Straßenskandal

Es entsteht ein Zusammenlauf. Einige Personen sind eines geringfügigen Handels wegen in Wortwechsel geraten, der in lauten Skandal ausartet. Es fallen Beleidigungen, die sich allmählich zu den ehrenrührigsten Beschimpfungen steigern. Schlag auf Schlag folgen sich die Würzen: Hundesohn, Pharaonenbrut, Ungläubiger, Mönchskind, Kuppler, Zwitter, verflucht sei dein Vater, dein Bart, deiner Mutter Schoss, hol dich das Grab, treffe dich das Unheil! Ein blutiger Ausgang scheint unvermeidlich, Polizei ist nirgends zu sehen. Ein gerade vorübergehender Greis, ein Schech, tritt feierlich in den Kreis, mit Ehrfurcht weichen die Parteien auseinander, er lässt sich die Ursache und den Hergang des Zankes erzählen, er tut einen Richterspruch oder beschwichtigt die Kämpfenden mit dem Zauberwort; ma 'alesch (macht nichts), und nach einigen Augenblicken sieht man die Todfeinde in Liebesumarmungen, die Stirn, die Hand oder den Saum des Kleides des Alten küssen und Hand in Hand abmarschieren. Dergleichen geschieht zwar nicht jedes Mal, aber häufig genug.