Wochenmarkt

Der Moslim ist ein Kind des Tages. Die unumschränkte Herrschaft über die unheimliche Nacht hat er gern an die Hunde, Uhus und Gespenster abgegeben. Kaum aber ist ein schwarzer Faden von einem weißen zu unterscheiden, so wird's allenthalben munter, und die aufgehende Sonne sieht schon den Zug des öffentlichen Lebens in vollem Gange.

Auch wir machen uns früh auf, und gelangen an einen größeren freien Platz. Hier treibt sich eine ungewöhnliche Menge brauner Landleute umher; es ist der Wochenmarkt. Die Verkäufer, mancher in Gesellschaft seiner Ehehälfte, sitzen auf dem Boden, vor sich die Erzeugnisse des üppigen Feldes, das doppelte und dreifache Ernte gibt und auch im Winter treibt, daher an frischen Gewächsen das ganze Jahr über kein Mangel ist, wenn auch die Mannigfaltigkeit vieles zu wünschen übrig lässt. Sie bergen ihre Waren in Körben oder haben sie auf ihrem Umschlagtuche vor sich ausgeschüttet. Je nach dem Gegenstande verkaufen sie dieselben stückweise, oder sie haben sie in kleine Häufchen verteilt oder wägen sie auf selbst fabrizierter Wage ab, wobei vorher abgewogene Steine die Gewichte vorstellen. Daselbst sitzen ländliche Krämer, welche für das Landvolk Schmuckwaren geringen Wertes, Taschenmesser u. dgl. ausgestellt haben. Auch fehlen nicht Geomantiker, Wahrsager, Amulettschreiber u. dgl.