeres Fluten!
Wie glänzt des Silberufers Rand
In Morgensonnengluten!
Hier lichte Au'n, dort klare Seen
Und heller Inseln Schimmer,
Hier sanfte, waldbekränzte Höhn,
Dort grauer Vorwelt Trümmer.


Und alter Sagen hoher Sang
Durchwehet deine Haine,
Von Recken, lautem Schwerterklang,
Von blut'gem Opfersteine.
Sie schlummern still nach heißem Streit,
Es ruhn die wilden Triebe,
Es wich des Wahnes finstre Zeit
Der Menschlichkeit und Liebe,

Dich aber schmückt der Schönheit Glanz,
Wie einst, mit Jugendfülle,
In deiner Höhen lichtem Kranz,
In deiner Wälder Stille.
Die Wogen nah'n, die Wogen ziehn,
Sie halten dich umfangen
Und flüstern noch im Abendglühn,
Was sie dir früher sangen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Bilder von Rügen und Rügens Sagen
Rügen Bauer (2)

Rügen Bauer (2)

Rügen Bauer

Rügen Bauer

Rügen Bauernfrau in Trauerkleidung

Rügen Bauernfrau in Trauerkleidung

Rügen, Frau in Abendmahlkleidung

Rügen, Frau in Abendmahlkleidung

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